Die Nachfolgerin der Schulleiterin Fabia Wey ist bereit für den Schulanfang

Zum Wohle des Kindes das Beste herausholen: Das ist das Motto der neuen Schulleiterin Karin Wetter. Um das zu erreichen, will sie Lehrpersonen und Eltern mit ins Boot holen.

Es sei ein Entscheid des Herzens gewesen, sagt Karin Wetter. Die neue Schulleiterin sei an ihrem ersten Bewerbungsgespräch bei Frau Vizeammann Cornelia Stutz und der Schulsektretärin Nathalie Meier herzlich empfangen worden. Und die kleine Schule habe ihr auf Anhieb gefallen. «Es ist eine sehr schöne Schule. Der Eingangsbereich mit dem Bildschirm ist sehr ansprechend und zeitgemäss gestaltet», sagt sie.
Die Schule sei auch gut aufgestellt. «Ich werde sicherlich nicht alles umkrempeln, sondern die Schule gemeinsam mit den Lehrpersonen weiterbringen.» Dafür brauche es ein Miteinander. Sie wolle die Lehrpersonen, aber auch die Eltern mit ins Boot holen.

Eine überschaubare Schule
Die Schule Niederwil habe langjährige und sehr engagierte Lehrpersonen, erklärt Wetter weiter. Und ihr gefalle, dass die Schule nicht so gross sei. Ihr Büro befindet sich im Eingangsbereich. So könne sie den direkten Kontakt zu den Lehrpersonen, aber auch den Schülerinnen und Schülern pflegen. «Ich will dabei sein, ein offenes Ohr für die Anliegen der Kinder, der Eltern und der Lehrpersonen haben – und darauf reagieren können.»
Beim zweiten Vorstellungsgespräch beeindruckte Wetter, dass nicht nur Vertreter der Gemeinde, sondern auch Lehrpersonen dabei waren. Sie habe beim professionell und transparent geführten Gespräch sofort gespürt, dass die Schule sehr gut im Dorf verankert ist. Und auf das neue Schuljahr hin seien alle Vakanzen – zwei Lehrpersonen wurden pensioniert – bereits wieder besetzt worden.
Seit dem 1. August ist Wetter unterdessen im Amt. Einige Lehrpersonen des 30-köpfigen Kollegiums habe sie in dieser kurzen Zeit bereits getroffen. Doch nicht nur die Lehrpersonen, sondern auch die Eltern wolle sie nun kennenlernen. «Im ersten Jahr werde ich deshalb an Elternabenden teilnehmen», so Wetter. Ein weiteres wichtiges Projekt sei der Kindergartenneubau Althau. Sie werde es begleiten, sagt die Schulleiterin.

Quereinstieg zur Schulleiterin
Doch wer ist die neue Frau an der Spitze der Schule? Wetter kommt aus der Wirtschaft und ist eigentlich gelernte Kauffrau. Später arbeitete sie als Leiterin der Schulverwaltung an einer Höheren Fachschule. Als sie Mutter wurde, reduzierte sie ihr Pensum und wechselte in die Schulverwaltung von Rothrist. 2021 wurde sie Schulleiterin im Bereich Administration. Dabei hatte sie die Personalverantwortung für Assistenzpersonen und der Logopädinnen sowie des Schulverwaltungsteams. An der Pädagogischen Hochschule in Luzern absolvierte sie einen CAS-Lehrgang «Mit Führungserfahrungen eine Schule leiten». Sie schloss 2023 ab. In naher Zukunft will sie den DAS-Lehrgang – den zweiten Teil der Schulleitungsausbildung – anhängen.
Bis zu ihrem Stellenantritt in Niederwil arbeitete die gebürtige Aargauerin insgesamt 14 Jahre an der Schule in Rothrist. Es war eine grosse Schule mit über 1400 Schulkindern und 200 Mitarbeitenden. Im Gegensatz zu Niederwil war die Schulleitung nicht in der Schule, sondern im Gemeindehaus untergebracht. Nach der langen Zeit in Rothrist wollte sie sich beruflich neu orientieren – und bewarb sich als Schulleiterin in Niederwil.

Krimis liest sie in ihrem Garten
In ihrer Freizeit pflegt Wetter gerne ihren Garten. «Er ist mein zweites Wohnzimmer und meine Wohlfühloase», sagt sie. Hier könne sie sich gut beim Lesen von Fachliteratur und Krimis entspannen. Und die Natur hat es Wetter auch sonst angetan. So gehe sie im Sommer gerne in den Bergen wandern und im Winter zum Skifahren. Sie liebe es auch, ferne Länder zu bereisen, so Wetter. In nächster Zeit wird man die neue Schulleiterin aber vor allem an einem Ort antreffen: in Niederwil.

Debora Gattlen