Der Reusspark plant Umzüge, erneuert den Empfangsbereich und diskutiert Wohnformen

Bei den aktuellen Projekten geht es dem Reusspark vor allem um die Menschen, um Bewohnerinnen und Bewohner und um das Personal.

Mehrere Projekte sollen im Reusspark, Zentrum für Pflege und Betreuung, noch dieses Jahr zur Umsetzung gelangen. Bereits Anfang Juni hatten Vorstand und Geschäftsleitung an der Generalversammlung darüber informiert. Und der neue Direktor Urs Bosisio will vorwärts machen: «Die Prioritäten liegen ganz klar bei den Menschen. Bei Bewohnerinnen und Bewohnern und beim Personal.»
Bei den Bewohnern geht Qualität vor Quantität. 300 Betten zählt das Haus, expandieren ist aktuell nicht geplant. Stattdessen setzt der Direktor zum Beispiel auf Therapien. In diesem Bereich verfüge man im Reusspark über ein Alleinstellungsmerkmal. Neben Ergo- oder Physiotherapien werden auch tiergestützte Interventionen und Musiktherapien angeboten – die beiden letzteren von der Universität Zürich wissenschaftlich begleitet.
Anpassungen sind in den Wohneinheiten geplant: Alte Möbel werden ab dem kommenden Semester ersetzt, technische Neuerungen sind geplant. Diverse Umzüge von Abteilungen ins ehemalige Personalhaus haben bereits stattgefunden, der Empfangsbereich wird erneuert und der Sozialdienst erhält ein eigenes Besprechungszimmer, um Privatsphäre zu gewährleisten.

«Ohne Personal geht gar nichts»
«Ohne Personal geht gar nichts», betont Urs Bosisio. Es ist ihm ein Anliegen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihren Arbeitsort stolz sind und ihn als attraktiv erleben. Die Gleichstellung soll betont werden. Im Reusspark seien der Koch und der Gärtner so wichtig wie der Chefarzt oder die Pflegefachfrau. Die Kleidung soll deshalb nicht unterschiedliche Abteilungen zeigen, sondern mit einem neuen Einheitstenue den gemeinsamen Arbeitgeber symbolisieren. Bosisio betont ausserdem, dass seine Türe allen Mitarbeitenden offen stehe. Das werde genutzt: «Sie kommen. Das Vertrauen ist da.» In den Morgenstunden, die für das Pflegepersonal zu den intensivsten zählen, ist schliesslich Entlastung vorgesehen. Hotellerieangestellte unterstützen bei der Anlieferung des Frühstücks und bringen es direkt auf den Wohnbereich.

Die Netze weiter werfen
Vieles läuft über Kommunikation, nach innen und nach aussen. Die Netze sollen weiter geworfen werden. Etwa beim Tag- und Nachtzentrum (TNZ), das heute eine Auslastung von rund 65 Prozent kennt. Es gebe bei diesem Angebot aber «Luft nach oben», sagt Bosisio. Menschen, die Betreuung und Pflege benötigten, könnten stunden- oder tageweise, auch ferienhalber ins Zentrum kommen. Und dabei vom gesamten Angebot im Haus profitieren, vom Coiffeur über die Podologie bis zu den Therapien. Das TNZ biete kurzfristig grosse Flexibilität. Aber, so Bosisio, das Angebot müsse bekannter werden. Auch bei Hausärztinnen und Hausärzten sowie der Spitex.
Der Ausbau des Netzwerkes zieht durchaus weite Kreise: Der neue Direktor wünscht mehr Vernetzung mit ambulanten und stationären Partnern, etwa mit Spitälern, Spitexorganisationen, Rehakliniken aber auch mit kommunalen Behörden.
In einem Anfangsstadium befinden sich dagegen Diskussionen rund um die Zimmersituation: Wann ist Bedarf nach einem Einer-, wann nach einem Zweierzimmer? Auch über neue Wohnformen im Alter wird mit den Gemeinden Niederwil und Fischbach-Göslikon diskutiert.
Schliesslich freut sich Direktor Bosisio, dass Franziska Perini, als ausgewiesene Fachfrau und Geriatrikerin, die medizinische Leitung und damit die Nachfolge von René Kunz im Frühling 2023 übernehmen wird. Heute Abend aber freut er sich einfach auf das grosse Personalfest mit über 300 angemeldeten Mitarbeitenden.

Heidi Hess

Mehrere Projekte und ein Personalfest

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