Lesermeinungen
15.10.2024 LeserbriefeZur Urnenabstimmung über Tempo 30
In den letzten Tagen fand sich in den Oberrohrdorfer Briefkästen ein Flugblatt des Referendumskomitees. Die darauf angeführten Argumente gegen die Einführung von Tempo 30 halte ich für wenig stichhaltig. In ...
Zur Urnenabstimmung über Tempo 30
In den letzten Tagen fand sich in den Oberrohrdorfer Briefkästen ein Flugblatt des Referendumskomitees. Die darauf angeführten Argumente gegen die Einführung von Tempo 30 halte ich für wenig stichhaltig. In Oberrohrdorf hätten sich in den vergangenen Jahren lediglich acht leichte Unfälle ereignet. Daraus leiten die Gegner ab, dass die Sicherheit auf den Strassen in Oberrohrdorf gewährleistet sei. 60 Prozent der schweren Verkehrsunfälle geschehen jedoch innerorts. Bei Tempo 30 werden Unfallzahl und -folgen nachweislich reduziert. Weiter wird angeführt, bei Tempo 30 liege das Augenmerk beim Fahren zu sehr auf dem Tacho statt auf dem Verkehr. Beim Lenken eines Motorfahrzeugs hat aber die Aufmerksamkeit dem Tacho UND dem Verkehrsgeschehen zu gelten, ungeachtet der Geschwindigkeit. Weiter seien gezielte Massnahmen für einzelne Strassen der flächendeckenden Einführung von Tempo 30 vorzuziehen. Das Gegenteil ist der Fall, denn dadurch entstünde ein Flickenteppich statt eines einheitlichen Verkehrsregimes. Schliesslich fällt der Vorwurf des Referendumskomitees, die Befürworter von Tempo 30 argumentierten «ideologisch geprägt», angesichts der eigenen Argumentation auf dieses zurück. Der Gemeinderat von Oberrohrdorf hat ein massvolles und vernünftiges Projekt zur Einführung von Tempo 30 vorgelegt, fern jeglicher Ideologie. Es verdient unsere Zustimmung. Deshalb ein überzeugtes Ja zur Steigerung von Lebensqualität und Sicherheit in unserer Gemeinde am 20. Oktober an der Urne.
Thomas Müller, Oberrohrdorf
Das Volk bestimmt, nicht der Gemeinderat
Die Abstimmungsunterlagen zu Tempo 30 in Oberrohrdorf-Staretschwil könnten den Eindruck erwecken, dass es nur eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 gibt – entweder alles oder nichts. So schreibt es der Gemeinderat in seiner Stellungnahme. Das ist falsch und lediglich die Meinung der Behörde. In einer direkten Demokratie hat das Volk das Sagen und nicht der Gemeinderat. Die Stimmberechtigten haben das Recht, Tempo 30 für eine einzelne oder mehrere Gemeindestrassen zu verlangen. Stimmt eine Mehrheit dem Begehren zu, muss der Gemeinderat dies, ohne Wenn und Aber, umsetzen.
Rudolf Hug, Oberrohrdorf