Am Samstag traf sich der Verein FALRA zu einer ganz speziellen Fahrt
Es knattert, raucht und chlöpft. All das lässt das Herz der Liebhaber alter Landmaschinen höher schlagen. 70 Gefährte folgten der Einladung zur Blueschtfahrt des Vereins Freunde alter Landmaschinen ...
Am Samstag traf sich der Verein FALRA zu einer ganz speziellen Fahrt
Es knattert, raucht und chlöpft. All das lässt das Herz der Liebhaber alter Landmaschinen höher schlagen. 70 Gefährte folgten der Einladung zur Blueschtfahrt des Vereins Freunde alter Landmaschinen Region Aargau (FALRA).
Sie tauchen im Nebel wie Ungetüme aus der Urzeit auf. Das wirkungsvoll und mit grossem Getöse. Die Fahrer und Fahrerinnen sahen je nach Anfahrtsweg etwas durchgefroren aus. Gut wer für die um den Gefrierpunkt liegenden Temperaturen als Sitzheizung ein Schaffell hatte und mehrere Schichten Kleidung anzog. «Ich bin mit meinem Hürlimann D70SSP um 6.15 Uhr abgefahren. Auf der Staffelegg hatte es nur noch ein Grad», sagt Alex Schmid aus Obermumpf. Die Laune war beim Eintreffen auf der Holsteinfarm trotzdem bestens, der Oldtimer zentimetergenau in die Reihe bereits eingetroffener Traktoren eingeparkt.
Ebenfalls durchgefroren waren Thomas Huggenberger und sein Sohn Max (10) aus Untersiggenthal. «Wir sind zum ersten Mal mit unserem blaugrünen Hanomag dabei», sagen sie. «Wir haben den Traktor vom Schwiegervater geerbt. Er ist sicher stolz auf uns, dass wir heute mit seinem Traktor an die Blueschtfahrt gehen. Da macht es auch nichts aus, dass wir während der einstündigen Fahrt froren. Wir werden sicher auch an weitere Treffen gehen.» Bereits am Vortag polierten sie den Traktor auf Hochglanz. «Wir haben sogar einen Teil neu lackiert», sagen sie.
Traktoren mit mehr als Geschichte
97 Personen nahmen mit 70 alten Landmaschinen an der Blueschtfahrt der FALRA teil. Nach dem Eintreffen wärmte man sich zuerst mit einem heissen Kaffee auf und fachsimpelte. Danach ging es auf die Betriebsbesichtigungen der Landwirtschaftsbetriebe. Zum einen die Holsteinfarm mit Anbindestall von Toni Peterhans, zum anderen der Guggerhof mit Laufstall und Melkroboter.
Am Anlass mit von der Partie waren auch Fritz und Lilo Lüscher und Hündin Pepina aus Spreitenbach. Sie fuhren mit dem blauen Fordson, Baujahr 1948, über den Heitersberg. «Ich bin seit 35 Jahren im Verein», sagt Fritz Lüscher. «Der Traktor ist ein Jahr älter als ich. Mein Vater fuhr als erste Fahrt meine Mutter ins Krankenhaus, wo ich auf die Welt kam. Der Traktor bleibt deshalb in Familienbesitz.»
Ausfahrt führte über Nebenstrassen
Die Ausfahrt organisierte Vorstandsmitglied Tschusi Peterhans aus Fislisbach. Nach der Betriebsbesichtigung der Bauernhöfe gab er das Startzeichen zur Blueschtfahrt. Knatternd sprangen die alten Dieselmotoren an. Just auf die Ausfahrt hatte sich der Nebel gelichtet.
Peterhans führte den Konvoi mit seinem Fendt 15 an. Die Fahrt führte über Holzrüti, Gnadenthal, Tägerig nach Wohlenschwil. Das auf Nebenstrassen und mit Sicht auf blühende Obstbäume, Rapsfelder und in die Alpen. Im Restaurant Mühle liessen die Teilnehmer die Ausfahrt bei einem Mittagessen ausklingen.
Debora Gattlen