Weiterhin gilt, Wasser sparen. Entspannung könnte nur ein regenreicher Sommer bringen
Der viele Regen in den vergangenen Wochen bringt keine Entspannung. Beim Pumpwerk Karrenwald bleibt der Wasserstand tief.
Seit August 2022 konnte der Grundwasserstand in Niederwil stabilisiert ...
Weiterhin gilt, Wasser sparen. Entspannung könnte nur ein regenreicher Sommer bringen
Der viele Regen in den vergangenen Wochen bringt keine Entspannung. Beim Pumpwerk Karrenwald bleibt der Wasserstand tief.
Seit August 2022 konnte der Grundwasserstand in Niederwil stabilisiert werden (siehe nebenstehende Grafik). «Die verfügten Einschränkungen der Wasserbezugsmenge zeigen Wirkung», das ist die gute Nachricht aus der Gemeinde Niederwil. Es sei gelungen, Jahresverbrauch und Jahresniederschlagsmenge im Gleichgewicht zu halten. Die schlechte lautet, die Lage bleibt unverändert: In Niederwil muss weiterhin Wasser gespart werden. Betroffen sind Landwirte und ihre Felder, Industrie und Gewerbe, betroffen sind auch Haushalte mit ihren Gärten und Pools. In Niederwil und in Fischbach-Göslikon gilt nach wie vor: Kein Wasserbezug aus dem Versorgungsnetz der Wasserversorgung Niederwil-Fischbach-Göslikon.
Grundwasserstand immer noch tief
Gefühlt hat es im April und im Mai ständig geregnet. Dieser Regen habe sich aber nur «sehr minim» auf den Grundwasserstand beim Pumpwerk Karrenwald ausgewirkt, wie die Gemeinde Niederwil in ihrer jüngsten Mitteilung festhält. Mit rund 388 Meter über Meer liege der Grundwasserstand immer noch 1,5 Meter tiefer als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr.
Und das bedeutet für die Gemeinden Niederwil und Fischbach-Göslikon: Die Einschränkungen der Wasserbezugsmengen müssen bis zum Herbst 2023 aufrecht erhalten bleiben. «Nur ein regenreicher Sommer würde die Situation entspannen und ermöglichen, die Massnahmen zu lockern oder sogar aufzuheben», heisst es von seiten der Gemeinde Niederwil.
Der Frühlingsregen sorgt für Grün
Erst vor kurzem, Ende März, hatten der zuständige Brunnenmeister Hans-Peter Stöckli, der Niederwiler Gemeindeammann Norbert Ender und Andreas Wyss, Gemeinderat in Fischbach-Göslikon, über die Einschränkungen informiert. Sie hatten auf ein mit Kanton und Geologen definiertes Ampelsystem verwiesen. Schon Ende März standen die Ampeln auf Gelb – «an der Grenze zu Rot», wie Ender erklärt hatte. Dass der willkommene Frühlingsregen letztlich nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein wird, das hatte Brunnenmeister Stöckli bereits zu diesem Zeitpunkt betont. Der Grundwasserspiegel konnte sich nicht erholen, weil im Winterhalbjahr nur wenig Regen und Schnee fiel. Stöckli erklärte deshalb Ende März: «Die Flora treibt, Bäume und Blumen spriessen. Aber dafür benötigen sie jeden Tropfen Frühlingsregen.» Heute, zwei Monate später, ist es überall grün. – Dennoch ist keine Lockerung in Sicht. Die seit dem 4. April verfügten Massnahmen, die den Wasserbezug einschränken, gelten weiterhin.
«Wir sind uns bewusst, dass die Einschränkungen auch auf Unverständnis stossen können», heisst es in der kommunalen Mitteilung. Man habe dafür Verständnis. Auch deshalb wolle man auf den Gemeinde-Webseiten offen und transparent über Hintergründe und die aktuelle Situation informieren. Und weiter: Grafiken, die über Grundwasserstand, Verbrauch und Niederschlagsmenge informierten, würden regelmässig aktualisiert. (hhs)