Fussball, 2. Liga: Fislisbachs neuer Trainer Pascal Brühwiler formt nach mehreren Abgängen eine neue Mannschaft

«Der Alte ist der Neue: Brühwiler ist zurück». So kündete der «Reussbote» die Verpflichtung von Pascal Brühwiler an. Er hat die schwierige Aufgabe, nach mehreren Abgängen ein neues Team zu formen. Zeit dazu hat er eigentlich nicht.

Nach dem schnellen Abgang von Trainer Rino Luongo (wechselt nach einer Saison zurück zum FC Baden 2) hat der FC Fislisbach schnell Ersatz gefunden. Pascal «Diego» Brühwiler (52) kehrt aufs Esp zurück. Mit Brühwiler sind die Fislisbacher vor vier Jahren in die 2. Liga aufgestiegen. Jetzt sind die Vorzeichen etwas anders. Einige Stammkräfte verliessen den Club nach der letzten 2.-Liga-Saison. «Wir haben das Kader mit talentierten, jungen Spielern ergänzt», sagt Brühwiler. Zum Beispiel mit Frade vom FC Tägerig. Sein vollständiger Name Francisco José Henriques Alves Frade zergeht wie ein weicher Käse auf der Zunge. Oder Carlos Alberto Martins, der ebenfalls von Tägerig gekommen ist. Von ihm hält Brühwiler viel. Aber die Findung der Mannschaft braucht seine Zeit. Datürlich weiss Brühwiler, dass ihm nicht viel Zeit bleibt, um in die Spur zu finden.

Happiges Startprogramm
Die Fislisbacher haben zum Saisonstart ein schwieriges Programm zu absolvieren. Das erste Spiel findet zu Hause auf dem Esp gegen Baden, gegen den ehemaligen Fislisbach-Trainer Rino Luongo, statt. Dann geht es nach Rothrist (auf Kunstrasen), es folgt das Heimspiel gegen Klingnau, dann geht es nach Wettingen. Dazwischen spielt die Esp-Elf eine Cuprunde auswärts gegen 3.-Liga-Aufsteiger Seon. Erschwerend kommt hinzu, dass in der Mannschaft nicht viel stimmte, als Brühwiler sie übernommen hatte. Kein Selbstvertrauen, wenig Wertschätzung, fehlender Respekt, aber auch der Umgang untereinander liess zu wünschen übrig, so Brühwiler zum «Reussbote». «Es hatte viele Baustellen, aber wir arbeiten daran», sagt Pascal Brühwiler, den die meisten Diego nennen. Demut, Anstand und sich unterordnen sind wichtige Werte für ihn. «Den Fehler zuerst bei sich suchen und nicht bei den anderen», daran müssen wir arbeiten, so der Fislisbacher Übungsleiter.

Wichtige Absenzen
Seit dem 10. Juli trainiert der FC Fislisbach. Auch hat er in der Vorbereitung mit Ferienabsenzen zu kämpfen. Stammspieler wie Ryan Allmann, Siro Dubach , Justin Comas oder Nikola Milosavljevic waren letzten Freitag beim zweiten Testspiel nicht im Aufgebot. Fislisbach verlor die Partie gegen Buchs mit 0:1. «Es war kein gutes Spiel», sagt Brühwiler hinterher. Das sei auch nicht verwunderlich. Er hat in den ersten Trainings den Fokus auf die Physis der Spieler gelegt. Wir hatten harte Trainings, in denen wir viel gelaufen sind. Ein Tag vor dem Spiel in Buchs stand ein Lauftraining auf Sand auf dem Programm. Das braucht viel Kraft. Kraft, die am darauffolgenden Tag beim Testspiel gegen den Drittligisten fehlte. Es war keine gute Leistung, dessen sind sich wohl alle bewusst. Das ist weiter nicht verwunderlich, Technik und Taktik wie auch die Spielauslösung, das wird der Fokus der nächsten Woche sein. Wichtig ist die physische Verfassung der Spieler. «Wenn du noch Luft hast in der 88. Minute, dann wählst du automatisch die richtige Entscheidung», sagt Brühwiler. Einfach wird der Ligaerhalt nicht, das weiss Brühwiler. Deshalb ist das Ziel in der 2. Liga zu verbleiben.
Pascal Brühwiler sieht bereits Fortschritte beim Teamgeist. Die «Buben», wie er seine Spieler nennt, sind mit Freude dabei und nehmen die Herausforderung an. Das gefällt dem Trainer, denn für ihn zählt: Die Mannschaft steht über allem.

Benedikt Nüssli

Nächstes Testspiel: Samstag, 12. August, 11 Uhr gegen FC Zürich U17