Sturm weht den einen Storchenhorst von der blauen Atlaszeder. Das führt zum Tod eines Jungstorchs
Vor drei Wochen zog nachts eine Gewitterfront über das Freiamt. Das wurde einer Storchenfamilie an der Landstrasse Richtung Fischbach-Göslikon zum Verhängnis.
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Sturm weht den einen Storchenhorst von der blauen Atlaszeder. Das führt zum Tod eines Jungstorchs
Vor drei Wochen zog nachts eine Gewitterfront über das Freiamt. Das wurde einer Storchenfamilie an der Landstrasse Richtung Fischbach-Göslikon zum Verhängnis.
Die Storchenfamilie ist nun ohne Wohnsitz. Seit zwei Jahren brüteten zwei Altstörche auf der blauen Atlaszeder an der Landstrasse Richtung Fischbach-Göslikon. Bisher trotzte ihr Horst Wind und Wetter. Doch vor drei Wochen geschah das Unglück. Der Wind hatte wohl den obersten Ast, auf dem der Horst platziert war, geknickt. Der Horst stürzte ab. Und mit ihm die drei Jungstörche. Zwei konnten sich fliegend retten, einer landete unsanft auf der Terrasse des darunter liegenden Hauses.
Verletzter Jungstorch überlebte nicht
Am Montagmorgen nach dem Sturm fiel der fehlende Horst auf der Zeder einer Autolenkerin auf. Sie rief besorgt beim zuständigen Wildhüter an. Hugo Wendel rückte umgehend aus. «Ich sah zwei Jungstörche auf der Strasse. Einer flog davon und einer lief Richtung Niederwiler Kreisel und sorgte für ein Verkehrschaos.» Wendel informierte die Repol Bremgarten, die wenig später den Verkehr regelte, bis auch der Jungstorch auf eine nahe gelegene Wiese flog. Weniger Glück hatte der dritte Jungstorch. «Er lag regungslos, aber noch lebend auf der Terrasse», sagt Wendel. Er sei wohl dort aufgeschlagen, weil er noch nicht fliegen konnte. Die Besitzerin des Grundstücks habe darauf bestanden, dass er den Jungstorch zum Tierarzt bringe, erzählt Wendel. Er habe dann den schwer verletzten Jungstorch zum Tierarzt nach Mellingen gefahren. «Leider musste er wegen massiver Verletzungen eingeschläfert werden.»
Zuvor hatte sich Wendel bei der Vogelwarte Sempach erkundigt, die ihn an Storch Schweiz verwiesen. Leider habe er um sieben Uhr morgens dort noch niemanden erreichen können.
Zwei Jungstörche sind wohlauf
Für die beiden anderen Jungstörche bot Wendel Storchenvater Alois Vogler aus Stetten und Daniel Kleiner, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Fischbach-Göslikon auf. Die beiden überzeugten sich, dass die beiden Jungstörche unverletzt waren. Nachdem beide sicher auf der Wiese waren, flogen sie wieder auf die Zeder. «Sie konnten noch nicht so gut fliegen und waren unsicher bei der Landung auf den Ästen», sagt Alois Vogler. Er habe die Storchenfamilie nach dem Zwischenfall auf dem nahe gelegenen Feld gesehen. Die Altstörche hätten ihrem Nachwuchs gezeigt wie sie im frisch gepflügten Feld Nahrung suchen können. Vogler will mit den Besitzern des Grundstücks Kontakt aufnehmen und sehen, ob es eine alternative Lösung für eine Brutstelle gibt.
Debora Gattlen