Das Brutgeschäft der Störche litt im Frühjahr unter der Nässe und Kälte. Doch nicht überall
Zwei Jungstörche sind zu sehen. Sie sitzen in einem Horst auf einer blauen Atlaszeder in Niederwil. In der Region ist es das erste Mal, dass ein Storchenpaar auf ...
Das Brutgeschäft der Störche litt im Frühjahr unter der Nässe und Kälte. Doch nicht überall
Zwei Jungstörche sind zu sehen. Sie sitzen in einem Horst auf einer blauen Atlaszeder in Niederwil. In der Region ist es das erste Mal, dass ein Storchenpaar auf natürlichem Untergrund brütet.
Sie schlagen bereits eifrig mit den Flügeln. Bald werden die zwei Jungstörche den Horst auf der blauen Atlaszeder verlassen. Zurzeit werden sie aber noch gut bewacht und gefüttert von den Storcheneltern. Ein Elternteil ist beringt, der andere nicht. Ihr Nachwuchs wird ebenfalls ohne Ring aufwachsen. Die Beringung auf der blauen Atlaszeder an der Landstrasse in Niederwil ist unmöglich. Es ist das erste Mal, dass in der Region ein Storchenpaar auf natürlichem Untergrund brütet. Ursprünglich brüteten Störche immer auf hohen Bäumen. Ob das Storchenpaar mangels Alternativen oder durch Instinkt den Standort wählte, bleibt ihr Geheimnis. «Der Horst scheint fest auf den Zweigen verankert zu sein. Er hat bereits Wind und Wetter standgehalten», sagt Daniel Kleiner, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Fischbach-Göslikon. Heute bauen Störche ihre Nester vermehrt auf Türmen, Kaminen oder Masten. So auch auf dem Kandelaber beim Niederwiler Kreisel. «Es gibt dort einen Jungstorch», sagt Alois Vogler, Natur- und Vogelschutzverein Stetten-Künten. «Sehr wahrscheinlich sind die restlichen Jungstörche bei der Kälte im Frühjahr gestorben.» Das Elternpaar brütet seit 2021 beim Niederwiler Kreisel. Beide sind beringt. Ihr Nachwuchs wird ebenfalls nicht beringt. Dafür müsste der Kreisel gesperrt werden.
Humbel-Störche ohne Nachwuchs
Vielleicht hat sich der eine oder andere bereits gewundert, dass keine Storchenberingung in Stetten stattfand. Das Storchenpaar auf dem Kamin der Spezialitätenbrennerei Humbel blieb ohne Nachwuchs. «Mir ist zum ersten Mal im Mai aufgefallen, dass keine Jungstörche zu sehen sind», sagt Vogler. Mangels Nachwuchses blieb die Beringung aus. Vogler beringt jeweils die Jungstörche in schwindelerregender Höhe auf dem Kamin. Ein Küken wird jeweils in einem Korb runtergehievt und vor dem wartenden Publikum mit einem Ring versehen. Letztes Jahr waren gleich drei Jungstörche in Stetten geschlüpft. Bleibt zu hoffen, dass das Brutglück den Stetter Störchen im nächsten Jahr wieder hold ist. Ein weiteres Storchenpaar brütet in Fischbach-Göslikon auf dem Silo eines Bauernbetriebs. Die drei Jungstörche wurden bereits beringt.
Debora Gattlen