Die Wiese «Ammon» vor Müslen ist schon heute ein Insektenparadies, nun sollen hier auch drei Amphibienteiche entstehen
Der Stadtforst Baden pflegt das kleine Insektenparadies neben Müslen. Nun sollen sich hier auch der Laubfrosch und die Gelbbauchunke ...
Die Wiese «Ammon» vor Müslen ist schon heute ein Insektenparadies, nun sollen hier auch drei Amphibienteiche entstehen
Der Stadtforst Baden pflegt das kleine Insektenparadies neben Müslen. Nun sollen sich hier auch der Laubfrosch und die Gelbbauchunke niederlassen.
Schon heute hüpfen hier tausend Grashüpfer von Halm zu Halm, Schmetterlinge, Libellen und Bienen flattern über Blüten. Dieses Schwirren aber ist dem Kanton und auch der Stadt Baden, der das kleine Stück Land am Waardweg gehört, noch nicht genug. Am Dorfrand von Rütihof und vor dem Weiler Müslen soll die Artenvielfalt in der Landschaftsschutzzone weiter gefördert werden.
Geeignet wäre der Hang in der Naturschutzzone auch für den Laubfrosch oder die Gelbbauchunke. Diese beiden Amphibien leben bereits jetzt in der Nähe. «Der nächste bekannte Bestand des Laubfrosches befindet sich bei der Kläranlage Mellingen», schreibt die federführende Abteilung Landschaft und Gewässer des kantonalen Baudepartementes. Mit zusätzlichen Tümpeln, respektive Laichgewässern können die Amphibienbestände vergrössert und vorhandene Gewässer vernetzt werden. So will es das kantonale Amphibienschutzkonzept – besonders in der Schwerpunktregion Reusstal. Und zu dieser gehört die knapp 80 Quadratmeter grosse, extensiv genutzte Wiese «Ammon» auf Birmenstorfer Gemeindegebiet. Hier wachsen am Waldrand Sträucher und Apfelbäume inmitten eines Brombeerhags.
Vernetzung für den Gen-Austausch
Nicht nur dem Laubfrosch und der Gelbbauchunke könnte es hier gefallen. Der Kanton hofft, dass sich hier auch weitere Arten ansiedeln: «Neue Gewässer dienen der Vernetzung weiterer Amphibienarten; Fadenmolch, Erdkröte und Bergmolch sind in der Umgebung nachgewiesen.» Auch die Kreuzkröte wurde schon gesichtet. Das Baugesuch für die drei Amphibiengewässer liegt noch bis zum 16. August bei der Bauverwaltung in Birmenstorf öffentlich auf. Läuft alles nach Plan, können die drei Tümpel bereits diesen Herbst durch die Projektverfasser SKK Landschaftsarchitekten aus Wettingen angelegt werden. «Es pressiert nicht», sagt der Projektverantwortliche Stefan Weber. Schön wäre es aber, wenn die Tümpel vor der nächsten Amphibiensaison im Februar bereit wären. Erst vor kurzem konnten die SKK Landschaftsarchitekten einen älteren Tümpel beim Gemüseproduzenten Meier in Rütihof sanieren. Die Gewässer an verschiedenen Standorten tragen zur Vernetzung und zum Gen-Austausch unter den Amphibienpopulationen bei. «Wir wollen die Trittsteine wieder herstellen. Im Fokus haben wir in diesem Gebiet vor allem die Gelbbauchunke», sagt Stefan Weber. Vielleicht, so hofft er, gefällt es hier auch der Ringelnatter. Im besten Fall laichen die ersten Frösche, Unken und Molche bereits im nächsten Frühling in den drei neuen Tümpeln.
Heidi Hess