5,28 Millionen Franken für Schulcampus
24.10.2025 FislisbachBeim Infoanlass stellte der Gemeinderat das Projekt zur Sanierung der Schulhäuser Leematten I bis III vor
Das Hauptgeschäft der kommenden Gmeind wird der Verpflichtungskredit für die Instandhaltung der in die Jahre gekommenen Schulhäuser sein. Damit geht die ...
Beim Infoanlass stellte der Gemeinderat das Projekt zur Sanierung der Schulhäuser Leematten I bis III vor
Das Hauptgeschäft der kommenden Gmeind wird der Verpflichtungskredit für die Instandhaltung der in die Jahre gekommenen Schulhäuser sein. Damit geht die Schulraumplanung in die nächste Phase über.
Nur eine Stunde zuvor wurde mit der Einweihung des neuen Schulhauses Leematten IV offiziell die erste Phase der Schulraumerweiterung abgeschlossen (siehe Seite 11). Als nächster Schritt sollen zwischen 2026 und 2031 die bestehenden Schulhäuser für die Zukunft fit gemacht werden. Ziele sind, laut Gemeinderat Andreas Sommer, der Werterhalt der Substanz, die Anpassung an heutige gesetzliche Normen sowie eine optimierte Nutzung der bestehenden Flächen. «Wir möchten Leematten I zum Campuszentrum machen», erläuterte Sommer. Dazu sollen zwei neue Zugänge an der Südfassade erstellt und ein barrierefreier Zugang gewährleistet werden. Darüber hinaus will man den Aussenraum attraktiver gestalten. Durchbrüche in den Gruppenräumen sollen innen für mehr Licht sorgen: «Momentan ist es recht dunkel in den Schulhäusern», so Sommer. Für eine hellere Atmosphäre könnte zudem beispielsweise die Verwendung von hellem Holz im Inneren sorgen.
Optimierte Raumaufteilung
Eine bessere Raumnutzung ist auch beim Schulhaus Leematten II vorgesehen. «Die Vorräume sind toter Raum», so der Gemeinderat. Die Idee sei es, die Vorzonen in Gruppenräume zu transformieren. Darüber hinaus soll die WC-Anlage saniert sowie Storen angebracht werden, um die Hitze im Sommer zu reduzieren. Ein Lift soll ausserdem für behindertengerechten Zugang sorgen. Beim Schulhaus Leematten III möchte man den bisherigen Gang zum Lern- und Garderobenbereich umfunktionieren. Einzelne Fenster weisen laut Sommer erhebliche Mängel auf und müssen ersetzt werden. Auch eine Dachsanierung ist bei diesem Gebäude erforderlich.
Teil des Gesamtprojektes ist, neben einer gestalterischen Aufwertung der Umgebung, eine strukturelle Überprüfung des Verbindungsdaches zwischen den Gebäuden, auch bezüglich der Erdbebensicherheit.
Die Turnhalle Leematten I soll ausserdem einen dringend benötigten Sonnenschutz erhalten. Weiter werden die Duschbereiche sowie die Lüftungsanlage saniert. Bei den Kindergärten will man hingegen noch abwarten, wie sich die Bevölkerung weiter entwickelt. Man wolle nicht einfach abreissen und neu bauen, so Sommer. Ab 2028 soll eine strategische Neubeurteilung erfolgen. An der Gmeind will der Gemeinderat den Antrag für eine Krediterteilung in Höhe von 5, 28 Millionen Franken inklusive Mehrwertsteuer und Teuerung für die Sanierung des Schulcampus’ beantragen. Darin enthalten sind unter anderem bereits Honorare sowie 235 000 Franken für eine zeitgemässe IT-Ausstattung der Schulgebäude.
Keine neue Turnhalle geplant
Im Anschluss gab es die eine oder andere Nachfrage. «Die Turnhallen sind bis auf die letzte halbe Stunde ausgelastet», lautete eine Wortmeldung. Ob man dort einen Ausbau plane. Sommer erklärte, aktuell müsse man mit dem auskommen, was man habe. Priorität habe dabei, dass der Schulbetrieb gewährleistet sei. Eine neue Turnhalle würde die Gemeinde einen zweistelligen Millionenbetrag kosten, gab er zu bedenken. Man erhoffe sich aber eine gewisse Entlastung, sobald der FC aufgrund des neuen Kunstrasenplatzes die Turnhalle weniger nutze. Thematisiert wurde auch die Barrierefreiheit. Warum man im Leematten I nicht auch einen Lift einbaue, wollte eine Anwesende wissen. Sommer erläuterte, dass das EG und UG über eine Rampe behindertengerecht zugänglich gemacht werde, nicht aber das erste Obergeschoss. Man werde die Kinder bei Bedarf in die entsprechenden Klassen einteilen. Die anwesenden Planer erläuterten, dass es aufgrund der Geschossigkeit des Gebäudes fast unmöglich sei, dort einen Lift einzubauen. Ein weiterer Grund sei, dass man sich so eine mögliche spätere Aufstockung des Gebäudes verbaue. Der Vorschlag, einen Treppenlift am Geländer zu erwägen, nahm Andreas Sommer auf.
Muss der Steuerfuss rauf?
Am Ende kam die unweigerliche Gretchenfrage: «Wie geht es weiter mit dem Steuerfuss?» Ob eine Erhöhung angesichts der Investitionen geplant sei, wollte mancher wissen. «Aktuell planen wir nicht, den Steuerfuss heraufzusetzen», so die klare Antwort des zuständigen Gemeinderates Rony Füglistaller. Er gab für die nächsten ein bis drei Jahre Entwarnung, liess aber durchblicken, dass eine Erhöhung langfristig durchaus möglich sei.
Das Budget 2026, das ebenfalls an der Gmeind genehmigt werden soll, geht aber noch von einem unveränderten Steuerfuss von 109 Prozent aus. Dies, obwohl laut einer Medienmitteilung der Gemeinde ein leicht negatives Gesamtergebnis in Höhe von 83 000 Franken budgetiert ist. Zwar profitiert Fislisbach von einem Steuerertrag von über 17,4 Millionen Franken. Auf der anderen Seite steigen einige Aufwendungen gegenüber dem Budget 2025 deutlich.
Michael Lux
Gemeindeversammlung in Fislisbach, Freitag, 14. November, 20.15 Uhr, in der Mehrzweckhalle Leematten

