Auf einer umzäunten Weide hat ein Hund oder ein Wolf sein Unwesen getrieben – und ein Einbrecher
Ein Spaziergänger macht auf der Weide von Roman Hufschmid einen grausigen Fund: Offenbar hat ein Hund oder ein Wolf eines von fünf Alpakas gerissen. Und im Häuschen ist ...
Auf einer umzäunten Weide hat ein Hund oder ein Wolf sein Unwesen getrieben – und ein Einbrecher
Ein Spaziergänger macht auf der Weide von Roman Hufschmid einen grausigen Fund: Offenbar hat ein Hund oder ein Wolf eines von fünf Alpakas gerissen. Und im Häuschen ist eingebrochen worden.
Als Roman Hufschmid am Montag vor Ostern von der Gemeinde eine Mail bekommt, kann er es kaum glauben: Innerhalb der Umzäunung seiner Weide sei ein totes Alpaka entdeckt worden. Ein Passant habe den Kadaver gesehen und sich umgehend bei der Gemeinde gemeldet.
Hufschmid eilt auf seine Weide, die sich in Birmenstorf bei der Reussbrücke in Fahrtrichtung Mülligen befindet. Und was ihn erwartet, ist ein übler Anblick. «Da lag ein totes Alpaka – es war eindeutig, dass es gerissen worden war», erzählt Hufschmid später. Der Brustkorb ist aufgerissen. «Man sah sogar die Spuren des Gebisses.»
DNA-Probe war nicht möglich
Der gebürtige Niederwiler verständigt die Polizei, und die Beamten bestätigen vor Ort: Da muss ein Tier am Werk gewesen sein. Auch ein Tierarzt befindet aufgrund von Fotos, dass es sich wohl um einen Wolf oder einen Hund gehandelt hat. Welches Tier es definitiv war, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Denn ein Mitarbeiter von Roman Hufschmid entsorgt den Kadaver, bevor diesem eine DNA-Probe entnommen und der «Täter» identifiziert werden kann.
«Da waren wir leider etwas voreilig», sagt Hufschmid. Als die Polizeibeamten die Weide begutachten, machen sie dafür eine andere Entdeckung: Aus der Tür ins Gehege ist ein Loch herausgeschnitten. «Das Loch war etwa 60 Zentimeter gross, und in unser Häuschen im Gehege war eingebrochen worden», berichtet Hufschmid.
Eine Anzeige gegen unbekannt
Es sei gut möglich, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Einbruch und dem gerissenen Alpaka gibt. «Vielleicht wurde zuerst eingebrochen und erst später gelangte ein Tier durch das Loch ins Gehege», mutmasst der gelernte Gärtner. Ohne das Loch sei es unmöglich, dass sich ein Hund oder ein Wolf Zugang zu den Alpakas verschafft. Jedenfalls erstattet er bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt.
Seit zwei Jahrzehnten mit Alpakas
Hufschmid ist Inhaber der Baustoff Birmenstorf AG und hält als Hobby seit langem schon Alpakas. «Es begann vor über zwei Jahrzehnten, als meine Frau Doris und ich von Bekannten vier Alpakas übernahmen», erzählt er. Zuvor hatten sie bereits Schafe und Lamas.
Mit den Jahren wurden es auf der besagten Weide fünf Alpakas, zusätzlich hat das Paar eine zweite Weide mit weiteren 18 Alpakas. Und nun also der Einbruch und das gerissene Tier. Die Erfahrung ist für die Hufschmids natürlich frustrierend. Doch ihre Leidenschaft für die Alpakas wollen sie sich trotz des Vorfalls nicht nehmen lassen.
«Die Ungewissheit, was für ein Tier unser Alpaka gerissen hat, ist sehr unangenehm», sagt der Unternehmer. «Aber wir werden die anderen Tiere auf jeden Fall behalten.» Die Freude an ihnen sei zu gross – erst vor einem Monat habe es wieder Nachwuchs gegeben.
Marko Lehtinen