Fussball 3. Liga Gruppe 2: Mellingen und Niederwil lieferten sich am Dienstag ein spannendes Duell im ersten Meisterschaftsspiel

An diesem Abend lief es für die Torhüter nicht rund. Auf beiden Seiten gab es Patzer, die zu Toren führten. Niederwil schien bis kurz vor Schluss wie der sichere Gewinner vom Platz zu gehen, doch Andy Etter machte den Freiämtern einen Strich durch die Rechnung.

Nicht ganz so viele Zuschauer wie sonst fanden sich am Dienstagabend zum Derby zwischen Mellingen und Niederwil ein. Sehr wahrscheinlich lag es auch an der laufenden Badenfahrt. Bei herrlichem Wetter und noch etwa 30 Grad schafften es rund 100 Zuschauer auf die Kleine Kreuzzelg. Und diesen wurde von der ersten Minute an einiges geboten. Kaum hatte der Schiedsrichter das Spiel angepfiffen, gab es bereits das erste Foul. Von da an war klar, dass die beiden Teams sich nichts schenken würden. Die Anfangsphase der Partie war geprägt von harten Zweikämpfen und dem Versuch, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Dabei muss gesagt werden, dass Mellingen etwas bissiger ins Spiel startete. Durch ihr frühes Pressing zwangen sie die Hintermannschaft von Niederwil immer wieder zu Fehlern. So geschah es auch in der 13. Spielminute, als Niederwils Torhüter Lenin Bonito den Ball zu lange am Fuss hielt und Mellingens Pascal Gisi ihm den Ball abluchste und zum 1:0 traf. Allerdings muss man Lenin Bonito in Schutz nehmen. Er war eingesprungen, da Niederwil derzeit mit Torhüterproblemen zu kämpfen hat. Eigentlich steht er als Spieler auf dem Feld. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es auf beiden Seiten noch keine gefährlichen Toraktionen. Beflügelt durch die Führung wollte der FC Mellingen sofort nachlegen und erarbeitete sich mehrere Chancen, jedoch ohne Erfolg. Entweder stand Lenin Benito im Weg oder die Zielgenauigkeit der Löwen liess zu Wünschen übrig. Niederwil war bis dahin damit beschäftigt, das eigene Tor zu verteidigen, um einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. Bis zur 32. Spielminute, als ein langer Ball in Richtung des Mellinger Strafraums flog. Torhüter Patrick Ernst rief laut «Ja», griff jedoch daneben. Andreas Habegger nutzte dies aus und köpfte zum 1:1 ein. Kurz vor der Halbzeitpause bekam der FC Mellingen noch eine Chance für das 2:1. Manuel Gerwer scheiterte jedoch knapp nach einer herausragenden Vorarbeit von Kapitän Andy Etter. So ging es bei immer noch gefühlten 30 Grad in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel schien die Partie zu kehren, Niederwil stand höher und setzte Mellingen unter Druck. Kurz nach dem Anpfiff folgte sogleich die erste Möglichkeit. Livio Rey scheiterte jedoch am Mellinger Torhüter Patrick Ernst.

Elfmeter in der Nachspielzeit
Im weiteren Verlauf des Spiels war nur noch Niederwil am Drücker. Sie vergaben mehrere Chancen, bevor sie schliesslich in der 82. Spielminute den ersehnten Führungstreffer zum 2:1 erzielten. Patrick Ernst parierte vorerst einen Ball aus nächster Nähe. Beim Nachschuss von Fabrice Rätz hatte er jedoch das Nachsehen. Den Löwen blieben noch acht Minuten plus Nachspielzeit, um den Ausgleich zu erzielen. In der Nachspielzeit erhielt Mellingen wegen einem Handspiel einen Foulelfmeter, den Andy Etter souverän zum 2:2-Endstand verwandelte. «Meiner Meinung nach war der Arm angelegt. Schade, dass wir so spät bestraft wurden», sagte Niederwils Co-Trainer Ardian Bajrami. Auf der gegnerischen Seite sah Trainer Philipp Oppenländer die Situation etwas anders. «Wir hätten in der ersten Halbzeit sicher zwei bis drei Tore erzielen müssen. Was die zweite Hälfte angeht, können wir uns mit einem 2:2 glücklich schätzen.»

Rinor Zukaj

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FC Mellingen – FC Niederwil 2:2 (1:1)
Kleine Kreuzzelg, 100 Zuschauer
Tore: 13. Pascal Gisi, 1:0, 32. Andreas Habegger 1:1, 82. Fabrice Rätz 1:2, 90+1. Andreas Etter 2:2

FC Mellingen: Patrick Ernst, Fabian Gisi, Bruno Moraes, Joel Meier, Patrick Bätschmann, Muhamed Destani, Rafael Müller, Ramon Heldner, Andreas Etter, Manuel Gerwer, Pascal Gisi
Eingewechselt: Janek Lang, Ali Ekber Topal, Philipp Müller, Davide Prati, Nicolas Aufdenblatten

FC Niederwil: Lenin Benito, Simon Haas, Luca Angst, Oliver Allenspach, Rafael Schertenleib, Mikko Timo Dornbusch, Livio Rey, Noah Schwegler, Fabrice Rätz, Patrick Meyer, Andreas Habegger
Eingewechselt: Martin Bräuer, Raphael Peterhans, Leutrim Buqa, Michael Suter