Grössere Diskussionen blieben bei der Gemeindeversammlung in der Mehrzweckhalle aus
Mit 171 Stimmberechtigten war die Gmeind in Fislisbach gut besucht. Alle Traktanden wurden einstimmig oder mit grossem Mehr angenommen. Nennenswerte Gegenstimmen gab es nur bei der Erhöhung des ...
Grössere Diskussionen blieben bei der Gemeindeversammlung in der Mehrzweckhalle aus
Mit 171 Stimmberechtigten war die Gmeind in Fislisbach gut besucht. Alle Traktanden wurden einstimmig oder mit grossem Mehr angenommen. Nennenswerte Gegenstimmen gab es nur bei der Erhöhung des Stellenplafonds.
Das Versammlungsprotokoll der letzten Gmeind, der Rechenschaftsbericht sowie die Jahresrechnung 2022 wurden von den Anwesenden ohne Nachfragen durchgewunken. Kein Wunder, fiel die Rechnung mit einem Ertragsüberschuss von mehr als 505 000 Fr. doch deutlich besser aus, als erwartet. Im Budget war man noch von einem Aufwandüberschuss von knapp 400 000 Fr. ausgegangen («Reussbote», 16. Juni). Zum Grossteil liege das gute Ergebnis an den Steuern und Einnahmen, erläuterte Rony Füglistaller, Präsident der Finanzkommission. Bei den schwer kalkulierbaren Sondersteuern habe man in diesem Jahr ausserdem «Glück gehabt». «Was wir nicht vergessen dürfen, ist der Finanzausgleich», fügte er an. Dieser lag bei rund 830 000 Franken. Mit grossem Mehr angenommen wurden auch das neue Bestattungs- und Friedhofsreglement sowie die Teilrevision des Reglements für Wasser und Abwasser. Dies, obwohl dadurch das Wasser 10 Rappen und das Abwasser 70 Rappen pro m3 teurer werden. «Wir haben noch Geld in der Kasse, aber es stehen Investitionen an», sagte Vizeammann Andreas Mahler und sprach unter anderem die anstehenden Strassensanierungen sowie die Erneuerung des Ableitungsstollens «Klusgraben» an. Letzterer hänge mit Kosten von 3,5 Mio. Fr. wie ein Damoklesschwert über der Gemeinde. Bei Traktandum 6 warb Gemeindeammann Peter Huber nochmals eindringlich für die zu genehmigende Erhöhung des Stellenplafonds um 300 Prozent: «Es geht nicht mehr, wir sind zu wenig flexibel», bilanzierte er.
Warum eine Geschäftsstelle?
Vor der Abstimmung meldete sich Regine Buri zu Wort. Sie fragte, warum an der Schule Fislisbach nach der Abschaffung der Schulpflege eine eigene Geschäftsstelle geschaffen worden sei: «Im ganzen Kanton gibt es sehr wenige Geschäftsstellen, da ist die Gemeinde Fislisbach einzigartig, warum?», fragte sie. Sie störte sich ausserdem daran, dass die Geschäftsstellenleitung bei einem 25-Prozent-Pensum ein eigenes Büro erhalte, während andere mit höheren Pensen sich ein Büro teilen müssten. Gemeinderat Christoph Schott argumentierte, dass der Gemeinderat nicht die Kapazitäten hätte, die Aufgaben zu übernehmen und das Büro künftig auch von anderen Personen genutzt werden könne. Bei der Abstimmung im Anschluss wurde die Erhöhung des Stellenplafonds mit grossem Mehr angenommen, erhielt aber 22 Gegenstimmen – im Gegensatz zu den folgenden Kreditabrechnungen, die einstimmig genehmigt wurden. Am Ende ging Andreas Mahler noch auf das kürzlich gescheiterte Referendum bezüglich der Sanierung der Feldstrasse ein. «Wir nehmen das knappe Ergebnis ernst», sagte Mahler. Nach den Ferien werde man sich mit einzelnen Einwendern an einen runden Tisch setzen. Die öffentliche Auflage solle dann im Herbst erfolgen.
Michael Lux