200 Freunde alter Vorkriegsmotorräder (FAM) trafen sich beim Flugplatz Birrfeld für eine Rundfahrt
Alle waren auf Hochglanz poliert. Die Freunde der Vorkriegsmotorräder gaben sich die Ehre. Mitten unter ihnen Guido Hufschmid und Ehefrau Brigitte mit ihrer Ariel.
Er ist ...
200 Freunde alter Vorkriegsmotorräder (FAM) trafen sich beim Flugplatz Birrfeld für eine Rundfahrt
Alle waren auf Hochglanz poliert. Die Freunde der Vorkriegsmotorräder gaben sich die Ehre. Mitten unter ihnen Guido Hufschmid und Ehefrau Brigitte mit ihrer Ariel.
Er ist einzigartig in der Schweiz. Der Seitenwagen stammt aus den Lotuswerken. Guido Hufschmid hat den Seitenwagentöff, eine Ariel, vor 35 Jahren erstanden. Aufwendig restaurierte er während zwei Jahren Stück für Stück der Maschine selbst. Mit dem aus dem Jahre 1941 stammenden Glanzstück nahm er am Sonntag vor einer Woche an der Ausfahrt der FAM teil. Seine Seitenwagenpilotin war Ehefrau Brigitte. Am Morgen trafen unter grossem Geknatter die 200 Vorkriegsmotorräder auf dem Parkplatz des Flugplatzes Birrfeld ein. «Die älteste Maschine war eine Zenith aus dem Jahre 1924/25», führt Guido Hufschmid aus. «Es ist immer ein freudiges Ereignis, wenn aus Steh- und Museumsfahrzeugen, wieder funktionstüchtige Strassenmaschinen werden.» Zu bestaunen waren Oldtimer-Motorräder aus den USA, England, Frankreich, Italien, Deutschland (BRD/DDR), Japan und besonders viele Schweizer Fabrikate. «Die Ausfahrt war sehr gut organisiert», so Hufschmid. Um Staus auf den Strassen vorzubeugen, wurde in 20 Minutenintervallen in Gruppen gestartet. Die Route führte über Hägglingen, Dintikon, Villmergen an den Hallwilersee. Von dort ging es über den Lindenberg. In Boswil wurde eine Rast mit Mittagessen im Restaurant Löwen eingelegt. «Man trifft immer viele Bekannte», sagt Hufschmid. «Natürlich wird auch gefachsimpelt.» Im Anschluss ging es gemütlich, manche Motorräder fahren nur circa 50 km/h schnell, wieder zum Ausgangsort im Birrfeld zurück. Selbstverständlich wurden bei der Ausfahrt vor allem Nebenstrassen benutzt. Sie verlief ohne Defekte und Ausfälle. Trotzdem fährt immer ein Besenwagen mit, um liegengebliebene Oldtimer-Töffs einzuladen. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen mit authentischen Outfits. «Bei 30 Grad war es im Lederkombi etwas warm. Da war es gut, dass es beim Start und beim Mittagessen Schatten gab», führt Hufschmid aus.
Töff vor 35 Jahren gesehen
Guido und Brigitte Hufschmid sind beide eingefleischte Töfffahrer. Vor 35 Jahren entdeckte Guido Hufschmid die Ariel auf einer Hochzeit im ehemaligen Jugoslawien. «Der Seitenwagen war in einem desolaten Zustand», sagt er. Trotzdem frage er nach, ob der Töff zum Verkauf stand. Das Paar verkaufte ihn. Und so kam die Ariel per Zug in die Schweiz. Beim Kauf erfuhr Hufschmid auch die dazugehörende Geschichte der Ariel. Der Vater des Bräutigams war im Zweiten Weltkrieg Partisane. Der Töff wurde den Deutschen abgenommen. Diese hatten ihn zuvor in Frankreich von den Engländern erbeutet.
Debora Gattlen