Niederrohrdorf, Oberrohrdorf und Remetschwil planen eine koordinierte Ferienbetreuung
Ab den Herbstferien startet das auf zwei Jahre angelegte Pilotprojekt. Die Betreuung sollen jeweils im Wechsel die Tagesstrukturen der drei Gemeinden übernehmen. So lassen sich Synergien nutzen und ...
Niederrohrdorf, Oberrohrdorf und Remetschwil planen eine koordinierte Ferienbetreuung
Ab den Herbstferien startet das auf zwei Jahre angelegte Pilotprojekt. Die Betreuung sollen jeweils im Wechsel die Tagesstrukturen der drei Gemeinden übernehmen. So lassen sich Synergien nutzen und Kosten sparen.
Eine Ferienbetreuung sei in den letzten Jahren immer wieder Thema in Oberrohrdorf gewesen, so Gemeinderätin Severine Jegge: «Die Idee ist aus unseren Tagesstrukturen gekommen», erzählt sie. Dort habe es häufiger Nachfragen nach einem solchen Angebot gegeben. Daraufhin habe man mit den umliegenden Gemeinden am Rohrdorferberg das Gespräch gesucht – zumal es in Niederrohrdorf bereits schon längere Zeit eine sehr gut funktionierende Ferienbetreuung gebe, die nun ausgeweitet werden soll.
Während Bellikon sich mangels Bedarf nicht anschloss, stellten die drei teilnehmenden Gemeinden für das Projekt «Ferienbetreuung» eine eigene Arbeitsgruppe zusammen. Zu dieser gehörten neben Severine Jegge auch die Gemeinderäte Kevin Van (Niederrohrdorf) und Markus Zyka (Remetschwil) sowie die drei Leiterinnen der jeweiligen Tagesstrukturen.
Gesamte Ferienzeit abgedeckt
Das Ergebnis ist ein zunächst auf zwei Jahre angesetztes Pilotprojekt, das bereits ab den diesjährigen Herbstferien starten soll. Die Betreuungszeiten orientieren sich am bestehenden Angebot in Niederrohrdorf und umfassen den Zeitraum von 7 bis 18 Uhr. Zielgruppe sind Kindergartenkinder und Primarschülerinnen und -schüler bis zur 6. Klasse. «Neu ist, dass über die gesamte Ferienzeit in den Gemeinden Tagesstrukturen angeboten werden», so der Oberrohrdorfer Gemeindeschreiber Thomas Busslinger, der als Projektkoordinator an der Arbeitsgruppe mitwirkte.
Die Betreuung der Kinder aus den drei Gemeinden übernehmen im Wechsel die verschiedenen Tagesstrukturen. Sie sind laut Busslinger auch für das jeweilige Programm verantwortlich. Die erste Woche der kommenden Herbstferien übernimmt Niederrohrdorf, die zweite Woche Oberrohrdorf. Die Sportferien 2025 teilen sich Remetschwil und Niederrohrdorf.
Aufgrund der bis anhin gemachten Erfahrungen werde zunächst keine Ferienbetreuung in den Weihnachtsferien sowie der dritten und vierten Sommerferienwoche angeboten, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung. Der Preis soll – unabhängig von der Herkunftsgemeinde – rund 108 Fr. pro Kind und Tag betragen: «Es ist uns wichtig gewesen, dass alle den gleichen Preis bezahlen», betont Severine Jegge. Man könne durch die gemeinsame Betreuung Synergien nutzen und Ressourcen besser auslasten, dadurch werde es für die Gemeinden günstiger, zählt sie die Vorteile auf. Darüber hinaus könne man auf diese Weise mehr Kinder ansprechen.
Standortvorteil für die Gemeinden
Geht es auch darum, junge Familien in die Gemeinden zu holen? «Das ist ein Standortvorteil, den wir sehen», bestätigt Jegge. Man habe immer wieder Anfragen von potenziellen Neuzuzügern zu den Betreuungsangeboten erhalten. «Wir haben uns im Gemeinderat das Ziel gesetzt, dass wir attraktiv für Familien sind und bleiben und die Gemeinde so lebendig halten», so Jegge.
Rege Nutzung ist Voraussetzung
Ob das Projekt ein Erfolg wird, hängt vor allem von der Resonanz in der Bevölkerung ab. Aus wirtschaftlichen Gründen soll die Betreuung ohnehin erst ab fünf teilnehmenden Kindern erfolgen. Eine erste Bilanz soll laut Thomas Busslinger nach den Herbstferien im Oktober gezogen werden. Dann werde man auch sehen, ob es Verbesserungsmöglichkeiten gebe. Busslinger ist optimistisch, dass das neue Angebot ankommen wird: «Ich bin zuversichtlich und hoffe, das es genutzt wird», fasst er zusammen.
Michael Lux