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16.12.2025 PorträtHeute Corinne Gisler (52) aus Remetschwil.
Corinne Gisler engegiert sich ehrenamtlich mit ihren Hunden im Mellinger Alterszentrum Im Grüt und bei der Organisation «Tischlein deck dich» in Birr.
◆ Weshalb ...
Heute Corinne Gisler (52) aus Remetschwil.
Corinne Gisler engegiert sich ehrenamtlich mit ihren Hunden im Mellinger Alterszentrum Im Grüt und bei der Organisation «Tischlein deck dich» in Birr.
◆ Weshalb engagieren Sie sich ehrenamtlich bei verschiedenen Institutionen?
Ich erhielt einen Tag nach meinem 50. Geburtstag die Diagnose, dass ich Brustkrebs habe. Seit der OP bin ich ohne Befund. In ein Loch gefallen bin ich nie. Bereits zwei Wochen nach der OP ging ich mit meinen Kolleginnen in die Ferien.
Doch bereits drei Jahre vorher war ich gesundheitlich angeschlagen. Während unserer Malediven-Ferien erkrankte ich am Chikungunya-Virus. Das Virus ist selten und wird von Tigermücken übertragen. Ich fühlte mich elend und konnte nichts essen. Nach der Rückkehr in die Schweiz ging ich zum Tropenarzt, der das Virus feststellte. Ich konnte inzwischen nicht mehr laufen. Eine Schmerztherapie folgte. Nach der Genesung entschieden mein Mann und ich, das Haus in Bellikon zu verkaufen und in eine barrierefreie Terrassenwohnung in Remetschwil zu ziehen. Die beiden Erlebnisse gaben den Ausschlag, mich auch beruflich neu zu orientieren. Ich absolvierte 2022 mit meiner Hündin Ella (6) die einjährige Ausbildung zum Assistenzhund. Nach dem Abschluss bewarb ich mich bei verschiedenen Alterszentren in der Region. Das Alterszentrum in Mellingen hat sofort geantwortet und Interesse bekundet. Seit Januar 2023 bin ich jeweils am Donnerstagnachmittag vor Ort. Die Bewohnenden finden es toll, mit den Hunden zu spielen, zu schmusen oder ein Biscuit zu geben.
◆ Seit kurzer Zeit sind Sie auch für die Organisation Tischlein deck dich in Birr ehrenamtlich tätig. Wie kamen Sie zu diesem Amt?
In dieser Jahreszeit landen immer viele Sendungen und Briefe für Spenden im Briefkasten. Statt etwas zu spenden, wollte ich lieber etwas selbst dazu beitragen. Ich meldete mich bei «Tischlein deck dich» und fragte an, ob sie noch jemanden gebrauchen könnten. Seit zwei Wochen arbeite ich jeweils am Donnerstagvormittag zwischen 9 und 12 Uhr mit acht weiteren Frauen in Birr. Wir sortieren die gespendeten Lebensmittel und geben sie an Bedürftige heraus. Mit meinem Engagement möchte ich Menschen etwas zurückgeben und Freude bereiten. Zudem bereiten mir diese Engagements selbst viel Freude.
◆ Wie kamen Sie zu den Hunden?
Mein Mann brachte bereits einen Hund in die Beziehung mit. Seither hatten wir immer Hunde. Unsere aktuellen Hunde, Ella (6) und Bro (4) sind Labradoodle.
Waren Sie immer im Sozialen tätig?
Ich bin ein kontaktfreudiger Mensch. Das kam mir auch als gelernte Herren-Coiffeuse entgegen. Später hängte ich eine KV-Lehre an und absolvierte eine Weiterbildung an der Fachhochschule in Luzern. Ich arbeitete dann in der Personalberatung. Als Job-Coach arbeitete ich mit Personen, damit sie wieder in den ersten Arbeitsmarkt eingegliedert werden konnten.
◆ Was ist Ihr Lieblingsort?
Die Gegend beim Sennhof in Remetschwil. Hier kann man schöne Spaziergänge unternehmen.
◆ Welche Anlässe besuchen Sie?
Ich gehe sehr gerne an Weihnachtsmärkte in der Region. So zum Beispiel an den Chlausmarkt in Mellingen, den Lichter- und Weihnachtsmarkt in Oberrohrdorf oder den Adventsmarkt in der Gärtnerei Gisler in Niederwil.
◆ Was hat in Ihrem Leben Priorität?
Die Gesundheit der Familie.
◆ Wem würden Sie gerne die Meinung sagen?
Allen Menschen, die Littering verursachen und Abfall auf die Felder und anderem öffentlichen Grund entsorgen, statt diesen in eine Entsorgungsstelle zu bringen.
◆ Was macht Sie traurig, was bereitet Ihnen Freude?
Die Weltlage macht mich traurig. Freude bereitet mir, spontan Leute zu treffen und mich mit ihnen auszutauschen.
◆ Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Ein gutes Buch und literweise Wasser.
◆ Wo treffen Sie Ihre Freunde?
Ich treffe meine Freunde am liebsten zu Hause.
Debora Gattlen

