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17.06.2025 PorträtHeute Hansruedi Emmenegger
Hansruedi Emmenegger (77), ein Wahl-Mellinger und ein Stadtluzerner, ist immer dort zu Hause, wo Musik ertönt. Er leitet die Oldies-Band Clou 82 und organisierte kürzlich einen ganz besonderen musikalischen ...
Heute Hansruedi Emmenegger
Hansruedi Emmenegger (77), ein Wahl-Mellinger und ein Stadtluzerner, ist immer dort zu Hause, wo Musik ertönt. Er leitet die Oldies-Band Clou 82 und organisierte kürzlich einen ganz besonderen musikalischen Anlass.
◆ Im Rahmen der «Langen Nacht der Kirchen» fand am 23. Mai in der katholischen Pfarrkirche St. Wendelin in Tägerig ein besonderes musikalisches Experiment statt, das Sie organisiert haben. Wie kam das an?
Überraschenderweise sehr gut. Die Kombination aus Musik und Poesie schuf eine Atmosphäre, die von vielen als berührend und inspirierend empfunden wurde. Die Standing Ovations des Publikums zeigten eindrucksvoll, wie sehr dieses ungewöhnliche Konzept die Zuhörer erreichte. Ein grosses Dankeschön an alle Mitwirkenden.
◆ Gibt es eine Wiederholung?
Ich arbeite weiter an ähnlichen musikalischen Projekten und plane für 2026 in der Kirche Mellingen etwas.
◆ Weshalb engagieren Sie sich in Mellingen?
Wir wohnen seit 55 Jahren hier. Ich engagiere mich gerne, weil ich mich mit der Gemeinde verbunden fühle.
◆ Was würden Sie ändern wollen?
Ich würde mir mehr Angebote und Begegnungsorte wünschen, bei denen Jung und Alt gemeinsam Zeit verbringen können. Martin Rubi, Christoph Grolimund und weitere haben dies mit ihrem Projekt versucht. Es scheiterte. Vielleicht lag es an den Örtlichkeiten.
◆ Welcher ist Ihr Lieblingsort?
Luzern. Dort bin ich geboren und aufgewachsen. Ich liebe es, am Vierwaldstättersee entlangzuspazieren, das Alpenpanorama zu geniessen oder einfach durch die Altstadt zu schlendern. Für mich ist Luzern ein Ort, an dem man zur Ruhe kommt und gleichzeitig viel erleben kann.
◆ Welche Anlässe besuchen Sie?
Keine Speziellen, aber ich bin gerne an Anlässen dabei, vor allem dort, wo man sich wieder begegnet, miteinander reden und gemeinsam eine gute Zeit verbringen kann. Danach kommt die Musik, die mich schon mein ganzes Leben begleitet und mir Energie und Ausdruck verleiht.
◆ Was hat in Ihrem Leben stets die Priorität?
Die Familie. Danach kommt die Musik.
◆ Wem würden Sie gerne einmal Ihre Meinung sagen?
Es gäbe schon ein, zwei Personen. Aber ich meide den Streit und suche lieber das ruhige, klärende Gespräch, im richtigen Moment und mit Respekt.
◆ Wenn Sie einen Tag jemand anderes sein könnten, wer wäre das?
Elon Musk – vor allem wegen seines Vermögens. Ich würde die Gelegenheit nutzen und einen grossen Teil seines Geldes an bedürftige Menschen, welche in Not sind, weitergeben.
◆ Was macht Sie traurig, was bereitet Ihnen Freude?
Traurig macht mich, wenn Menschen ungerecht behandelt werden oder wenn Respekt und Mitgefühl in unserer Gesellschaft verloren gehen. Als SRK-Fahrer begegne ich öfters Menschen, die in der Einsamkeit, oft still und unsichtbar für andere, ihr Leben verbringen. Einsamkeit betrifft aber nicht nur ältere Menschen. Freude bereiten mir die kleinen Dinge im Leben, Zeit mit meiner Familie, Musik, gute Gespräche mit Freunden oder gemeinsame Anlässe, bei denen man lacht und sich verbunden fühlt. Solche Momente geben mir Kraft und Zuversicht.
◆ Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Einen Laptop, in der Hoffnung, ein Satellitensignal zu bekommen.
◆ Welches Land, Ort oder Stadt würden Sie gerne noch besuchen?
Gute Frage! Irgendwann kommt ein Moment, wo das Aussen weniger lockt, weil das Innen reicher geworden ist. Zuhause kann heute vieles sein.
◆ Wo treffen Sie Freunde am liebsten?
In einem Café oder bei einem Spaziergang in der Natur. Beim gemeinsamen Grillieren zu Hause auf dem Sitzplatz.
◆ Was verbinden Sie mit dem Frühjahr/Sommer/Herbst oder Winter?
Frühjahr: Zwitschernde Vögel kehren zurück. Sommer: Wärme, die Tage werden länger, die Zeit der Feste und der langen Abende. Herbst: Die Farben werden tiefer, die Ernte, vermehrte musikalische Anlässe. Winter: Kälte, Schnee und Eis, die Natur zieht sich langsam zurück.
Marc Benedetti