Vier Winzer luden zur Weindegustation ihres ersten Bioweines. Der Hambeler kam sichtlich gut bei den Besuchern an
Landammann Markus Dieth hielt die Rede für den ersten Wein des Winzerquartetts. Er lobte ihr Engagement. Der Wein gehöre fast zum ...
Vier Winzer luden zur Weindegustation ihres ersten Bioweines. Der Hambeler kam sichtlich gut bei den Besuchern an
Landammann Markus Dieth hielt die Rede für den ersten Wein des Winzerquartetts. Er lobte ihr Engagement. Der Wein gehöre fast zum Unesco-Weltkulturerbe.
Herzliche Gratulation, dass es nach 150 Jahren in Niederwil wieder einen Wein gibt und das Winzerquartett den Rebkataster zum Leben erweckte», sagte Landammann Markus Dieth in seiner Ansprache. Niederwil dürfe stolz sein, nun zu den 70 Weinbaudörfern im Aargau zu zählen. «Wenn der Gemeinderat nicht mehr weiter weiss, sorgt künftig ein Glas Hambeler-Wein für gute Ideen», so Dieth. In seiner Rede zeigte er auf, dass er sich nicht nur in der Politik, sondern auch bei Rebsorten auskennt. Der hier angebaute Divico sei eine Kreuzung aus Gamaret und Bronner. «Dass in Niederwil Wein angebaut wird, gehört fast schon zum Unesco-Kulturerbe. Danke, dass ich dabei sein darf und auf den ersten Wein, welcher auch gleich wieder der letzte für zwei Jahre ist, anstossen darf», sagte Dieth. Damit sprach der höchste Aargauer an, was er bei seiner Ankunft im Weinberg zu sehen bekam. Die Weinstöcke tragen heuer wegen eines Frostes im Frühjahr nur wenige Beeren – die diesjährige Ernte muss als Komplettausfall verbucht werden. «Das zeigt auf, mit welchen Bedingungen die Landwirtschaft und Hobbywinzer zu kämpfen haben. Sie fangen Anfang Jahr bei Null an und hoffen auf 100 Prozent», sagt Dieth. «Wir müssen in der Politik dafür sorgen, dass die Landwirtschaft nicht durch unnötige Luxusideen eingeschränkt wird. Die Landwirtschaft, dazu gehöre auch der Weinbau, brauche gute Bedingungen, damit die Ernährungssicherheit in den nächsten Jahren gewährleistet sei. Als Abschluss seiner Rede forderte Dieth die Anwesenden auf: «Wenn Sie künftig in ein Restaurant gehen, schauen Sie zuerst die Weinkarte an. Wenn Sie keinen Aargauer Wein sehen, gehen Sie wieder raus.»
Zu lüpfigen Klängen der Niederwiler «Stubehöckler» und «Hambeler»- Wein war die Stimmung auch nach der Rede bestens. «Es ist nicht alltäglich, dass vier Enthusiasten einen so hervorragenden Wein in Niederwil hervorbrachten. Man muss diese Dimension wertschätzen», sagt Marcel Kreber, Direktor des Schweizer Brauereiverbands. Da er in Niederwil wohne, sei er gerne mit seiner Frau Irène an den Anlass gekommen.
Debora Gattlen