Dorfbach trat immer wieder über die Ufer – damit soll Schluss sein
Der Dorfbach in Busslingen soll revitalisiert werden. Immer wieder trat er über die Ufer und richtete Schaden an. Der Bach erhält eine neue Linie.
Der Dorfbach ist eigentlich ein kleines ...
Dorfbach trat immer wieder über die Ufer – damit soll Schluss sein
Der Dorfbach in Busslingen soll revitalisiert werden. Immer wieder trat er über die Ufer und richtete Schaden an. Der Bach erhält eine neue Linie.
Der Dorfbach ist eigentlich ein kleines Bächlein und fliesst in einem wilden Tobel von Remetschwil nach Busslingen und Stetten. Bei Hochwasser schwillt er jedoch stark an und führt viel Holz und Geschiebe mit. Die Bevölkerung in Stetten und im Ortsteil Busslingen der Gemeinde Remetschwil leidet seit Jahrzehnten unter Überschwemmungen. Am Ausgang des Tobels oberhalb des Baugebietes wurde vor 50 Jahren ein Geschiebesammler gebaut, der einiges an mitgeführtes Material zurückhält. Das überschüssige Wasser wird dort aber in die Kanalisation entlastet, was dann die Abwasserreinigungsanlagen in Stetten verunreinigt und beschädigt. Seit Jahren wurde nach Lösungen gesucht. Nun soll der Dorfbach offen- und umgelegt werden, das neue Bachbett auf die Hochwasserspitzen ausgelegt und der Bach zur Schaffung von neuen Lebensräumen revitalisiert werden. Die geplanten Massnahmen sind auf ein seltenes, 100-jähriges Hochwasserereignis ausgelegt. Im Baugebiet Stetten wurde er in den letzten Jahrzehnten bereits über weite Strecken renaturiert.
Mit der im Herbst 2022 erstmals der Bevölkerung vorgestellten neuen Linienführung (der «Reussbote» berichtete) ist nun ein Projekt ausgearbeitet worden, das bewilligungsfähig und finanzierbar ist. Diverse Stellen, wie Wald, Forstbetrieb, Landwirtschaft, Naturorganisationen und die betroffenen Grundeigentümer sind von der neuen Lösung überzeugt.
Die beiden Gemeinden sollen einen Verpflichtungskredit von rund 2,6 Mio. Franken bewilligen. Das Projekt wird von Bund, Kanton, AGV und vom «naturemade star-Fonds» vom EWZ massiv unterstützt, sodass den beiden Gemeinden je eine Nettobelastung von 450 000 Franken verbleiben. Die verantwortlichen Planer rechnen mit einer Bauzeit von 15 Monaten. Geplant ist, im Herbst 2024 mit den Bauarbeiten zu beginnen.
Das Bauprojekt liegt noch bis Ende nächster Woche in den beiden Gemeinden öffentlich auf. (zVg)