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04.02.2025 PorträtHeute Philipp Müller
Philipp Müller ist Inhaber und Geschäftsführer der Wäscherei Wischi-waschi in Niederrohrdorf. Der 35-Jährige ist verheiratet. Er ist leidenschaftlicher Gemüsegärtner und Pilzsammler.
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Heute Philipp Müller
Philipp Müller ist Inhaber und Geschäftsführer der Wäscherei Wischi-waschi in Niederrohrdorf. Der 35-Jährige ist verheiratet. Er ist leidenschaftlicher Gemüsegärtner und Pilzsammler.
◆ Herr Müller, Sie haben mit Ihrer Wäscherei vor sechs Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Brauchten Sie Mut?
Jeder Neuanfang ist mit Ungewissheit und einem Wagnis verbunden. Wille und Durchhaltevermögen, Herausforderungen anzunehmen und Hürden zu meistern, zeichnen meiner Meinung nach einen guten Unternehmer aus. Selbstverständlich braucht es auch Mut. Die Unterstützung von Familie und Freunden sowie ein bisschen Glück haben auch mitgespielt.
◆ Ihr Textilreinigungs-Unternehmen trägt den originellen Namen «Wischi-waschi». Warum?
Eine gute Prise Humor und gelegentlich etwas Selbstironie vereinfachen meinen Alltag enorm. Das spiegelt sich im Namen meines Unternehmens wider. Hinzu kommt, dass die Leute diesen Namen – einmal gehört oder gelesen – nie mehr vergessen. Da mein Team und ich täglich unser Bestes geben, glaube ich, können wir uns diesen Namen leisten. – Es freut mich auch, wenn mich die Kindergartenkinder vis-à-vis lautstark mit «Grüezi Herr Wischi-waschi» begrüssen.
◆ Welche Arbeiten in der Wäscherei finden Sie besonders interessant?
Die Detachur, also das lokale Entfernen von Flecken auf besonders empfindlichen Textilien mittels verschiedenster Mittel sowie einem halben Dutzend unterschiedlicher Werkzeuge wird als Königsdisziplin in der Reinigung bezeichnet. Zu Recht. Dafür braucht es Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Geduld. Hat alles geklappt, bin ich jedes Mal ein wenig stolz. Auch der direkte Kontakt mit Kunden, ein kleiner «Schwatz» macht mir viel Freude. Das Zwischenmenschliche darf bei mir nie zu kurz kommen.
◆ Mit welchen Textilien haben Sie vor allem zu tun?
Das Waschen und Bügeln von Hemden und Blusen gehört sicherlich nicht zu den bevorzugten Freizeitaktivitäten von Herrn und Frau Schweizer. Am Gesamtvolumen aller Kleidungsstücke haben Hemden daher den grössten Anteil. Saisonal gibt es aber Unterschiede. Im Frühling wird vermehrt die Wintergarderobe vor dem «Übersommern» gereinigt sowie Bettinhalt und Vorhänge, im Sommer und Herbst sind es Leinenhosen und Brautkleider.
◆ Weshalb engagieren Sie sich im Dorf und in der Region?
Ich finde es wichtig, dass vor allem junge Leute sich in Vereinen engagieren und auf diese Weise lernen, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Gerne unterstütze ich deshalb Veranstaltungen wie z. B. das Jahreskonzert eines Musikvereins mit einem Inserat im Programmheft oder die Tombola an der Turnervorstellung. Aber selbstverständlich hat mein Werbe- und Sponsoringbudget Grenzen.
◆ Was ist Ihr Lieblingsort?
Die Wälder rund um meinen Wohnort. Vor einigen Jahren packte mich das Pilzfieber. Seither verbringe ich viel Zeit auf der Suche nach guten Speisepilzen. Sollte der Korb leer bleiben, belohnt mich der Wald dennoch.
◆ Welche Anlässe besuchen Sie?
Konzerte – nicht nur im Hallenstadion. Eine «Stubete» im Bergbeizli ist genauso unterhaltsam. Gelegentlich auch Oldtimertreffen.
◆ Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Eine gute Frage mit aktuellem Bezug. Mein Mann und ich sind momentan bei der Planung unserer Flitterwochen. Die Reise geht unter anderem auf eine kleine Insel mitten im Südpazifik. Wir werden ein Fläschchen Champagner mitnehmen.
◆ Wo treffen Sie Freunde gerne?
Zum regelmässigen kultivierten Austausch mit Freunden gehört für mich ein gutes Essen. Das kann gerne zu Hause serviert werden, oder auch in einem gepflegten Restaurant.
Heidi Hess
Spontane Kurz-Fragen zum Schluss:
Chaotisch oder ordentlich: mal so, mal so
Bier oder Wein: beides
Süss oder salzig: salzig
Fastfood oder Gourmet: Gourmet
Winter oder Sommer: Sommer
Zelten oder Hotel: Hotel
Schwarz oder weiss: weiss