Abstecher ans Unspunnen-Schwingfest
26.09.2023 Niederwil, FreiamtDie Männerriege reiste ins Kiental und verbrachte trotz misslichen Wetterverhältnissen schöne Stunden
Mit gemischten Gefühlen traten zehn Männerriegler die Reise ins Kiental an. Der Wetterbericht entsprach nicht ihrer Wunschvorstellung. Dennoch ging es bestens ...
Die Männerriege reiste ins Kiental und verbrachte trotz misslichen Wetterverhältnissen schöne Stunden
Mit gemischten Gefühlen traten zehn Männerriegler die Reise ins Kiental an. Der Wetterbericht entsprach nicht ihrer Wunschvorstellung. Dennoch ging es bestens gelaunt Wohlen zu. Wegen zahlreicher Ferienabwesenheiten war die Reisegruppe dieses Jahr etwas geschrumpft. Kaum hatten sie im Zug Richtung Lenzburg Platz genommen, stieg ein feiner Duft wie aus einer Backstube aus Kudi von Feltens Papiertasche. Da noch weiteres Umsteigen anstand, mussten die Männerriegler sich um des Rätsels Lösung noch etwas in Geduld üben. Im Zug Richtung Spiez ging es ans traditionelle Reiseznüni. Ofenfrischer Speckzopf, Trockenfleisch, Blumenkohlkäse und gekühlter Weisser wurden aufgetischt und genüsslich verzehrt. In Reichenbach angekommen wurde von der Schiene auf die Strasse gewechselt.
Verdauerli durfte nicht fehlen
Die Postautos standen für die Bergfahrt Richtung Kiental bereit. Dem Wetter nicht geheuer entschied man sich, für die nächste Etappe den Sessellift zum Berghaus Ramslauenen zu nehmen. Ein weiser Entscheid. Kaum Platz genommen kam leichter Regen auf, der aber bald das Weite suchte. Gestärkt begaben sich die Niederwiler auf die erste Marschstrecke von knapp anderthalb Stunden zum Restaurant Alpenruh, wo sie ihre Mittagspause hielten. Kaum angekommen, öffnete Petrus die Schleusen wieder. Bestens bewirtet vom aufgestellten «Bärnerteam» mit einem Verdauerli aus dem Leiterwägeli, vom Chef persönlich ausgeschenkt, nahm die Reisgruppe aus Niederwil den zweiten Teil in Angriff. Nun teilte sich die Gruppe auf. Die einen stiegen in das spezielle Postauto, während der Rest den Aufstieg durch den Hexenkessel zu Fuss anging. Die spektakuläre Bergfahrt mit den eigens für diese Strecke gebauten Kleinbussen war ein Erlebnis der Sonderklasse. In engen Kurven mit einer Steigung von bis zu 28 Prozent und kaum seitlicher Freiheit erreichte man schliesslich die Griesalp. Während der Fahrt lauschten die Männerriegler gespannt den Erklärungen des Buschauffeurs und den von ihm preisgegebenen Episoden. Weiter ging es zu Fuss zum schweizweit ältesten von Dani Bösch geführten Naturfreundehaus. Allmählich stiessen auch die «Hexenkesselwanderer», die vorbei an eindrücklich tosenden Wasserfällen marschierten und einem steilen Aufstieg trotzten, wieder zur Gruppe.
Nach dem Zimmerbezug traf man sich in der Gaststube zum Nachtessen. Da die angemeldete Yoga-Trainingsgruppe nicht eintraf, waren die Niederwiler die einzigen Gäste. Nach dem einfachen, aber sehr feinen Nachtessen konnte vom befürchteten Yoga-Training in amüsante Jassrunden umgeswitcht werden. Gegen Mitternacht waren dann auch die letzten unter die Decke geschlüpft.
Kurzfristige Änderung des Programms
Um 7 Uhr stand das Morgenbuffet bereit. Nach der Zechenablieferung gings strammen Schrittes hinunter, wo bereits das Postauto wartete. Mit bei der Talfahrt waren auch MR-ler aus Guntershausen (TG), wo Toni Hufschmid einen ehemaligen RS-Kollegen traf. Eigentlich war wandern angesagt. Jedoch auf Grund der misslichen Wetterprognosen hatten die Leiter wohlweislich das Programm geändert. Neues Ziel: Unspunnenschwinget in Interlaken.
Im grossen Public Viewing-Zelt konnten die Männerriegler die spannenden Schwingkämpfe auf dem Grossbildschirm mitverfolgen. Für viele war es ein besonderes Erlebnis. Auch viele Prominente gaben sich die Ehre, so auch Hausi Leutenegger oder Bundesrat Albert Rösti, der gerade im Interview stand. Gegen 15 Uhr dann der Aufbruch zur Heimfahrt.
Eigentlich sollte man in Spiez in den reservierten Zug nach Bern umsteigen. Dank dem grosszügigen, spassigen deutschen Kondukteur durften die Niederwiler bis Bern sitzenbleiben. So war es möglich, in Bern den Durst mit einem «Bärner Müntschi» zu löschen. Trotz des schlechten Wetters war der Zug ab Bern übervoll. Die Zugbegleiterin hatte Erbarmen und erlaubte in der 1. Klasse weiter zu reisen. Noch zweimal umsteigen und der Heimatbahnhof Wohlen war erreicht, wo man für die restliche Rückreise den Grossen Gelben bestieg. (zVg)