Die 1.-August-Feier fand nach zwei Jahren Corona-Pause wieder statt. Die Plätze im Festzelt waren bis auf den letzten Platz besetzt
Die Stimmung war sehr gut. Die sehr zahlreich erschienenen Fislisbacherinnen und Fislisbacher genossen sichtlich die 1.-August-Feier. Gesungen wurde ...
Die 1.-August-Feier fand nach zwei Jahren Corona-Pause wieder statt. Die Plätze im Festzelt waren bis auf den letzten Platz besetzt
Die Stimmung war sehr gut. Die sehr zahlreich erschienenen Fislisbacherinnen und Fislisbacher genossen sichtlich die 1.-August-Feier. Gesungen wurde inbrünstig, auch wenn es nicht ganz im Takt war.
Die 1.-August-Feiern sind in Fislisbach immer gut besucht. Heuer waren nach der zweijährigen Corona-Pause gefühlt doppelt so viele Fislisbacherinnen und Fislisbacher vor Ort. Das Festzelt war platschvoll. Ob das daran lag, dass der Feuerwehrvervein das Fest organisierte oder Marcel Wüest, Inhaber der Chämi Metzg, die Festrede hielt, kann nicht gesagt werden. In jedem Fall lohnte sich der Besuch. Marcel Wüest hielt den Temperaturen entsprechend, seine Rede volksnah in kurzen Hosen und Flipflops. «Ich kenne keinen anderen Metzger, der vor mir eine 1.-August-Rede hielt,» sagte er in seiner Rede. «Ich war sehr überrascht über die Anfrage.» Mit viel Fleiss, aber mit noch mehr Freude habe er die Firma zu dem geführt, was sie heute sei. Damit das erreicht werden konnte, gehörten auch zufriedene Mitarbeitende und die Kundschaft dazu. Sie alle hätten dazu beigetragen, dass die Chämi Metzg kürzlich beim Aargauer Unternehmerpreis den zweiten Platz belegte. «Es gehört auch immer viel Glück dazu», sagt er. Schön sei es, wenn man in der Schweiz, in einer Demokratie lebe. Menschen müsse man nehmen wie sie sind und ihnen mit Respekt und Anstand begegnen. Diese Werte habe ihm sein Vater vermittelt. Dafür sei er sehr dankbar. Er wisse, dass nicht alle Menschen auf der Sonnenseite leben. Positives Denken und sich an kleinen Sachen erfreuen, würden helfen, um das Leben wieder positiv zu sehen. Der Blickwinkel sei wichtig. Man müsse sich nicht immer am Negativen aufregen, sondern sich über das Positive freuen. Zum Abschluss sagte er noch: «Die Chämi Metzg ist vor Ort. Wer mag, kann zum obligaten Risotto auch eine Wurst vom Grill holen.»
Sein Anschlussredner Christoph Monsch, ref. Pfarrer, witzelte: «Adam und Eva wurden wegen einer Frucht und nicht wegen eines Schnitzels aus dem Paradies vertrieben.»
Schweiz – sauber und demokratisch
Pfarrer Monsch erzählte von Besuchern aus den USA, die kürzlich bei ihm und seiner Frau weilten. Diese waren von der Schweiz, von der Sauberkeit, den netten Menschen und auch von Fislisbach, beeindruckt. «Wir sehen jetzt unsere Heimat und auch Fislisbach wieder mit anderen Augen», sagt er. Beeindruckt habe auch, dass in der Schweiz über alles abgestimmt werden kann. «Wir können stolz sein, hier leben zu dürfen, sind aber auch verpflichtet dem Sorge zu tragen und notleidende Menschen davon profitieren zu lassen.» Nach seiner Rede folgte ein Gebet und die Nationalhymne. Die Fislisbacherinnen und Fislisbacher sangen lautstark. Dass das nicht ganz im Takt des Playbacks war, tat der Stimmung keinen Abbruch. Im Anschluss gab es den obligaten und offerierten Risotto. Dieses Jahr kochte der Feuerwehrverein für die 350 Personen frisch vor Ort.
Debora Gattlen