Kommt die Siedlungserweiterung «Buech»?
29.09.2023 Fislisbach, Region ReusstalAm Dienstagabend lud der Gemeinderat die Bevölkerung zur Infoveranstaltung in die Aula Leematten III ein
Der Infoabend, an dem der Gemeinderat über aktuelle Themen orientierte, stiess bei der Bevölkerung auf grosses Interesse. Fragen gab es vor allem zur geplanten ...
Am Dienstagabend lud der Gemeinderat die Bevölkerung zur Infoveranstaltung in die Aula Leematten III ein
Der Infoabend, an dem der Gemeinderat über aktuelle Themen orientierte, stiess bei der Bevölkerung auf grosses Interesse. Fragen gab es vor allem zur geplanten Siedlungserweiterung «Buech».
Bereits 2012 habe man den Grundsatzentscheid für die Einzonung des heutigen Landwirtschaftsgebiets «Buech» südlich der Amag an der Oberrohrdorferstrasse gefällt, erinnerte Gemeindeammann Peter Huber beim Infoabend. Die Pläne wurden aber aus unterschiedlichen Gründen immer wieder sistiert. Nachdem die Überbauungen «Musterlee» und «Eichstrasse» realisiert waren, wurden die Pläne 2022 schliesslich wieder aus der Schublade genommen. Dieses Jahr habe nun eine «breit abgestützte Begleitkommission» bestehend aus Vertretern des Gemeinderats, der Finanzkommission, der Verwaltung, der Schule sowie interessierten Bürgern gemeinsam mit einem Planungsbüro ein räumliches Entwicklungsleitbild erstellt, so Huber. Zusammen mit einer Machbarkeitsstudie und anderen Unterlagen sei dieses Ende August zur Vorprüfung beim Kanton eingereicht worden. «Parallel dazu haben wir den Planungsverband Baden Regio einbezogen», sagte Huber. Auch die umliegenden Gemeinden stünden dem Projekt positiv gegenüber.
Mittlerweile drängt die Zeit
Und nun? Nun liegt der Ball beim Kanton: «Wie lange das geht, steht in den Sternen», sagte Huber auf Nachfrage. Offen sei daher auch, wann das Thema an der Gemeindeversammlung traktandiert werden könne: «Sie, die Bürger, haben das letzte Wort», betonte Huber am Abend. Geht es nach Plan, sollen noch 2024 das Mitwirkungsverfahren, die öffentliche Auflage sowie allfällige Einwendungsverhandlungen stattfinden. Denn die Zeit drängt. Die Verträge für die erste Etappe der Einzonung wurden bereits 2013 mit den Grundeigentümern geschlossen und sind nur bis zum 31. Dezember 2025 gültig: «Bis dahin muss eine rechtsgültige Einzonung vorliegen, damit das Gebiet bebaut werden darf», so Huber. Ein besorgter Vertreter der Grundeigentümer meldete sich denn auch zu Wort und bat in Aarau doch «ein bisschen Dampf aufzusetzen», was der Gemeindeammann versprach. Denn auch die Gemeinde hat ein grosses Interesse, dass es vorwärts geht: «Wenn es nicht zu einer Einigung kommt, bleiben die Kosten bei der Gemeinde hängen», sagte Huber. Die Gemeinde hofft ausserdem auf neue, zahlungskräftige Steuerzahler im Gebiet: «Wir wollen dort eine qualitativ hochstehende Siedlung erstellen», sagte Huber. Genau das bezweifelten jedoch verschiedene Votanten. «Ich finde Wohnungen dort nicht attraktiv», lautete eine Wortmeldung. Die Lichter der benachbarten Waschanlage leuchteten jede Nacht bis 22 Uhr, gab ein Anwohner zu Protokoll. Peter Huber erwiderte, man versuche die Vorgaben entsprechend zu gestalten, um die Wohnungen attraktiv zu machen. «Ich sehe keine Gefahr, diese nicht mit relativ guten Steuerzahlern zu füllen», sagte Huber. Ebenfalls geäussert wurde die Frage, ob es denn kein Szenario ohne eine Einzonung gebe. Was denn mit den Gemeindeparzellen im Dorf geplant sei, wollte ein Anwesender wissen: «Da sind wir noch dran, das zu entwickeln», sagte Huber. Gemeint waren die Parzellen oberhalb des Feuerwehrmagazins in der Nähe des Alterszentrums, die Guggerwiese oder das Gebiet in der Zone für öffentliche Bauten nahe der Schule. Das seien «eiserne Reserven» für öffentliche Anlagen sowie Schulund Sportanlagen, gab Huber zu bedenken. Im Falle einer Einzonung betrage die Mehrwertabgabe an die Gemeinde 25 Prozent, antwortete er auf eine weitere Frage aus dem Publikum. «Das sind erkleckliche Summen», so Huber. Zumal die Gemeinde darüber hinaus noch mit Grundstückgewinnsteuern und anderen Einmalabgaben rechnen kann.
Budget 2024 mit leichtem Minus
Gemeinderat Andreas Sommer kam es zu, die Anwesenden bereits vor der Winter-Gmeind über das Budget 2024 zu informieren, für das mit einem Minus von gut 674 000 Fr. gerechnet wird. Schuld seien «die drei Hauptverdächtigen» Bildung, Gesundheit und soziale Sicherheit. In allen drei Bereichen steigt der Aufwand 2024 im Vergleich mit 2016 teilweise drastisch, wie Sommer aufzeigte: Im Bereich Bildung steigt der Aufwand in diesem Zeitraum um rund 1,8 Millionen (+29 Prozent) auf gut 7,8 Millionen, bei der sozialen Sicherheit um 50 Prozent und im Bereich Gesundheit gar um 300 Prozent auf 1,27 Millionen.
Michael Lux
Weitere Traktanden
Weitere Themen, über die der Gemeinderat informierte waren der Workshop «Zukunft Alter», Jugendarbeit, Schule und Schulraumplanung, der Ortsbürgerwald sowie die Standortförderung Fislisbach. Der «Reussbote» wird über wichtige Entwicklungen informieren.