Herbert Huber (70) schnell wie der Malojawind
17.03.2023 SportEngadin Skimarathon: Einige Dutzend Langlauf begeisterte Frauen und Männer aus der «Reussbote»-Region am Start
Herbert Huber aus Stetten, auch bekannt als «Teppich-Huber», lief den Engadin Skimarathon beinahe so schnell wie der Malojawind bläst. Der schnellste ...
Engadin Skimarathon: Einige Dutzend Langlauf begeisterte Frauen und Männer aus der «Reussbote»-Region am Start
Herbert Huber aus Stetten, auch bekannt als «Teppich-Huber», lief den Engadin Skimarathon beinahe so schnell wie der Malojawind bläst. Der schnellste im «Reussbote»-Revier war aber einmal mehr Pascal Parpan (45) aus Birmenstorf. Rita Rimpf (59) aus Mellingen war die schnellste Marathon-Frau.
Respekt. Was Herbert Huber auf den Langlauflatten zu leisten vermag, ist aller Ehren wert. Huber ist ein Chrampfer vor dem Herrn. Auch fünf Jahre nach der Pension hilft er seinem Sohn im Geschäft. Denn einer wie Huber kann nicht ruhig sitzen. «Natürlich lasse ich es etwas ruhiger angehen», sagt er. «Aber wenn es mich braucht, dann bin ich da. Arbeit hält jung.» Von der Arbeit allein kann einer mit 70 Jahren auf dem Buckel den Engadin Skimarathon nicht in 2:23.58,6 Stunden laufen. Ein Marathon, der übrigens heuer wegen der besonderen Schneelage 43,5 Kilometer lang war. Dafür braucht es einiges an Training. Huber winkt ab. Ich trainiere regelmässig etwas, aber nicht verbissen. Im Winter geht er immer mal wieder auf die Lenzerheide. Zu Saisonbeginn, als in Davos die Loipen künstlich beschneit wurden, trainierte er im Landwassertal. Dabei kann er auf die Begleitung seiner Partnerin Monika Hintermann (62) zählen, die letzten Sonntag ebenfalls am Start in Maloja stand. Auch sie absolvierte den Marathon. Und zwar in der respektablen Zeit von von 3:31.27,5.
Beat Steiner Pechvogel des Tages
Der Marathonmann schlechthin kommt aus Niederrohrdorf. Er heisst Beat Steiner, ist 74 Jahre alt. Der ehemalige Kaminfeger war in diesem Jahr zum 46. Mal am Start im Engadin. Er wollte, wie so oft zuvor, die Marathonstrecke bestreiten. Doch diesmal sollte er nicht bis ins Ziel nach S-Chanf kommen. «Schon bei der Sprungschanze in St. Moritz bin ich bei der Abfahrt bei Tempo 45 km/h so richtig heftig auf die Nase gefallen», sagt der sportliche Rentner. Das blieb nicht ohne Folgen. Steiner musste von der Sanität versorgt werden. «Das hat mich rund 35 Minuten gekostet. Trotz aufgeplatzter Lippe und einigen schmerzhaften Blessuren, schnallte er seine schmalen Latten wieder an und lief weiter in Richtung Pontresina. Doch auf dem Weg dahin lief Steiner von hinten in einen Stau. «Das hat mich nochmals 25 Minuten gekostet.» Weil er plötzlich einen Druck auf der Brust spürte und auch einen ungewöhnlich hohen Puls auf der Pulsuhr feststellte, entschied sich der Doyen unter den Rohrdorfer Läufern nach 22,5 Kilometern das Rennen zu beenden. Im Ziel schickten sie ihn in Pontresina zum Arzt. Der musste die aufgerissene Lippe mit sieben Stichen nähen. Dennoch ist Steiner überhaupt nicht zufrieden, mit der im Klassement erscheinenden Zeit. Die wäre nämlich ohne die Zwischenfälle rund eine Stunde tiefer ausgefallen. Die Zeit von 3:29.15 sei also zu relativieren. Zudem gibt er zu bedenken, dass er im Klassischen Stil gelaufen sei und nicht etwa im Skating-Stil. Nächstes Jahr will Beat Steiner erneut am Start stehen. Dabei dürfte er nach ärztlichem Befinden gar nicht mehr solche Anstrengungen auf sich nehmen. Nach einem Herzinfarkt erhielt der Hobbysportler nämlich neun Stents in die Brust gepflanzt. Steiners Leistung ist umso erstaunlicher, als dass er nach eigenem Bekunden vor dem «Engadiner» nur gerade 50 «Schneekilometer» in den Beinen hatte. «Ich habe meine Form mit Jogging und im Fitnessstudio aufgebaut», sagt er. Zweimal pro Woche geht er joggen und zweimal schindet er sich im Fitnessstudio.
