Die neue Asylunterkunft nimmt Formen an. Der Rohbau ist fertiggestellt. Nun folgt der Innenausbau

Der Richtbaum schmückt das Dach. Er zeigt an, dass der Rohbau der neuen Asylunterkunft fertig ist. Nun folgt der Innenausbau.

Die Vorfreude auf die neue Unterkunft ist bei den Asylsuchenden gross. Sie wohnten bis anhin in einer ehemaligen Arbeiterbaracke mitten im Dorf. Notdürftige Reparaturen wurden an diesem Bau zwar vorgenommen – trotzdem war die Unterkunft marode.
Lange hat es gedauert, bis die Niederwiler Bevölkerung einem geeigneten Standort für den Neubau zustimmte. Seit 2018 wurde darüber in der Gemeinde Niederwil debattiert. Ein Haus an der Göslikerstrasse hatten die Stimmberechtigten an der Gmeind vor einigen Jahren abgelehnt. Umstritten war zunächst auch die Alternative, ein Neubau für rund 860 000 Franken, an der Hubelstrasse. Zwar hatte die Gemeindeversammlung die Vorlage für diese Asylunterkunft im Sommer 2021 noch gutgeheissen. Im Anschluss an die Gmeind wurde aber das Referendum ergriffen und der Entscheid musste schliesslich im Herbst 2021 an der Urne gefällt werden. Dort war das Resultat eindeutig: Mit rund 63 Prozent sagte die Stimmbevölkerung Ja zum Neubau, der den Asylsuchenden ein Heim bieten soll.

Innenausbau ist in vollem Gang
Nach der Bauauflage im April 2022 kam es in diesem August zum Baustart. Bis Ende Jahr konnte der Rohbau des zweistöckigen Elementbaus fertiggestellt werden. «Wir sind gut im Zeitplan», sagt Gemeinderätin Martina Balmer. «Trotz Lieferschwierigkeiten mussten wir bis anhin keine Verzögerungen hinnehmen.»
Seit Anfang Jahr schreiten auch die Arbeiten am Innenausbau voran. So war etwa Plattenleger Mike Baltisberger vom Plättli-Team Villmergen in der neuen Unterkunft zu Gange. Er verlegte graue und grüne Keramikplatten in den Nasszellen. Die Arbeiten sollen Mitte Januar fertig sein. «Wir werden später noch die Plättli bei der Küchenkombination verlegen», sagt Baltisberger. Ansonsten werden in den nächsten zwei Monaten die Küchen und die sanitären Anlagen in die beiden Wohnungen eingebaut. Zusätzlich werden im neuen Haus an der Hubelstrasse Malerarbeiten ausgeführt und auch die Bodenbeläge verlegt.

Asylsuchende ziehen im Frühjahr um
«Den Umzug werden wir mit der Caritas, sie ist neu für die Asylsuchenden in Niederwil verantwortlich, planen», sagt Martina Balmer. Ende Februar, anfangs März werden die ersten Asylsuchenden die neue Unterkunft beziehen können. Sie freuen sich bereits auf den Umzug, weil sie nachher in einem schönen neuen Zuhause mit Umschwung leben dürfen. «Ich habe kürzlich einen der künftigen Bewohner beim Neubau angetroffen. Er fährt jeden Tag mit dem Velo auf seinem Arbeitsweg zum Reusspark daran vorbei», sagt Gemeinderätin Balmer. «Er hat mir gesagt, dass er die Fortschritte sehe und sich sehr freue, bald in diesem Haus wohnen zu dürfen.»

Debora Gattlen