Heute Reto Lindinger (56) aus Mellingen.

Reto Lindinger ist der Präsident des Fischereivereins Mellingen. Am Antik- und Flohmarkt in Mellingen betrieb der Verein vor der ehemaligen Bäckerei Brügger einen Stand. Die frittierten Fischknusperli waren bei den Marktbesucherinnen und Marktbesuchern der Renner.

◆ Weshalb betreibt der Verein jeweils einen Stand am Antik- und Flohmarkt in Mellingen.?
Der Antik- und Flohmarkt ist für uns eine schöne Gelegenheit, mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen, unseren Verein sichtbar zu machen und gleichzeitig mit etwas Herzhaftem zum Gelingen des Anlasses beizutragen.

◆ Wie viele Vereinsmitglieder sind jeweils vor Ort?
Je nach Schichtplan sind wir jeweils mit sechs bis zehn Mitgliedern vor Ort – von der Zubereitung bis zum Service ziehen am Markttag alle am gleichen Strang.

◆ Was ist speziell am Standort bei der ehemaligen Bäckerei Brügger?
Der Platz ist zentral, gut frequentiert und bietet uns genug Raum für Fritteuse, Zelt und Stehtische und viele Stammkunden wissen schon, dass sie uns genau dort finden.

◆ Was zeichnet den Fischereiverein Mellingen aus?
Wir sind ein bodenständiger, geselliger Verein mit einer grossen Leidenschaft für die Fischerei und den Naturschutz. Mitmachen kann jeder, der Freude am Wasser und am Vereinsleben hat. Unsere Mitglieder gehen gemeinsam fischen, pflegen die Umgebung rund um das Fischerhüsli und treffen sich regelmässig zu Vereinsanlässen.

◆ Wie kamen Sie zum Fischen?
Meine ersten Erfahrungen sammelte ich als Kind mit meinem Grossvater am See – wir fingen zwei Egli, die meine Grossmutter köstlich zubereitete. Doch ich konnte damals nichts davon essen, weil ich zuvor zusah, wie mein Grossvater die Fische ausnahm – das war mir zu viel im zarten Alter. Die Faszination für das Fischen blieb aber. Jahre später überzeugten mich zwei Freunde, die bereits im Fischereiverein waren, ebenfalls beizutreten. Seither gehört die Fischerei fest zu meinem Leben dazu.

◆ Seit wann sind Sie beim Fischereiverein Mellingen dabei?
Ich bin seit dem 15. März 2001 Mitglied beim Fischereiverein Mellingen. Seit 2017 habe ich das Amt des Präsidenten inne.

◆ Haben Sie einen Lieblingsfisch?
Mein Lieblingsfisch ist ein gesunder, gut genährter Fisch – einer, der in seinem natürlichen Lebensraum aufgewachsen ist und nicht auf der Liste der gefährdeten Arten steht. Leider nimmt die Zahl dieser gefährdeten Arten stetig zu. Das zeigt auf, wie sehr unsere Zivilisation in die Natur eingreift.

◆ Wo haben Sie bereits geangelt?
Ich habe an verschiedenen Orten geangelt: am See vom Ufer oder Boot aus, in wilden Bergbächen mit Kletterpartien, im Fluss mit Watstiefeln oder gemütlich vom Ufer aus. Auch auf hoher See war ich unterwegs – mal in Badehosen im Süden, mal in dicker Schutzkleidung im kalten Norden Europas.

◆ Was war Ihr bedeutendster Fang?
Eine wunderschöne, kräftige Bachforelle aus einem abgelegenen Bergbach Ich konnte sie in völliger Stille und nach langem Warten überlisten. Solche Momente bleiben im Kopf.

◆ Welcher ist Ihr Lieblingsort?
Definitiv die Reuss – ob beim Fischen, Spazieren oder einfach zum Abschalten. Das Flussufer hat für mich etwas Beruhigendes.

◆ Weshalb engagieren Sie sich im Dorf/Region?
Weil es mir wichtig ist, etwas zurückzugeben. Die Region Mellingen ist mein Zuhause, und ich finde es bereichernd, Teil der Gemeinschaft zu sein.

◆ Was hat in Ihrem Leben Priorität?
Familie, Freundschaft und Verlässlichkeit. Diese Pfeiler sind mein Fundament in meinem Leben. Das sowohl beruflich wie auch privat.

◆ Was macht Sie traurig, was bereitet Ihnen Freude?
Traurig macht mich, wenn Menschen respektlos mit der Natur umgehen. Freude bereitet mir, Zeit draussen zu verbringen, ein guter Fang oder ein schönes Vereinsfest.

Debora Gattlen