Sie musste lange auf die Thronbesteigung warten
07.02.2023 Niederwil, FreiamtMelanie Kleiner wurde letzten Freitag im Gade zur neuen Ehrenschränzerin erkoren – sie führt durch die kommende Fasnachtszeit
Melanie Kleiner heisst die neue Ehrenschränzerin in Niederwil. Letzten Freitag wurde sie mit Würde in ihr Amt gehoben. Kleiner ist die 50. ...
Melanie Kleiner wurde letzten Freitag im Gade zur neuen Ehrenschränzerin erkoren – sie führt durch die kommende Fasnachtszeit
Melanie Kleiner heisst die neue Ehrenschränzerin in Niederwil. Letzten Freitag wurde sie mit Würde in ihr Amt gehoben. Kleiner ist die 50. Ehrenschränzerin und führt die Niederwiler durch die kommende Fasnachtszeit.
Ja wer ist es denn, der in diesem Jahr die Ehre zufällt, als Höchste durch die Niederwiler Fasnacht zu führen? Im Vorfeld der Inthronisation wird viel spekuliert und gerätselt. Ist es ein Mann, eine Frau, ein Banker, ein Handwerker? Der Name des neuen Ehrenschränzers ist ein gut behütetes Geheimnis. Nur wenige Personen wissen, wem diese Ehre zuteil wird.
Die diesjährige Inthronisation war in mancherlei Hinsicht aussergewöhnlich. Erstmals wurde sie im Gade (bei der Mehrzweckhalle) durchgeführt. Aufgrund von Einschränkungen im alten Schulhaussaal fand die Feier im Gade satt. Dann war die Inthronisation die 50. in der Geschichte der Schränzerclique. Und der oder die Auserkorene sagte schon vor zweieinhalb Jahren zu. Wegen eines Virus’– es ist nicht das Fasnachtsvirus gemeint – mussten die Eingeweihten dieses Geheimnis über zweieinhalb Jahre lang hüten. Keine leichte Aufgabe.
Sie kommt von Nesselnbach
Die neue Ehrenschränzerin – damit ist auch das Geheimnis gelüftet, dass es eine Frau ist – kommt von Nesselnbach. Das Fasnachtsvirus sei ihr schon früh in die Wiege gelegt worden, berichtete Zeremonienmeisterin Claudia «Schnopf» Gratwohl. Vor fünf Jahren erweckte die neue Ehrenschränzerin den Kinderball wieder zu neuem Leben. Sie sei eine begeisterte Turnerin und mit der Landwirtschaft sehr verbunden. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Die neue Ehrenschränzerin wohne nicht auf einer Alp – dies in Anspielung auf das Niederwiler Fasnachtsmotto «Ab uf d Alp» – sondern auf einem Bauernhof. Spätestens da war vielen Einheimischen klar, dass es Melanie Kleiner ist, die auf dem Bauernhof aufgewachsen ist, wo die Töfflirennen stattfinden. Begleitet von der Schränzerclique zog Kleiner strahlend in den Saal, nahm auf dem bereitstehenden Thron Platz und erhielt Zepter und Plakette.
Amme mit «Sennechutte und Chäppi»
Gemeindeammann Norbert Ender gratulierte der neuen Ehrenschränzerin. Er kam als Senn verkleidet auf die Bühne, überreichte den Schlüssel als Zeichen dafür, dass sie jetzt regiere und der Gemeinderat sich etwas zurücklehnen könne. Natürlich hatte er auch eine Aufgabe für die neue Ehrenschränzerin. Einen Film soll sie drehen, oder eine Instagramstory posten. Denn im Film, der auf der Niederwiler Homepage aufgeschaltet ist, fehle etwas.
Gemeinderat räumt nach dem Kinderball auf
Melanie Kleiner stellte ihr Gefolge näher vor: Ehemann Reto mit Tochter Sheila und Sohn Dave. Dieser sei aber gerade in den Skiferien. «Er weiss noch gar nicht, dass ich Ehrenschränzerin bin», fügte sie hinzu. Ausserdem seien ihre beste Freundin Nadja Gasser und ihr Kollege Dani Hufschmid mit von der Partie, ebenso Claudia Gratwohl. Kleiner hatte für den Gemeinderat zwei Aufgaben parat. Erstens müsse der Rat am Schmutzigen Donnerstag anlässlich der Dorfplatzfasnacht an allen Ständen alle Spiele gemeinsam lösen. Und Kleiner rief den Gemeinderat dazu auf, zusammen mit den Näbelriitern, der Schränzerclique und den Rüss Chatze nach dem Kinderball den Saal aufzuräumen. Weil Kleiner am Abend in Oberrohrdorf am Gruusige Mettwoch als Delegation vertreten sein wird.
Danach war die Reihe an den zahlreichen befreundeten Fasnachtscliquen. Sie alle gratulierten zur Ernennung und brachten Geschenke mit. So etwa die Sprützehüsliclique aus Tägerig. «Remigius» Bruggisser überreichte der neuen Ehrenschränzerin eine schön verzierte Milchkanne. Damit war der offizielle Teil der Inthronisation beendet, die Feierlichkeiten jedoch noch lange nicht.
Benedikt Nüssli





