Anwohner wünschen mehr Sicherheit
26.08.2022 Niederwil, FreiamtGemeinderat und Kanton informierten über die Sanierung der Hägglingerstrasse
Die Hägglingerstrasse in Niederwil ist in einem schlechten Zustand. Kanton und Gemeinde informierten letzten Montag über die Sanierung. Läuft alles rund, starten die Bauarbeiten ...
Gemeinderat und Kanton informierten über die Sanierung der Hägglingerstrasse
Die Hägglingerstrasse in Niederwil ist in einem schlechten Zustand. Kanton und Gemeinde informierten letzten Montag über die Sanierung. Läuft alles rund, starten die Bauarbeiten 2025.
Die Sanierung der Hägglingerstrasse (siehe «Reussbote» vom 19. August) steht in Niederwil an. Die Strasse ist in einem schlechten Zustand. An der Informationsveranstaltung vom vergangenen Montag wünschten sich Anwohner einen zweiten Fussgängerstreifen bei der Einmündung in die Wohlerstrasse. Ein Fussgängerstreifen ist bei der Rütistrasse vorgesehen. Dort erreiche man die vom Kanton vorgegebenen Frequenzen, sagte der Vertreter des Kantons. Unten bei der Einmündung in die Wohlerstrasse hingegen nicht. Ein Anwohner machte darauf aufmerksam, dass im Einmündungsbereich viele Automobilisten, die von Niederwil her in Richtung Hägglingen fahren, an dieser Verzweigung viel zu schnell fahren. «Das ist uns bekannt», sagte Michael Erhard, Projektleiter beim Kanton Aargau. «Deshalb planen wir dort einen Fussgängerübergang mit abgesetzter Kante und zwei Kurvenradien.»
Einer der Radien ist für die PWs bestimmt. Er soll die Automobilisten zwingen, die Kurve langsamer zu passieren. Ein weiterer Radius ist für grosse Fahrzeuge bestimmt. Der Bewohner appellierte, dass es dort wirklich gefährlich sei, vor allem für die Kinder. Gemeindeammann Norbert Ender hat Verständnis für dieses Anliegen. Er erwähnte jedoch auch, dass man am Gängelband des Kantons hänge, der diese Vorgabe macht. Und sollten sich die Frequenzen unten bei der Einmündung stark erhöhen, kann Niederwil später immer noch ein Gesuch für einen Fussgängerstreifen beim Kanton stellen.
Auch keine Tempo-30-Zone
Aus der Versammlung kam auch der Wunsch nach einer Tempo-30-Zone. Ob das geprüft wurde, wollte eine Stimmbürgerin wissen. Tempo 30 geht nicht, sagte Michael Erhard. Zwar laufen im Kanton, in Aarau, erste Versuche mit Tempo 30 auf Kantonsstrassen. Der Kanton bewilligt solche Zonen jedoch noch nicht. Die kantonale Vorgabe ist innerorts 50 km/h. Gemeindeammann Norbert Ender erwähnte, dass Tempo 30 auch den Gemeinderat beschäftige. Die Bedürfnisse hätten sich geändert, dieses Thema sei bei der Behörde angekommen.
Die Hägglingerstrasse, über die mehr als 1200 Fahrzeuge rollen, soll auf einer Länge von 1,2 Kilometern bis zur Gemeindegrenze von Hägglingen saniert werden (der «Reussbote» berichtete). Die Kosten dafür betragen knapp 5 Millionen Franken, der Anteil Niederwils beträgt 800 000 Franken. Gleichzeitig plant die Gemeinde die Sanierung von Werkleitungen. Für weitere 520 000 Franken sollen Wasser-, Abwasser- und EW-Leitungen in Stand gesetzt sowie die Beleuchtung mit LED erneuert werden. Diese Kosten müssen vollumfänglich von der Gemeinde getragen werden.
Das Geschäft soll an der nächsten Winter-Gmeind behandelt werden. Bereits vorher, im September/Oktober findet die öffentliche Auflage statt. Für 2023 sind allfällige Einwendungsverhandlungen vorgesehen, ab 2024 beginnen die Landerwerbsverhandlungen. Der Baustart ist für Frühjahr 2025 geplant. Der Kanton rechnet mit einer Bauzeit von rund einem Jahr.
Auch auf dem Gemeindegebiet von Hägglingen soll die Strasse saniert werden. Dieses Projekt ist aber etwa ein Jahr im Rückstand. Die Sanierung werde wohl nicht in einem Zug erfolgen, sagte Michael Erhard. Grund ist auch, dass die Zufahrten zu den Liegenschaften und Landwirtschaftsbetrieben gewährleistet sein müssen.
Benedikt Nüssli