Töffpilot Dennis Fischer schwer verletzt im Spital
12.08.2022 SportDas Mellinger Team um Teamchef Martin Wernli erlebt einen denkbar schlechten Start in die Pitbikecross-Saison
Pitbikecross! Das ist die Mini-Variante von Motocross. Das Mellinger Team um Martin Wernli wollte mit Dennis Fischer als Pilot an der erstmals ausgetragenen Meisterschafts-Serie ...
Das Mellinger Team um Teamchef Martin Wernli erlebt einen denkbar schlechten Start in die Pitbikecross-Saison
Pitbikecross! Das ist die Mini-Variante von Motocross. Das Mellinger Team um Martin Wernli wollte mit Dennis Fischer als Pilot an der erstmals ausgetragenen Meisterschafts-Serie teilnehmen. Es begann denkbar schlecht. Fischer landete nach einem kapitalen Sturz schwer verletzt im Spital.
Vorletzten Sonntag in Ramsen (SH): Dort wollte das Mellinger Team «Pegasus» erstmals an einem Lauf der Schweizer Pitbikecross-Meisterschaft starten. Dennis Fischer zeigte sich optimistisch, von Anbeginn konkurrenzfähig zu sein. Er hatte zuletzt bei den Töfflirennen in Nesselnbach mit vier Vorlaufsiegen in Folge brilliert (der «Reussbote» berichtete). Sein fahrerisches Können ist unbestritten. Schliesslich verfügt Fischer, der im Beruf mit seiner Firma «Kompaktbau» als handwerkliche Allzweckwaffe in der Region bestens bekannt ist, über ausreichende Erfahrung im «grossen» Motocrosssport. Er fuhr in Deutschland jahrelang im Amateurbereich an der Spitze mit. Der 40-Jährige hätte eine Profikarriere einschlagen können. Doch der gelernte Plattenleger entschied sich für den Beruf und eine selbstständige Existenz. In Mellingen tat er sich mit Spenglereiunternehmer Martin Wernli und dem kongenialen «Schrauber» «Chäli» André Keller zu einem Team zusammen, um zum Plausch an Töfflirennen teilzunehmen. Doch mit dem Essen kam der Appetit. Und aus Plausch wurde ernst. Es entstand die Idee, bei den Pitbikecrossern mitzufahren. Das Abenteuer wurde am vorletzten Sonntag aber abrupt beendet. Ja, es endete beinahe in einer Tragödie. Fischer machte beim Einfahren einen Abflug, der letztlich auf dem Operationstisch im Kantonsspital Schaffhausen endete. Fischer ist einer der auf die Zähne beissen kann. Er stand nach dem Sturz wieder auf und tat im ersten Moment so, als wäre nichts weiter geschehen. Doch dann, so erzählt Teamchef Martin Wernli, habe Fischer über Schmerzen in der Schulter und im Brustbereich geklagt. «Wir wollten die Ambulanz kommen lassen. Doch Dennis wollte nicht. So stieg er bei mir ins Auto und wir fuhren die 20 Minuten ins Kantonsspital nach Schaffhausen. Dabei hatte Dennis plötzlich fürchterliche Schmerzen. Er konnte kaum mehr atmen.» Wen wunderts. Im Spital Schaffhausen diagnostizierten die Ärzte einen vierfachen Schlüsselbeinbruch, fünf gebrochene Rippen, ein Durchstich einer Rippe durch die Lunge und ein mehrfach gebrochenes Schulterblatt.»
Wie konnte bei einem so erfahrenen Piloten so etwas passieren? Fischer weiss es selber nicht. «Mir ist einfach das Vorderrad verreist.»
Martin Wernli schildert den Unfall so: «Dennis war nicht mal besonders schnell unterwegs. Es war auch keine kritische Stelle auf der Piste. So wie ich es beurteilen kann, ist in einer Kurve das Vorderrad eingeklappt.» Fischer ist daraufhin über den Lenker hinweg abgeflogen.»
Dabei, so erzählte der Verunglückte einige Tage und zwei Operationen später, sei er wie ein Klappmesser durch die Luft geflogen. «Bei der Landung bin ich mit dem Helm in meine eigene Brust geknallt. Dabei habe ich mir die Rippen wohl eingedrückt.» Bei allem Schmerz und der Tatsache, am Montag nicht pünktlich an der Arbeit sein zu können, konnte Fischer am letzten Mittwoch bereits wieder vorwärts schauen. «Die Ärzte haben mir gesagt, ich könne noch in diesem Jahr wieder Motocrossrennen fahren.»
Schön wärs. Fischer hat zurzeit ganz andere Sorgen. Denn er hat im Geschäft Arbeit in Hülle und Fülle. Wer soll jetzt all die Badezimmer und Duschen neu machen, die noch in seiner Agenda warten? Mit unerschütterlichem Optimismus ist Fischer überzeugt, er könne schon in wenigen Tagen wieder auf die Baustelle. Das versuchen ihm die Ärzte gerade auszureden.
Aber immerhin konnte der schwer lädierte Pitbikecrosser aus Mellingen das Krankenhaus letzten Donnerstag wieder verlassen. Allerdings mit der strikten Auflage, sich zu schonen. (bg)



