Der Gasthof Bären ist nicht nur für seine gute Küche bekannt, sondern auch für die Dekorationen der Chefin Bea Pfändler

Wer das erste Mal den Gasthof Bären betritt, wähnt sich in einer anderen Welt. Die Dekorationen der Geschäftsführerin Bea Pfändler bescheren den Gästen ein besonderes Erlebnis.

Sie wird auch die Königin der Dekorationen genannt. Das kommt nicht von ungefähr. Im ganzen Restaurant ist die Handschrift von Bea Pfändler, Geschäftsführerin im Restaurant Bären, und ihre Leidenschaft zu spüren. Gekonnt setzt sie diese in Szene. Die Dekoartikel sind aber nicht einfach im Restaurant verteilt. Pfändler sagt: «Meine Dekorationen sind für mich wie Bilder. Ich setzte sie zu einem Gesamtwerk zusammen.» Dabei ist ihr wichtig, dass alles harmonisch wirkt und vor allem den Gästen eine behagliche Atmosphäre beschert. Geht es um Dekoration, ist sie in ihrem Element. Sie lässt ihrer Kreativität freien Lauf. Und das kann durchaus auch nach der «Polizeistunde» sein. «In der Nacht stört mich niemand und ich kann beim Dekorieren vom Alltag abschalten», verrät sie. Für Puristen können Pfändlers Dekorationen erschlagend wirken. «Ich habe kein Problem damit, wenn jemand sagt, dass es für ihn zu viel Dekoration ist. Über Geschmack kann man streiten, über die Behaglichkeit nicht.» Viele Gäste schätzen es, bei ihrem Besuch in eine andere Welt abzutauchen. Darunter sind auch überraschend viele Männer. So sind auch beim Besuch des «Reussbote» über den Mittag sehr viele Männer in den reich dekorierten Gaststuben anzutreffen. «Wer es weniger reichhaltig dekoriert mag, reserviert bei uns im Wintergarten», sagt Pfändler. Auch dort ist ihre Handschrift zu spüren. So lobten Gäste aus Basel die Dekorationen mit eleganten eisernen Engeln.

Dekos auch im Damen-WC
Wer denkt, dass Pfändler nur die Gaststuben üppig dekoriert, irrt sich. Es lohnt sich die Erkundungstour durch den «Bären» fortzusetzen. Das Konzept setzt sich auch auf dem Weg zur Toilette fort. Auf einem alten Möbel sind im Gang Christbaumkugeln auf einer Tortenplatte und in der Schublade arrangiert. Dazwischen setzen Kerzenleuchten, ein Reh, und Tannzapfen Akzente. Bei Pfändlers Dekorationen dürfen echte Pflanzen, wie beleuchteten Zuckerhutfichten, Efeu oder eine grossblumige Amaryllis nicht fehlen. «Sie geben Ruhe in die Dekoration», führt sie aus. Eine Überraschung hält die Damentoilette bereit. Hier sind nicht nur weitere Dekorationen, sondern auch Malereien der Freundin ihres Sohnes zu sehen. Ein übergrosses Frauenporträt ziert auch den Lift.

Frühstücksraum wird zum Erlebnis
Besonders liebevoll dekoriert ist auch der Frühstücksraum. «Wir haben im Hotel auch viele Männer als Gäste», sagt sie. «Viele fotografieren die Deko für ihre Frauen, einige kommen später zusammen mit ihren Frauen wieder. Wenn Gäste sich bei uns wohlfühlen, ist dies das schönste Lob für mich.» Pfändler hat jedes der 16 Zimmer individuell gestaltet. So gibt es unter anderem ein Amerika-, ein 1001-Nacht- und ein Alpenschick-Zimmer. Die Zimmer sind ebenfalls bis in den letzten Winkel mit viel Sorgfalt dekoriert. Viele Gäste fragen sich, wie bei der vielen Deko Staub gewischt wird. «Der Mehraufwand ist für mich nebensächlich», sagt sie. «Ich will den Gästen mit meinen Dekorationen ein unvergessliches Erlebnis bescheren», sagt Pfändler. Während sie unter dem Jahr spontan die Dekoration umgestaltet, nimmt sie sich für die Weihnachtsdekoration bewusst Zeit. «Ich wende dafür jeweils zwei Tage und Nächte auf. «Die Dekoration sieht aus wie zufällig. Wird aber etwas weggenommen, ist das Gesamtbild zerstört», so Pfändler. Viele der Dekorationen verwendet sie immer wieder. Oft in einer anderen Kombination. «In einem guten Ambiente schmeckt gutes Essen gleich doppelt so gut. Es wird so zu einer Gesamtkomposition», sagt Pfändler. Ideen holt sie sich spontan bei einem Einkauf, beim Durchblättern einer Zeitschrift beim Coiffeur oder bei der Arbeit in ihrem bezaubernden Garten. Die Freude, perfekte Bilder mit Dekorationen zu gestalten, ist bei ihr nach wie vor ungebrochen. Das schönste Lob der Gäste ist, wenn sie sagten: «Wir fühlen uns im ‹Bären› einfach wohl.»

Debora Gattlen