Gemeinden sollen vom Bund Geld erhalten für den Reusssteg beim Campingplatz Sulz
Die gute Nachricht kam unerwartet. Glücklich darüber sind beide Ammänner: Der eine blickt dem Projekt Reusssteg mit viel Optimismus entgegen. Der andere gibt sich etwas ...
Gemeinden sollen vom Bund Geld erhalten für den Reusssteg beim Campingplatz Sulz
Die gute Nachricht kam unerwartet. Glücklich darüber sind beide Ammänner: Der eine blickt dem Projekt Reusssteg mit viel Optimismus entgegen. Der andere gibt sich etwas zurückhaltender.
Rund zwei Millionen soll der Fussgängersteg über die Reuss kosten – es handelt sich um einen seit Jahren geplanten Brückenschlag zwischen den beiden Gemeinden Fischbach-Göslikon und Künten. Vergangene Woche nun kamen gute Nachrichten aus dem Bundeshaus. Ein Etappenziel scheint erreicht: Der Aargau soll aus den Agglomerationsprogrammen über 110 Millionen Franken erhalten. So hat es der Bundesrat an seiner Sitzung vom 22. Februar beschlossen. Zwar soll mehr als die Hälfte dieser Gelder in die Umfahrung Suhr fliessen. Profitieren sollen mit 23 Millionen aber auch Projekte in Gemeinden im Ostaargau. Dazu gehört unter anderem der neue Fussgängersteg über die Reuss. Der Bundesrat räumt dieser Verbindung einen wichtigen Stellenwert ein.
Flückiger: «Die Chancen stehen gut»
Grund genug für Hans Peter Flückiger, Gemeindeammann in Fischbach-Göslikon, und Daniel Schüepp, Gemeindeammann in Künten, zuversichtlich in Richtung Reusssteg zu blicken.
Das tut Hans Peter Flückiger mit viel Optimismus. Etwas zurückhaltender gibt sich Daniel Schüepp. Noch im Juni des letzten Jahres sei ihr Projekt auf der Prioritätenliste zurückgestuft worden, erklärt Schüepp seine Zurückhaltung: «Der Reusssteg fand sich bei den Projekten unter Position C, wo kaum noch mit finanziellen Mitteln zu rechnen ist.» Jetzt aber ist er an die Spitze zurückgekehrt, auf Position A, wo auch Gelder fliessen. Zwar sind noch einige Hürden zu überwinden: Genehmigen muss das Projekt Reusssteg beispielsweise auch das Parlament in Bern. Das ist ein weiterer Grund, warum Schüepp seinen Blick auf das Projekt als einen «eher realistischen» bezeichnet.
Flückiger hingegen bleibt optimistisch, spricht von «guten Chancen». Denn bei den Agglomerationsprogrammen seien vor allem Strassenprojekte und Parkplatzkonzepte eingereicht worden. Ausdrücklich habe der Bund aber auch nach Projekten im Bereich Langsamverkehr verlangt. Und um ein solches handelt es sich beim geplanten Reusssteg, der nur zu Fuss überquert werden darf. Selbst Velos müssen über den Steg geschoben werden.
Der Sinn des Stegs über die Reuss
Hans Peter Flückiger jedenfalls freut sich über die überraschenden Neuigkeiten aus Bern: «Unser Einsatz hat sich gelohnt». Die beiden Dörfer würden Vieles teilen, seien in Sichtweite und doch trenne sie die Reuss. «Ich bin dafür, regional zu denken», sagt Flückiger. Auch deshalb mache diese Brücke Sinn. Im Jahr 2015, erzählt Flückiger, habe der damalige Künter Gemeindeammann Werner Fischer bei einem Pizzaessen der beiden Gemeinderäte diese Idee aufgebracht. Seither verfolgt man das Projekt mit viel Geduld und mit grosser Hartnäckigkeit. Die Gemeinden klärten ab, verhandelten und lancierten ein Vorprojekt. Unabhängig von den Mitteln aus Bundesbern, bleibt aber Geduld an der Tagesordnung.
Denn bevor sich die beiden Gemeindeammänner beim Lokaltermin auf dem Reusssteg begegnen werden, wird noch viel Wasser die Reuss hinunterfliessen. Weiterhin wird verhandelt, ein Baugesuch muss eingereicht und das Projekt bewilligt werden.
Heidi Hess