Neophyten — ein riesiges Problem
20.05.2022 Künten, Region ReusstalGemeinsame Aktionstage gegen invasive Neophyten. Sie finden am 21. Mai und 11. Juni 2022 statt
Sie sehen schön aus. Doch Neophyten bedrohen die einheimische Artenvielfalt. Sie breiten sich invasiv aus. So auch in Künten. Die Gemeinde ruft daher die Bevölkerung auf, sich an ...
Gemeinsame Aktionstage gegen invasive Neophyten. Sie finden am 21. Mai und 11. Juni 2022 statt
Sie sehen schön aus. Doch Neophyten bedrohen die einheimische Artenvielfalt. Sie breiten sich invasiv aus. So auch in Künten. Die Gemeinde ruft daher die Bevölkerung auf, sich an den beiden Aktionstagen zu beteiligen.
Das Bauamt hat letztes Jahr das Problem im Dorf festgestellt», sagt Gemeinderätin Seraina Siragna. «Der Gemeinderat beschloss zusammen mit dem Bauamt die Aktionstage ins Leben zu rufen. Mit der Aktion wollen wir etwas gegen die Neophyten unternehmen, das Bauamt und Landwirte und -wirtinnen unterstützen. Wir sind uns bewusst, dass es ein schwieriges Unterfangen ist, die unerwünschten Pflanzen wieder loszuwerden.» Künten ist nicht die einzige Gemeinde, die den sich invasiv ausbreitenden und nicht heimischen Pflanzen den Kampf ansagt. Vor allem das «Einjährige Berufkraut» ist in den letzten Jahren im Kanton auf dem Vormarsch. Inzwischen ist die der Kamille ähnelnde Pflanze auch in Privatgärten, auf Feldern und an Wegrändern anzutreffen.
Ausreissen und richtig entsorgen
Es genügt aber nicht, sie mit der Wurzel auszureissen und am Wegrand liegenzulassen oder zu kompostieren. Auch ausgerissene Pflanzen samen ab – eine einzelne Pflanze produziert 10 000 bis 50 000 Samen. «Wenn die Neophyten nicht korrekt entsorgt werden, ist die Arbeit für die Katz», sagt Bauamtsmitarbeiter Bruno Meier. Wer helfen will, muss die zu Hause oder auf dem Spazierweg ausgerissenen Neophyten im Hausmüll oder vom 21. Mai bis am 11. Juni in der vom Bauamt bereitgestellten Mulde entsorgen. «Die Gemeinde hat ein Flugblatt an alle Haushalte versendet, um auf die Problematik aufmerksam zu machen», sagt Siragna.
Es braucht Hilfe aus der Bevölkerung
Das «Einjährige Berufkraut» (Erigeron annuus) stammt ursprünglich aus Nordamerika. Es wurde bereits im 17. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Bisher war die Pflanze vor allem in Deponien, Brachen, Ödland oder Ackerflächen anzutreffen.
Immer mehr breitet sich das Berufkraut aber auch entlang von Strassen, Waldwegen, Eisenbahnlinien, Flussufern und auch in Privatgärten aus. «Manche wissen nicht, dass es sich um einen Neophyten handelt. Privatgärtner verwechseln das «Einjährige Berufkraut» mit Margeriten oder Kamille. Statt sie auszureissen und fachgerecht zu entsorgen, wird das Kraut stehengelassen und sogar rundherum gemäht», sagt Bruno Meier. Die Bauamtsmitarbeiter sind stetig daran, auf Gemeindegebiet Neophyten zu bekämpfen. «An gewissen Stellen haben sie überhandgenommen. Wir kommen nicht mehr nach und brauchen daher dringend Unterstützung aus der Bevölkerung», sagt er.
Aktion findet am Samstag statt
An den beiden Aktionstagen können freiwillige Helfer und Helferinnen zusammen mit Landwirtinnen und Landwirten auf ausgesuchten Feldern unter fachkundiger Anleitung dem «Einjährigen Berufkraut» zu Leibe rücken. Ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität im Dorf kann so geleistet werden. «Es ist egal, ob man sich nur vor-, nachmittags oder den ganzen Tag an der Aktion beteiligt», so Siragna.
Debora Gattlen
Aktionstage finden am 21. Mai und 12. Juni statt von 8.30 bis 17.00 Uhr. Treffpunkt ist beim Gemeindehaus Künten. Von 12.00 bis 13.30 Uhr gibt es einen Imbiss für die freiwilligen Helfer. Ausrüstung: Gartenhandschuhe, bequeme Schuhe und der Witterung angepasste Kleider. Anmeldung unter: gemeindekanzlei@kuenten.ch



