«160 000 Teile sind es bestimmt!»
19.08.2022 Fislisbach, Region ReusstalHinter dem Landgasthof Linde führen Kinder und Jugendliche an der Hiltibergstrasse ein Lego-Museum
Das mit dem Landgasthof übernehmen folgt später. Jetzt ist erst mal Spielen angesagt. Seit knapp zwei Monaten führt der siebenköpfige Nachwuchs der ...
Hinter dem Landgasthof Linde führen Kinder und Jugendliche an der Hiltibergstrasse ein Lego-Museum
Das mit dem Landgasthof übernehmen folgt später. Jetzt ist erst mal Spielen angesagt. Seit knapp zwei Monaten führt der siebenköpfige Nachwuchs der Landgasthof-«Linde»- Dynastie ganz alleine ein Lego-Museum.
Die Grundfläche beträgt 7,8 x 7,8 mm und normalerweise sind sie 9,6 mm hoch. Ein farbiger Kunststoffbaustein mit seinen acht Noppen entspricht im Massstab 1:7 einem üblichen Backstein. Sie kommen in normaler (brick) oder flacher (plate) Ausführung daher, sind kunterbunt und begeistern seit jeher nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Kaum ein Kinderzimmer, in welchem sie nicht anzutreffen waren oder sind. Lego heissen diese Bausteine. Seit 1932 stellt die dänische Firma Lego, die übrigens zu den drei grössten Spielwarenherstellern der Welt gehört, die berühmten Steine her.
Meisterwerke wohin man schaut
Alles das interessiert Hendrik (13) an diesem Samstagvormittag eigentlich nicht wirklich. Höchst konzentriert und in Gedanken vertieft, sitzt er vor seinem Baukasten, steckt Legostein für Legostein achtsam zusammen und blickt immer wieder auf den Vorlagenplan, den er fein säuberlich vor sich ausgebreitet hat. Hier ist ein Profi am Werk, das merkt man sofort. Sein Cousin Nick (13) schaut ihm gespannt zu. Nebenan verweilt sich inzwischen Amélie (11) mit Lenny (11) und die beiden platzieren fertiggebaute Modelle. «Den Eiffelturm würde ich hierhin tun und das Hotel lieber nebenan», schlägt sie vor. Weiter drüben, im hinteren Teil des Raumes, bastelt Laurin (13) konzentriert am Riesenrad, währenddessen Leon (16) und Tom (13) sich interessiert mit einem batteriebetriebenen Fahrzeug beschäftigen.
Über 50 Quadratmeter Raum für ganz viel Phantasie
«Als das Fislisbacher Möbelgeschäft Talamona im Mai seinen gut 50 Quadratmeter grossen Ausstellungsraum auflöste, war für die Kinder sofort klar, dass sie diesen Raum gerne benutzen möchten», sagt Isabelle Utiger-Schibli. Der helle Raum mit den breiten Schaufenstern befindet sich gleich im Anschluss an den Landgasthof an der Hiltibergstrasse 2 und eignet sich ideal, dort Sachen auszustellen. «Unsere ganze Grossfamilie mag Lego seit jeher und so war es naheliegend, dass wir alle unsere Legosteine zusammengetragen haben und nun das Museum betreiben. «Wir führen es ganz alleine», freut sich Laurin stolz. Die «Linde-Kinder» verbringen eigentlich jede freie Minute im Ausstellungsraum und haben diesen inzwischen richtig professionell hergerichtet. Gleich beim Eingang stehen aufgereiht die etlichen Bausätzeschachteln. Gegenüber sind die fertig errichteten Kunstwerk fein säuberlich aufgestellt. Weiter hinten steht eine ganze Legostadt.
Kreativ-Ecke hinter dem Vorhang
«Wir haben einmal angefangen, die Legosteine zu zählen. 140 000 Teile sind es bestimmt!», berichten die Kids. «Bei 130 354 Stück haben wir aufgehört mit zählen, weil wir sonst nie fertig geworden wären … », sagt Hendrik. Hinter dem schwarzen Vorhang versteckt, befindet sich eine «Kreativ-Ecke». Hier sind die Legosteine nach Farben getrennt in Kisten verstaut. Fast jeden Samstag, von circa 10 bis 13 Uhr öffnen die Jungunternehmer ihr Museum und wer mag, darf selber aktiv werden und Legoteile zusammenbauen. Anmelden muss man sich nicht und das Ganze ist erst noch kostenlos. «Wenn wir die schwarze Holztafel vor dem Raum draussen aufstellen, heisst das, dass unser Museum offen ist», verrät Tom. Wer Lust hat, darf sich das Museum gerne auch an anderen Tagen anschauen. Anmeldung für einen Besichtigungstermin unter Telefon 079 411 79 37 (Corinne Schibli).
Isabel Steiner Peterhans







