Pumptrack kommt von «pumpen»!
16.09.2022 BirmenstorfDie Aktionswoche «Birmi fit und munter» startete am Montag mit dem Kurs «Pumptrack für Anfänger»
Zunächst stand Kursleiter Marcel Zehnder noch ganz alleine da. Doch an spontanen Teilnehmern für den geplanten Anfängerkurs mangelte es am Ende ...
Die Aktionswoche «Birmi fit und munter» startete am Montag mit dem Kurs «Pumptrack für Anfänger»
Zunächst stand Kursleiter Marcel Zehnder noch ganz alleine da. Doch an spontanen Teilnehmern für den geplanten Anfängerkurs mangelte es am Ende nicht. Schliesslich war der Pumptrack gut besucht.
Der Zeitpunkt für den Pumptrackkurs im Rahmen der Aktionswoche «Birmi fit und munter» war vielleicht nicht optimal gewählt: «Diese Woche sind die 3. bis 6. Klasse im Klassenlager», weiss Corinne Siegrist aus Birmenstorf. Sie ist mit Dario (5) nur per Zufall vor Ort. «In den Sommerferien waren wir fast jeden Abend hier», erzählt sie. Ihr Sohn sei schon früher mit dem Laufrad hergekommen. Der Pumptrack werde rege genutzt, berichtet auch Gemeinderat Marcel Zehnder. Er ist im Vorstand des Vereins «BirmiPump», der die frühere Kiesbahn vor drei Jahren mit viel Eigenleistung und grossteils finanziert durch Spenden zum echten Pumptrack ausbaute. Seitdem kommen die Kids mit Kickboards, Inlinern, Skateboards – und natürlich mit ihren Bikes. «Bei den Jugendlichen hat es ein paar ganz Gute dabei. Bei denen geht es bis zum Rückwärtssalto», erzählt Zehnder. Heute sind aber überwiegend die Kleinen mit ihren Velos und Kickboards unterwegs. «Die Idee war, dass diejenigen zum Kurs kommen, die sich sonst nicht trauen», sagt der passionierte Velofahrer, der seit 40 Jahren im Mountainbike-Sattel sitzt. Offensichtlich haben die wirklich Ängstlichen sich aber auch heute nicht getraut. Und so muss Zehnder seine Teilnehmer eben vor Ort zusammentrommeln: «Wer hat Lust, zu lernen, wie das richtig geht?» Schliesslich finden sich ein paar Mutige. So wie Lenni (7) aus Niederrohrdorf, der mit Grossvater Claudio Stancheris häufig herkommt, bis der «eigene» Pumptrack in Niederrohrdorf eröffnet.
Tempo durch Gewichtsverlagerung
Bisher kurven die meisten durch den Pumptrack, wie sie gerade lustig sind. Jetzt zeigt Marcel Zehnder auf dem «Dirt-Bike» ohne Schaltung, Hinterbremse und mit extrem harter Federung wie es richtig geht: «Runter, rauf, runter, rauf», kommandiert er, während er beim Fahren in die Knie geht und wieder nach oben schnellt. Beim «Pumpen» tritt man nicht in die Pedale, um vorwärts zu kommen: «Im Prinzip bekommt man durch Schwerpunktverlagern Schub auf das Bike», erklärt Zehnder. «Immer wenn es auf die Beine drückt, steht man auf». Geht es also abwärts, geht man auch selbst in die Knie und fährt man den Hügel hoch, verlagert man das Körpergewicht nach oben. Klingt leicht, ist aber gar nicht so einfach: «Die Schwierigkeit ist, wann man was machen muss», sagt Lenni. Und auch die anderen Buben und Mädchen, die sich mittlerweile angeschlossen haben, müssen sich erst umstellen. «Wenn man eine Runde schafft, ohne zu treten, geht es vorwärts», sagt Marcel Zehnder, der selbst beim Vormachen ins Schwitzen kommt: «Die, die es draufhaben, schaffen hier bis zu 40 km/h. Da kann man den Puls innerhalb von 30 Sekunden auf 180 bringen», erklärt er. Soweit sind die tapferen Neulinge freilich noch lange nicht: «Runter, rauf, runter, rauf», hilft Zehnder wieder. Neben dem richtigen Rhythmus gilt es, die roten Linien nicht zu überfahren und eine gleichmässige Ideallinie zu halten. «Die Kurve sauber anfahren und am Ende rausdrücken», rät Zehnder, um auf noch mehr Speed zu kommen. Ganz herum schafft es bisher noch niemand. Spass gemacht hat es aber trotzdem. Nächstes Mal wolle er es allein mit dem Opa probieren, sagt Lenni zum Abschied. Mission erfüllt!
Michael Lux



