Verkehrssicherheit brennt unter den Nägeln
25.11.2022 Künten, Region ReusstalAlle Traktanden winkte der Souverän durch. Diskutiert wurde nach dem offiziellen Teil unter «Verschiedenes»
Es waren nicht die Traktanden, die Anlass zu Diskussionen gaben. Der Souverän hiess alle Geschäfte gut. Diskutiert wurde unter «Verschiedenes» ...
Alle Traktanden winkte der Souverän durch. Diskutiert wurde nach dem offiziellen Teil unter «Verschiedenes»
Es waren nicht die Traktanden, die Anlass zu Diskussionen gaben. Der Souverän hiess alle Geschäfte gut. Diskutiert wurde unter «Verschiedenes» über die Verkehrssicherheit im Dorf.
Der Fussgängerstreifen beim Volg ist sehr unübersichtlich und gefährlich. Ich bin wirklich nicht happy über den Schulweg der Kinder», sagt Maya Vonow nach dem offiziellen Teil der Gemeindeversammlung. Damit stiess sie offene Türen ein. Nicht nur der Fussgängerstreifen bei der Kantonsstrasse, sondern auch die Bellikerstrasse war im Fokus. Bekanntlich wurden hier Massnahmen ergriffen, um das Tempo beim Ortseingang zu drosseln. Nicht nur Tempo 30 gilt, sondern zur Einhaltung des Tempos wurde auch ein Berliner Kissen eingebaut. Moniert wurde, dass einige findige Autofahrer nun über die Oberdorfstrasse/Fahrbachweg die Taracell umfahren, um abzukürzen oder zu überholen. «Kann man dort nicht auch ein Berliner Kissen einbauen», wurde beim Gemeinderat nachgefragt. Der Tenor: «Man muss etwas unternehmen, bevor etwas passiert.» Vizeammann Yves Moser antwortete: «Zuerst müssen Messungen vorgenommen werden. Es braucht eine gewisse Grundlage, bevor etwas gemacht werden kann. 85 Prozent müssen dort schneller als mit Tempo 30 fahren, ansonsten sind uns die Hände gebunden. Der Gemeinderat wird beim Kanton nochmals nachfragen, welche baulichen Massnahmen machbar sind. Wir können nicht aus dem Bauch heraus etwas realisieren.»
Pedibus als mögliche Lösung
Einen anderen Ansatz für die Querung beim Fussgängerstreifen beim Volg verriet Gemeinderätin Seraina Van Baar: «Ich war an einer Weiterbildung über Schulwegsicherheit. Es gibt ein Programm vom VCS. Der Pedibus bietet eine einfache Lösung, den Schulweg jüngerer Kinder sicher zu gestalten.» Die Kinder gehen in Gruppen in Begleitung von erwachsenen Personen von einer Pedibushaltestelle, zum Beispiel beim Fussgängerstreifen Volg, zur nächsten. «Melden Sie sich wegen des Pedibusses bei der Schulleitung», so Van Baar.
Pensum für Schulsozialdienst erhöht
An der Gmeind beantragte der Gemeinderat die Erhöhung des Schulsozialdienstes von zehn auf 20 Prozent. Seit elf Jahren wurde das Pensum nicht angepasst. In der Zwischenzeit ist nicht nur die Gemeinde gewachsen, auch die Situation in der Schule und das Umfeld der Kinder haben sich stark verändert. «Soziale Medien, welche Gewalt oder auch schlechte Sprache vermitteln, werden immer mehr zum Problem. Hier braucht es Prävention durch den Schulsozialdienst. Nach den Ausführungen durch Gemeinderätin Seraina Van Baar wurde die Pensenerhöhung der Schulsozialarbeit von zehn auf 20 Prozent mit grossem Mehr vom Souverän gutgeheissen.
Verpflichtungskredit für BNO
Die rechtsgültige Bau- und Nutzungsordnung (BNO) der Gemeinde wurde am 22. Oktober 2008 durch den Regierungsrat genehmigt. Der Kanton fordert von den Gemeinden, dass sie die BNO alle 15 Jahre überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Basis für die Revision der Nutzungsplanung ist das Räumliche Entwicklungsleitbild (REL). Das REL stellt die Weichen für die Entwicklung der Gemeinde Künten für die nächsten 20 Jahre. Die Arbeiten zum REL werden bis Ende 2022 abgeschlossen sein. «Der Gemeinderat erwartet keine grossen Veränderungen, die durch die neue BNO kommen», führte Gemeinderat Yves Moser aus. Beni Kohler fragte nach, was passiere, wenn an der Gmeind der Kreditantrag für die Gesamtrevision der BNO nicht angenommen würde. «Müssen wir dann für die nächsten zehn Jahre nicht mehr darüber abstimmen?» Moser antwortete: «Es ist ratsam selbst eine BNO zu verabschieden, da ansonsten irgendwann der Kanton das Zepter übernimmt und der Gemeinde Vorschriften macht.» Der Kreditantrag für den Verpflichtungskredit von 320 000 Franken für die Gesamtrevision der BNO wurde nach dem Votum mit grossem Mehr angenommen. Das Budget mit einem Steuerfuss von 104 Prozent und einem Ertragsüberschuss von 144 800 Franken winkte der Souverän durch.
Zusätzlich sicherten die anwesenden Stimmbürgerinnen und -bürger das Gemeindebürgerrecht Diego Schiavone, geb. 14. Februar 2011, Staatsangehörigkeit Italien und Alisa Krasniqi, geb. 6. Juni 2009, Staatsangehörigkeit Kosovo, zu.
Debora Gattlen