Hackerangriff auf eine Fislisbacher Firma
22.03.2024 Fislisbach, Region ReusstalDie Filexis Treuhand AG erlitt am 10. März einen Cyberangriff. Nun wird informiert
Die Filexis Treuhand AG ist von einem illegalen Hackerangriff betroffen. Die Systeme seien sofort gesichert worden, um weitere illegale Zugriffe zu verhindern, sagt die Geschäftsleitung.
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Die Filexis Treuhand AG erlitt am 10. März einen Cyberangriff. Nun wird informiert
Die Filexis Treuhand AG ist von einem illegalen Hackerangriff betroffen. Die Systeme seien sofort gesichert worden, um weitere illegale Zugriffe zu verhindern, sagt die Geschäftsleitung.
Am Sonntag, 10. März, fand die Cyber-Attacke statt. «Wir haben festgestellt, dass unsere IT-Systeme von einem Sicherheitsvorfall, einem illegalem Zugriff auf unsere Daten betroffen sind», sagt Tanja Wiegers, Vorsitzende der Geschäftsleitung der Filexis AG. Betroffen sind Unternehmens- und Kundendaten. «Aktuell haben wir keine Kenntnis, dass Daten abgeflossen sind, es besteht aber leider das Risiko, dass unsere Daten ins Darknet gelangen könnten», sagt sie. Die betroffenen Daten wurden von den Hackern verschlüsselt und unzugänglich gemacht. «Wir haben sofort die Systeme gesichert, um weitere illegale Zugriffe zu verhindern und die Folgeschäden zu begrenzen», so Wiegers.
Unverzüglich wurden auch Polizei und Behörden miteinbezogen und der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte über den Vorfall informiert. «Auf unseren Servern befinden sich auch schützenswerte Personendaten. Deshalb haben wir unsere Kunden umgehend und transparent informiert», führt Wiegers aus.
Schnell auf Angriff reagiert
Öffentliche Institutionen seien nicht betroffen, betont Wiegers. Zwar ist bei der Filexis Treuhand AG auch das Büro von Baden Regio untergebracht. Baden Regio ist ein Planungsverband von 23 Gemeinden. Aufträge in unterschiedlichen Themenbereichen wie Standortmarketing, Raumplanung Verkehr, Natur und Umwelt und Gesundheit und Soziales gehören dazu. «Die Tätigkeiten von Baden Regio sind grundsätzlich öffentlich», sagt sie. Insofern gebe es bei Baden Regio keine sensiblen Daten.
«Wir verfügen über sehr gute Backups. Alle unsere Daten sind noch vorhanden.» Als Sofortmassnahme seien alle Server vom Netz genommen und komplett neu aufgesetzt worden. Erst im letzten Jahr habe die Firma die IT-Infrastruktur aufgerüstet. Nicht betroffen waren die Homepage und der Mail-Server der Firma. «Wir haben sehr schnell reagiert und den IT-Spezialisten informiert», sagt sie. Nach der Cyberattacke war das oberste Ziel, das Tagesgeschäft aufrechtzuerhalten, um den gewohnten Service bieten zu können.
Einige hätten sich telefonisch gemeldet. «Unsere Kundinnen und Kunden haben sehr verständnisvoll auf den Cyberangriff reagiert», sagt Wiegers. Trotz den sofort eingeleiteten Sicherheitsmassnahmen, empfiehlt die Filexis AG ihren Kundinnen und Kunden generell bei Mails und SMS-Nachrichten wachsam zu bleiben. Es könne sich dabei um Phishing-Nachrichten handeln.
Zurzeit werde gemeinsam mit den Spezialisten der Polizei und den Behörden die Ursache für den Vorfall ermittelt. Inzwischen ist der Normalbetrieb bereits wieder gewährleistet.
Hacker werden immer dreister
Von Cyberangriffen betroffen waren in den vergangenen Tagen beispielsweise auch das Französische Arbeitsamt oder der Batteriehersteller Varta – ja sogar Nutzer des Darknet-Marktplatzes Incognito, bei welchem Drogen gehandelt werden. Im Mai 2023 wurden Daten der Softwarefirma Xplain im Darknet veröffentlicht. Nicht nur der Bund, sondern auch der Kanton Aargau war mit Daten des Amts für Migration und Integration (Mika) betroffen.
Florian Schütz, Direktor des Bundesamtes für Cybersicherheit sagte kürzlich in einem Interview mit «Blick»: «Die Schweiz wird minütlich, stündlich und täglich angegriffen.» Kein Land und keine Firma sei vor Cyberangriffen sicher – 95 Prozent der Vorfälle sind von krimineller Natur. Als reiches Land sei die Schweiz besonders anfällig für Cyberangriffe. «Wenn kein Unternehmen mehr zahlen würde, hätten wir deutlich weniger Hackerangriffe», sagt er.
Debora Gattlen