Die Rimpfs ohne Dieter
Nicht fehlen durfte auch dieses Jahr das «Team Rimpf», das diesmal eher «Team Rumpf» hätte heissen müssen. Denn Dieter Rimpf musste wegen Krankheit passen. Auch seine Frau Rita hat sich, wie sie sagt, «auch schon besser gefühlt». Und Sohn Raphael «Raphi» Rimpf sei ebenfalls schon besser «zwäg» gewesen. Immerhin konnte Dieter Rimpf zu Hause in der Skiwerkstatt die Ski seiner Lieben parat machen. Insgesamt acht Paare. Auch jene für Schwiegersohn Dennys Walzer, der ohne Training an den Start ging und den Marathon dank guter Technik in etwas mehr als vier Stunden schaffte.
Pascal Parpan der Schnellste
Einmal mehr war Pascal Parpan aus Birmenstorf der schnellste Läufer aus der «Reussbote»-Region. gewesen. Und dann gibt es auch die, welche vom System vergessen wurden, wie etwa Markus Frei aus Stetten, der bei der Suchabfrage unter «Stetten AG» nicht zu finden war. Frei lief den Marathon in 4:25.45 Stunden.
Beat Gomes
Engadin Skimarathon: Die Resultate der Läufer und Läuferinnen aus der «Reussbote»-Region
Birmenstorf: MM: 75. Parpan Pascal, 2:07.09; 354. Dauwalder Peter, 2:56.26; 490. Kunz Hanspeter, 3:23.39; 599. Lienberger Sven, 4:27.23 – Fislisbach: MM: 784. Peterhans Remo, 3:41.20; MW: 596. Bürkli Anuschka, 4:56.13 – Künten: MM: 429. Armbruster Christoph, 3:10.57 – Mellingen: MM: 58. Godly Andrea, 3:09.36; 500. Buck Andreas, 3:09.36; 752. Walzer Dennys, 4:20.01,7; MW: 25. Rimpf Rita, 3:07.49; HMM: 7. Rimpf Raphael, 1:26.54,2; HMW: 167. Manenti Anja, 2:36.42,7 – Niederrohrdorf: MM: 245. Steiner Silvan, 2:34.43; 266. Süss Remo, 2:34.02; 349. Russ Michael, 2:53.28; 499. Maurer Daniel, 3:06.01; 635. von Hoff Thomas, 3:36.29; MW: 47. von Hoff Aline, 3:49.23; 57. Bornhauser Renate, 3:31.29,8; HMM: 26. Steiner Beat, 3:29.15 – Oberrohrdorf: MM: 466. Aranya Patrick, 3:02.55; 874. Andermatt Thomas, 4:57.08 – Stetten: MM: 15. Huber Herbert, 2:23.58; 442. Gottstein Daniel, 3:12.14; MW: 20. Hintermann Monika, 3:31.27 – Wohlenschwil: MM: 294. Strebel Philipp, 2:46.56; 532. Strasser Florian, 3:44.22,4; MW: 113. Rietmann Astrid, 3:34.28
MM: Marathon Men; MW: Marathon Women; HMM: Halbmarathon Men; HMW: Halbmarathon Women





