Urabstimmungen – demokratischer geht es nicht
Im Hinblick auf die Abstimmung über eine Fusion der drei Raiffeisenbanken Mutschellen-Reppischtal, Rohrdorferberg-Fislisbach und Zufikon wird in Leserbriefen unter anderem bemängelt, dass die geplante ...
Urabstimmungen – demokratischer geht es nicht
Im Hinblick auf die Abstimmung über eine Fusion der drei Raiffeisenbanken Mutschellen-Reppischtal, Rohrdorferberg-Fislisbach und Zufikon wird in Leserbriefen unter anderem bemängelt, dass die geplante Urabstimmung das Recht der einzelnen Mitglieder einschränke. Dieser Skepsis möchte ich gerne folgende Gedanken entgegenhalten: Die Schweiz ist weltweit bekannt für ihre direkte Demokratie. Bereits im 19. Jahrhundert wurden Volksabstimmungen eingeführt, um über Verfassungsänderungen und Gesetze abzustimmen. Schon damals war den Schweizerinnen und Schweizern bewusst, dass wichtige Entscheide möglichst breit abgestützt sein sollten. Mittels Urabstimmungen aktiv an Entscheidungsprozessen teilnehmen zu können, hat sich über die Jahrhunderte entwickelt und ist zu einem unverzichtbaren Instrument der direkten Demokratie geworden. Diese demokratische Form der Abstimmung kommt nicht nur in politischen Systemen zur Anwendung, sondern auch bei wichtigen Entscheiden rund um Streiks, Statutenänderungen bei Vereinen oder geplanten Zusammenschlüssen wie aktuell bei unseren drei Raiffeisenbanken. Im Zuge dessen wird in einem separaten Traktandum über einen generellen Wechsel zur demokratischeren Form der Urabstimmung befunden.
Die Vorteile einer Urabstimmung gegenüber einer Generalversammlung liegen auf der Hand: effizient, ortsund zeitunabhängig, anonym, flexibel: all dies, um es den Mitgliedern einfacher zu machen und ihnen mehr Einfluss auf Entscheidungen zu geben. Ich stimme zwei Mal Ja – für eine nachhaltig starke Genossenschaftsbank Mutschellen und für den Wechsel zur zeitgemässen Urabstimmung. Schauen wir mit Zuversicht auf eine erfolgreiche Zukunft.
Joe Rothenfluh, Wettingen Mitglied der Raiffeisenbank Rohrdorferberg-Fislisbach