Schiessen: Erfolgreiche Mellinger Schützen am Kantonalschiessfest im Freiamt
15 Frauen und Männer. Aktive und Jungschützen vom SSV Mellingen. Sie alle haben am Aargauer Kantonalschiessfest im Freiamt mindestens einen Kranz geschossen. Insgesamt kehrten die Mellinger ...
Schiessen: Erfolgreiche Mellinger Schützen am Kantonalschiessfest im Freiamt
15 Frauen und Männer. Aktive und Jungschützen vom SSV Mellingen. Sie alle haben am Aargauer Kantonalschiessfest im Freiamt mindestens einen Kranz geschossen. Insgesamt kehrten die Mellinger Schützen mit 53 geschossenen Kränzen nach Hause.
Das Fähnlein der 15 Aufrechten. So hätte es wohl der Zürcher Dichterfürst Gottfried Keller, der ein grosser Freund und Unterstützer der Schützen war, geschrieben. Er hätte wohl, um eine Anleihe aus seiner berühmten Novelle «Das Fähnlein der 7 Aufrechten» zu nehmen, geschrieben: «Aufrechte Männer und Weiber, Alte und Junge, Gelehrte und Ungelehrte, alle scharten sie sich um ihre Fahne, stellten sich auf vor einer stolzen Buche, hoch oben auf dem Eichberg. Im Hintergrund, weit unten der malerisch zum Bade ladende Hallwilersee mit dem Städtchen Seengen an dessen oberen Ufer. 15 fröhlich dreinblickende Schützinnen und Schützen, die über den Berg herüber von Mellingen gekommen waren, um im Freiamt zu zeigen, dass die Tradition des Schweizerischen Schützenwesen im historischen Städtli, das 100 Jahre auf eine Umfahrung gewartet hatte, noch immer mit grosser Freude gelebt wird. Unter ihnen sogar Jungschützen, die erst in diesem Jahr dem Verein beigetreten sind.»
Die einen in kurzen, die andern in halblangen und langen Hosen, bei sommerlicher Hitze, stiegen sie auf den Eichberg, um die frohen Tage im Freiamt gemütlich ausklingen zu lassen. Bei einem feinen Schoppen und gutem Essen durften sie sich alle gegenseitig beglückwünschen. Denn dass eine Jede und ein Jeder einen Kranz mit nach Hause bringt, das hätte selbst Gottfried Keller zum Verfassen einer Eloge (Lobrede) inspiriert.
Einer sticht dann doch heraus
Man muss sich das mal vorstellen. Das Fähnlein der 15 Aufrechten aus Mellingen hat nicht weniger als 51 Kränze geschossen. Für nicht schiesskundige: An einem solchen Schützenfest kaufen sich die Teilnehmenden die Munition die sie verschiessen wollen. Das kann ganz schön ins Geld gehen, je nach Ambitionen und Programmen, die ein Schütze absolvieren möchte. Bei einem einfachen «Vereinsstich» mit zehn Schuss und einem Treffermaximum von 100 Punkten, mussten für einen Kranz 84 Punkte geschossen werden. Diese Hürde haben alle, auch die noch wenig erfahrenen Schützen im Verein übertroffen. «Darauf sind wir richtig stolz», sagt Benjamin Beyreuther, der mit Stefan Bhend und Herbert Notter schon am Freitag nach Boswil fuhr, um die Meisterschaft mit je 60 Schuss zu absolvieren. Selbstredend, dass alle drei die geforderten Passen schossen und den Kranz nach Hause brachten.
Die grosse Anzahl Kränze bei 15 Schützinnen und Schützen rührt daher, dass unterschiedlichste Programme auf unterschiedliche Scheibentypen absolviert werden können. So kann es auch vorkommen, dass ein Schütze einen Dreifachkranz gewinnt. Schützen legen keinen grossen Wert auf die Herausstellung eines Einzelnen. Dennoch verdient Ernst Leuenberger besondere Erwähnung: Ihm gelang nämlich im Stich «Serie» mit sechs Schuss in Serie, die erst hinterher angezeigt werden, das perfekte Resultat. 60 von 60 Punkten.
Beat Gomes