Die Ladesäulen für Elektroautos an der Feldstrasse werden nach der Sanierung nicht mehr montiert
Vor rund fünf Jahren wurden die beiden E-Ladesäulen an der Feldstrasse feierlich eingeweiht. Die Gemeinde wollte damit ein Zeichen für Elektromobilität setzen. Nun ...
Die Ladesäulen für Elektroautos an der Feldstrasse werden nach der Sanierung nicht mehr montiert
Vor rund fünf Jahren wurden die beiden E-Ladesäulen an der Feldstrasse feierlich eingeweiht. Die Gemeinde wollte damit ein Zeichen für Elektromobilität setzen. Nun sucht man einen geeigneteren Platz, denn die Wiedermontage am bisherigen Ort wäre zu teuer.
Nicht jeder Autobesitzer hat eine Garage mit eigener Wallbox – oder wenigstens einer normale Haushaltssteckdose, um ein Elektroauto zu laden. Auch Miethäuser verfügen längst noch nicht flächendeckend über entsprechende Lademöglichkeiten in den Tiefgaragen. Fehlende Ladeinfrastruktur ist der grösste Hemmschuh auf dem Weg zur Elektromobilität. Da wollte die Gemeinde Fislisbach mit gutem Beispiel voran gehen. 2018 stellte sie zwei Elektro-Ladesäulen an der Feldstrasse zur Verfügung. Diese sollten sogenannten «Laternenparkern» ohne eigenen Stellplatz das Laden ihres E-Autos ermöglichen.
Kosten zu hoch
Im Zuge der Sanierung der Feldstrasse, zu der auch eine Neugestaltung der Längsparkfelder sowie ein neuer Gehweg gehören, wurden die E-Ladesäulen demontiert. Eigentlich sollten diese nach Abschluss der Arbeiten leicht versetzt wieder angebracht werden. Die baulichen Voraussetzungen in Form der Leerrohre wurden bereits geschaffen. Der Gemeinderat hat nun allerdings aus finanziellen Überlegungen beschlossen, auf eine Wiedermontage an der Feldstrasse zu verzichten. Der Grund: die hohen veranschlagten Kosten für die noch fehlende Installation von Verteilkabine, Kabel, Wandzähler sowie die Anschlussgebühren und die Bauarbeiten durch Dritte. Die Kosten in Höhe von 35 000 Franken stünden in krassem Missverhältnis zu den Einnahmen und seien nicht kostendeckend, heisst es vonseiten der Gemeinde. Aufgrund der unterbrochenen Nutzungsdauer würden die bestehenden Abonnenten die zuletzt bezahlte Nutzungsgebühr zurückerstattet bekommen.
Geringe Ladeleistung
«Wir hatten maximal 14 Abonnenten», erklärt Roger Kamber, Leiter Bau und Planung, auf Anfrage des «Reussbote». Für die Nutzung der Ladesäulen zahlten diese einen Pauschalpreis von je 100 Franken pro Jahr. Hochgerechnet betrugen die Einnahmen also lediglich 1400 Franken.
Die eher mässige Nutzung könnte auch auf die technischen Voraussetzungen zurückzuführen sein. Denn die beiden Ladestationen wurden bisher provisorisch über den Aussenanschluss an der West-Fassade des Schulgebäudes mit Strom versorgt. Die dauerhafte Überlast verursachte jedoch Probleme, weshalb die Ladeleistung bereits 2022 von 11 kW auf 3,6 kW reduziert werden musste. Zum Vergleich: Normale Ladestationen bieten teilweise bis zu 22 kW Ladeleistung. Und an modernen Schnellladesäulen mit Gleichstrom sind sogar Ladeleistungen von 50 bis sogar 240 kW möglich. Das Projekt ist für die Gemeinde aber nicht gescheitert. Der bisherige Standort an der Strasse sei jedoch suboptimal gewesen, erklärt Gemeindeammann Peter Huber. «Wir finden E-Mobilität nach wie vor wichtig. Man sucht derzeit konkret einen optimierten Standort für die Lademöglichkeit», verrät er. Wo genau im Dorf diese ihren Platz finden soll, sei aber noch nicht spruchreif.
Michael Lux