Fussball 3. Liga: Der FC Tägerig steht nach dem Aufstieg vor der verflixten zweiten Saison und will den Ligaerhalt schaffen

Die Tägliger haben einen Plan. Sie wollen sich mittelfristig in der 3. Liga etablieren – und dabei fast ausschliesslich auf den eigenen Nachwuchs setzen. Sieben Abgänge von Tägerigs 1. Mannschaft brachten den grossen Umbruch.

Damals, als der FC Tägerig in die 4. Liga abstieg, setzte sich der Vorstand unter Präsident Roger Frei ein klares Ziel. Der FC Tägerig soll innerhalb von drei Jahren zurück in die 3. Liga finden. Der Plan wurde einzig von der Pandemie unterbrochen. Aber sonst hielt sich die 1. Mannschaft an die präsidialen Vorgaben. Letztes Jahr erfolgte unter den beiden Trainern Philipp Oppenländer und Thomas Aegerter der Aufstieg in die 3. Liga. Und die Mannschaft mit dem aufgeblähten Kader von gegen 30 Spielern startete furios. Getragen von der Aufstiegseuphorie mischten die Tägliger zum Saisonbeginn an der Tabellenspitze mit.

Das grosse Verletzungspech
Doch dann begann das Team zu schwächeln. Die Verletzungshexe zerlegte das Team in seine Bestandteile. Zeitweise musste das Trainertandem sogar auf Junioren zurückgreifen, um genügend Spieler aufs Matchblatt zu bringen. Doch es wären keine Tägliger, wenn sie es Knopf auf Spitz den Ligaerhalt nicht doch noch geschafft hätten. Mit ihrem unbändigen Kampfgeist und dem Zusammenhalt im Team, unterstützt von einer unerschütterlichen Entourage von Fans, bissen sie sich durch die Saison und konnten letztlich Vollzug melden: Ziel erreicht!
Nun wartet die zweite Saison nach dem Aufstieg. Wer sich im Fussball etwas auskennt weiss: Die zweite Saison ist wesentlich heikler als die Aufstiegssaison. Der Aufstiegsschwung ist weg. Und es beginnt wieder bei null. Beim FC Tägerig darf man sogar sagen, es beginnt knapp unter null.

Tägerigs «Urgesteine»
Denn der Verein verzeichnet nicht weniger als sieben Abgänge. Darunter so gewichtige wie derjenige von Severin Egli, den langjährigen Kämpen, der mit seiner Klasse und Erfahrung ein grosser Rückhalt für das Team war. Aber Egli hat genug. Seine geschundenen Knochen und Bänder waren zuletzt immer anfälliger für Blessuren, so dass er nicht immer konnte, wie er gerne gemocht hätte. Und mit «Flück» Simon Flückiger geht gar einer, den man als langjähriger Fels in der Brandung als das «Urgestein» des FC Tägerig schlechthin bezeichnen kann. «Flück» geht mit der Gewissheit, dass die Nachfolge geregelt ist.

Die eigene Nachwuchsabteilung
Weil die Tägliger konsequent auf ihren eigenen Nachwuchs setzen, braucht einem um die sportliche Zukunft nicht bange sein. Allerdings dürfte es in der neuen Saison erneut knapp werden. Denn die vielen aus den eigenen Junioren nachstossenden Spieler müssen sich nicht nur im rauen Alltag des 3.-Liga-Männerfussballs zurechtfinden. Sie müssen auch so schnell wie möglich zu einer Einheit finden. Dafür sorgen werden die beiden erfahrenen Trainer Philipp Oppenländer und Thomas Aegerter, die bekannt sind für ihre detailversessene Arbeit.
Aber auch ihnen ist klar: Nur mit Junioren wird es schwer sein, die Liga zu halten. Darum gibt es auch kein weiteres Ziel als genau das: Der FC Tägerig will die Liga halten. «Wir werden ein sehr junges Team haben und hoffen, dass wir sie so schnell wie möglich an den Männerfussball bringen», sagt Philipp Oppenländer zum «Reussbote». Eine Aufgabe, die viel Arbeit mit sich bringt, das weiss auch Sportchef Ali Can Torun: «Mir ist bewusst, dass es schwierig sein wird, aber es kommen gute Spieler aus der eigenen Nachwuchsabteilung. Philipp Oppenländer und Thomas Aegerter haben es im Griff und können gut mit jungen und alten Spielern umgehen. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass sie es auch in Zukunkft gut meistern werden», sagt er.

Noch ein Test bis zum Saisonstart
Vor dem Saisonstart bleibt den beiden Trainern nicht mehr viel Zeit die Mannschaft auf die kommende Saison vorzubereiten. Das erste Testspiel verloren sie knapp mit 1:2 gegen Erlinsbach. Natürlich mit vielen Absenzen wie es üblich ist in den Sommerferien. Am 9. August testen die Tägliger ein letztes Mal gegen Wettswil-Bonstetten (20 Uhr) in Tägerig, ehe sie dann am 13. August den FC Mutschellen 2 zum Saisonauftakt empfangen dürfen.

Rinor Zukaj