Gino Saporito: «Willkommen in der 3. Liga!»
19.08.2022 Sport, FussballFussball, 3. Liga, Gruppe 2: Absteiger FC Niederwil startet durchzogen in die Meisterschaft. Mit Penaltyglück 3:3 gegen den FC Villmergen
Der Niederwiler Trainer Gino Saporito kennt das Geschäft in den unteren Ligen bestens. Er ist mit dem FC Niederwil aufund auch wieder ...
Fussball, 3. Liga, Gruppe 2: Absteiger FC Niederwil startet durchzogen in die Meisterschaft. Mit Penaltyglück 3:3 gegen den FC Villmergen
Der Niederwiler Trainer Gino Saporito kennt das Geschäft in den unteren Ligen bestens. Er ist mit dem FC Niederwil aufund auch wieder abgestiegen. Das 3:3 kommentiert Saporito in gewohnt trockener Art mit den Worten: «Willkommen in der 3. Liga.»
Was will uns der Niederwiler Trainerfuchs sagen? Zum Beispiel, dass es in der 3. Liga knüppelhart zu- und hergeht? Oder dass einem in dieser Liga rein gar nichts geschenkt wird? Einem, der zuletzt 2. Liga gespielt hat, erst recht nicht. Das mussten die Niederwiler am letzten Montagabend zum Auftakt in die Meisterschaft schmerzlich erfahren. Saporitos Team begann zwar druckvoll. Es spielte die Gäste in der ersten Viertelstunde förmlich an die Wand. Ein Angriff folgte dem anderen. Schnelle Seitenwechsel und reihenweise Pässe in die Tiefe überforderten die Villmerger Hintermannschaft ein ums andere Mal. Schon in der 6. Minute schlug es hinter dem Gäste-Keeper Dominik Weber ein erstes Mal ein, nachdem Jamie Specker eine schnelle Passfolge locker abschliessen konnte. Die Niederwiler bliesen in der Folge zum Haligali. Aber sie trafen nicht mehr. Mitten in ihrem Vorwärtsdrang wurden Saporitos Spieler daran erinnert, dass zum Spiel auch das Verteidigen gehört. Zweimal musste Goalie Patrick Kohler, der auf diese Saison nach Niederwil gewechselt hatte, Verteidigungsmängel seiner Vorderleute ausbügeln. Ohne die Warnsignale zu beachten, powerten die Platzherren unverdrossen weiter – bis sie auf dem falschen Fuss erwischt wurden. Ein langer, hoher Ball setzte die Niederwiler Verteidigung ausser Gefecht. Patrick Kohler versuchte weit draussen noch mit dem Kopf zu retten. Der Ball rutschte ihm aber über den Scheitel, so dass Arjan Gashi allein mit dem Ball ins Tor spazieren konnte – 1:1. Zwar sorgte der quirlige Sandro Ravelli noch vor der Pause für die erneute Führung. Aber schon da war klar: Der FC Niederwil war an diesem Abend hinten nicht ganz dicht.
Niederwil mit Penaltyglück
Als auch noch Innenverteidiger Oliver Allenspach mit einer Platzwunde, die im Spital genäht werden musste, ausfiel, und der nominelle Stürmer Fabrice Rätz seinen Platz einnahm, wurde Niederwils Defensivverbund vollends zum Löchersieb. Rätz suchte noch seine Position, als Rilind Krasniqi kurz hintereinander per Kopf zweimal traf – 2:3. Die Heimpleite schien so gut wie besiegelt. Doch nun zeigten die Niederwiler, weshalb ihnen der Ruf eines Mentalitätsmonsters anhaftet. Als gäbe es kein Verteidigungsproblem schalteten sie kollektiv in den Vorwärtsgang und schnürten ihre Gegner in deren Hälfte fest. Angriff ist schliesslich die beste Verteidigung. So erzwangen sie den Ausgleich. Foul an Ravelli im Strafraum. Penalty. Rafael Schertenleib nutzte die Chance mit einem humorlosen Knaller. Es hätte sogar noch der Sieg herausschauen können. Aber am Ende dürfen die Niederwiler froh um den einen Punkt sein. Villmergen erhielt ebenfalls eine Penaltychance, scheiterte aber am Querbalken über Goalie Patrick Kohler, der ein starkes Debut im Niederwiler Dress zeigte.
Gino Saporitos abschliessender Kurzsatz zum Spiel: «Den Punkt nehmen wir gerne mit.» (bg/rizu)
Match-Telegramm
Niederwil – Villmergen 3:3 (2:1)
Riedmatt 150 Zuschauer
Tore: 6. Jamie Specker 1:0, 26. Arijan Gashi 1:1, 37. Sandro Ravelli 2:1, 57. Rilind Krasniqi 2:2, 61. Rilind Krasniqi 2:3, 84. Rafael Schertenleib 3:3
FC Niederwil: Patrick Kohler, Simon Haas, Oliver Allenspach (56. Fabrice Rätz), Casey Specker, Rafael Schertenleib, Joel Rey, Nico Gautschi (80. Oliver Stutz), Livio Rey, Damian Wüthrich, Jamie Specker (82. Domenico Dupont), Sandro Ravelli
Bemerkungen: Der FC Niederwil ohne die Stammkräfte Luca Angst (Ferien), Raphael Peterhans (Ferien) und Noah Schwegler (er muss in zwei Wochen im Spital Muri die Kreuzbänder operieren)