Günstige Lösung aus einer Hand
08.07.2022 Künten, Region ReusstalNach Oberrohrdorf führt nun auch Künten Kunststoffsammelsäcke ein. Diese werden seit 4. Juli verkauft
An der Gmeind informierte der Gemeinderat, dass Plastikabfälle künftig gesondert entsorgt werden können. Bereits seit Montag sind die gebührenpflichtigen ...
Nach Oberrohrdorf führt nun auch Künten Kunststoffsammelsäcke ein. Diese werden seit 4. Juli verkauft
An der Gmeind informierte der Gemeinderat, dass Plastikabfälle künftig gesondert entsorgt werden können. Bereits seit Montag sind die gebührenpflichtigen Sammelsäcke auf der Gemeindekanzlei erhältlich.
Die Anregung für die Trennung von Plastikabfällen kam laut Gemeindeammann Daniel Schüepp aus der Bevölkerung. Ausserdem hätten mehrere Gemeinden rundherum bereits erfolgreich Kunststoffsammelsäcke eingeführt. So habe man sich umgehört und sei bei der Suche nach einem Anbieter bei der H. Keller AG fündig geworden. Diese betreibt in Affoltern am Albis sowie in Bremgarten eigene Werkhöfe und verkauft die gebührenpflichtigen Kunststoffsammelsäcke, die auch dort entsorgt werden können. Die Nähe zur Entsorgungsstelle in Bremgarten sei ein wichtiges Argument für die Vergabe gewesen, so Schüepp.
Extra dorthin fahren muss aber niemand, um seinen Plastikmüll loszuwerden. Denn die Sammelsäcke können genauso gut auf der Gemeindekanzlei bezogen werden: «Die Säcke werden zum Selbstkostenpreis abgegeben», so Schüepp. Drei Grössen sind erhältlich: 17, 35 und 65 Liter. Die Preise variieren je nach Grösse von 15 bis 23 Franken pro Rolle. Auch zum Entsorgen der Säcke muss niemand unnötig teuren Sprit verfahren. Denn die Gemeinde mietet von der H. Keller AG zusätzlich einen sogenannten «Mulder». Dabei handelt es sich um einen Container mit Rollen. Fassungsvermögen: 1100 Liter. Dieser steht schon jetzt am Entsorgungsplatz in Künten bereit. Die Sammelsäcke können dort zu den normalen Öffnungszeiten entsorgt werden. «Die Container werden dann auf Abruf des Gemeindepersonals von uns geleert, beziehungsweise getauscht», sagt Roberto Molin, Geschäftsführer, der Peter Schmid Baudienstleistungen AG zu der die H. Keller AG gehört. Genaue Zahlen zu Miete und Transportkosten möchte Molin nicht kommunizieren. Gemäss Gemeinde bewegen sich diese in der Grössenordnung von rund 200 Franken pro Containertransport. Welche Mengen an Plastikabfall in Künten zusammenkommen werden und wie das Angebot angenommen wird, lässt sich schwer vorhersagen: «Wir schauen bis zum Winter, ob es sich lohnt und sonst wird der Container wieder gekündigt», erklärt Gemeindeammann Daniel Schüepp auf Nachfrage.
Recycling bisher in Deutschland
Die H. Keller AG recycelt die Plastikabfälle nicht selbst, sondern arbeitet mit der Kunststoffsammelsack GmbH in Baar/Altdorf zusammen. In Altdorf soll in zwei bis drei Jahren auch eine Recycling-Anlage gebaut werden, wie Schüepp und Molin unabhängig voneinander berichten. Bislang fehlt hierzulande noch ein solches Recyclingwerk. Bis es soweit ist, muss der zu Ballen gepresste Plastikabfall allerdings noch ins Ausland transportiert werden. Während die Plastikabfälle aus Oberrohrdorf von der Firma Innorecycling ins österreichische Lustenau gebracht werden («Reussbote», 24. Mai), wird der Kunststoff aus Künten zur Firma Vogt in Rheinfelden (D) transportiert. Dort wird er geschreddert, gewaschen und nach Plastiksorten getrennt. Danach werden die verschiedenen Kunststoffe geschmolzen und zu Granulat verarbeitet, bevor sie dann in Form von neuen Produkten ein zweites Leben erhalten. Damit schliesst sich dann der Kreis.
Michael Lux