«Reusspark hat Fahrt aufgenommen»
31.05.2023 Niederwil, FreiamtDie 120. Generalversammlung des Vereins Gnadenthal ging ohne Zwischentöne über die Bühne
An der Jubiläums-Generalversammlung wurden Geschenke verteilt und auch die positive Entwicklung der Institution wurde betont.
Die Hauptküche und die Restaurantküche ...
Die 120. Generalversammlung des Vereins Gnadenthal ging ohne Zwischentöne über die Bühne
An der Jubiläums-Generalversammlung wurden Geschenke verteilt und auch die positive Entwicklung der Institution wurde betont.
Die Hauptküche und die Restaurantküche können umgebaut werden. Diesem Antrag stimmten die Vereinsmitglieder an der 120. Generalversammlung mit deutlichem Mehr zu: Sie genehmigten einen Kredit von 4,8 Millionen Franken. Es war sozusagen ein Jubiläums-Geschenk, für das sich der Reussparkdirektor Urs Bosisio denn auch herzlich bedankte. Lachend ergänzte er, man habe ihnen damit aber auch einen «Wahnsinnsjob» aufgehalst, denn nun gelte es, die Küchen innerhalb von fünf Monaten umzubauen, «ohne dass es Bewohnerinnen und Bewohner merken.» Nötig ist deshalb ein gleichzeitiges Küchenprovisorium mit Containern sowie Räumen im Keller. Im Vorfeld hatte Vorstandsmitglied Rolf Kasper erklärt, warum sich Umbau und Sanierung aufdrängen. Die Hauptküche, deren Umbau im Gesamtkredit mit rund 2,6 Millionen Franken veranschlagt wird, werde bald 20 Jahre alt und stosse an Kapazitätsgrenzen. «Eine Küche», meinte er, «sollte nach 20 Jahren saniert und auf Vordermann gebracht werden.» Das helfe nicht zuletzt dem Fachkräftemangel zu begegnen: Letztlich sei es einfacher Personal für eine neue Küche zu finden.
René Kuhn, neu im Vorstand
210 Mitglieder des Vereins Gnadenthal hatten an diesem Abend den Weg in den Reussparksaal gefunden – 701 Mitglieder zählt der Verein. Sie genehmigten die Rechnung und bestätigten den Vorstand. Neu in den Vorstand gewählt, wurde René Kuhn, bisheriger Chefarzt im Reusspark. Präsident Kurt Notter blickte zurück auf die Gründung im Jahr 1903 als «Hilfsverein Gnadenthal», er erzählte von der ersten Schule für Krankenpflege im Aargau unter der Leitung von Oberin Camilla Castelberg.
1,3 Millionen dank Wohngebäude
Notter informierte auch über den Verkauf für 2,4 Millionen Franken des Mehrfamilienhauses im Fribourger Dorf La Tour-de-Trême, das im Besitz des Vereins war. Der Nettogewinn beläuft sich auf 1,35 Millionen Franken und gelangt zu den Rückstellungen. Der Verkauf sei zum richtigen Zeitpunkt erfolgt, meinte Notter, im Mehrfamilienhaus wären umfangreiche Sanierungen nötig gewesen. Der Jahresbeitrag der Vereinsmitglieder von 30 Franken bleibt unverändert, soll aber in absehbarer Zeit auf 50 Franken erhöht werden. Notter betonte die Bedeutung der kulturellen Anlässe im Reusspark und freute sich über die gute Zusammenarbeit mit den politischen Vertretern in Niederwil. Man lasse abklären, ob das Reservoir Gnadenthal wieder in Betrieb genommen werden könnte, um dem Wassermangel in der Gemeinde zu begegnen. Seine Ausführungen schloss Notter schliesslich mit dem positiven Fazit: «Der Reusspark hat wirklich Fahrt aufgenommen.»
Direktor Urs Bosisio bestätigte, dass sich das Pflegezentrum «personell, finanziell und strategisch» stabilisiert habe. In der Geschäftsleitung seien heute alle Bereichsleitungen vertreten: «Die verschiedenen Stellen können überall mitreden.» Zu den Herausforderungen würden weiterhin der Fachkräftemangel zählen sowie auch die zunehmende Pflegebedürftigkeit der Menschen, bei ihrem Eintritt ins Heim. «Sie kommen sehr spät», sagte Bosisio. Manche lebten nur noch wenige Wochen im Heim.
Heidi Hess


