Die Gemeindeversammlung am Mittwochabend war für den Gemeinderat ein Durchmarsch. Er brachte alle Traktanden durch
Die 118 Stimmberechtigten genehmigten an der Sommer-Gmeind alle Traktanden einstimmig und ohne Diskussionen. Ein «frische Brise» brachte bei über 30 Grad ...
Die Gemeindeversammlung am Mittwochabend war für den Gemeinderat ein Durchmarsch. Er brachte alle Traktanden durch
Die 118 Stimmberechtigten genehmigten an der Sommer-Gmeind alle Traktanden einstimmig und ohne Diskussionen. Ein «frische Brise» brachte bei über 30 Grad die launige Präsentation der Jahresrechnung 2024 durch Rony Füglistaller.
Es könnte ein Rekord gewesen sein, zumindest was die Temperaturen anging, vermutete Gemeindeschreiber Donat Blunschi augenzwinkernd. Denn zu Beginn der Gemeindeversammlung um 20.15 Uhr herrschten auf dem Pausenplatz der Schulanlage Leematten noch 32 Grad. Dennoch hatten sich beachtliche 118 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zur Gemeindeversammlung unter freiem Himmel eingefunden. Nachdem Gemeindeammann Peter Huber die Genehmigung des Protokolls der Winter-Gmeind sowie des Rechenschaftsberichts in Windeseile durchgebracht hatte, übernahm Gemeinderat Rony Füglistaller die Präsentation der Rechnung 2024 – und brachte gute Nachrichten: «Wir haben ein Plus von 669 000 Franken aufzuweisen», erklärte er. Budgetiert war dagegen ein Minus von rund 674 000 Franken. Man habe 310 000 Franken weniger Aufwand gehabt, dafür eine Million mehr Ertrag, bilanzierte Füglistaller. Im Anschluss gab er einen kurzen Überblick über die wichtigsten Posten. Weil bei der Präsentation im Freien keine Präsentation via Beamer möglich war, griff er kurzerhand zu analogen Mitteln. Ein Schild mit grünem Daumen nach oben symbolisierte einen Betrag, der besser ausfiel als budgetiert, ein roter Daumen nach unten, wenn das Ergebnis schlechter ausfiel. Jetzt hätten die Stöcke, die seine Kinder immer mit nach Hause brächten, wenigstens einen Sinn, witzelte Füglistaller.
Prognosen nicht immer einfach
Für Bildung gab es beispielsweise ein «Daumen hoch» vom Gemeinderat – obwohl dieser Bereich fast die Hälfte der Ausgaben ausmachte. Man habe aber 390 000 Franken weniger ausgegeben als budgetiert. Unter anderem wegen niedriger Personalkosten. Die Zahl der Schüler bis Ende Jahr lasse sich im Vorjahr, wenn das Budget erstellt werde, schlecht vorhersehen, so Füglistaller, der dem Bereich öffentliche Sicherheit ebenfalls ein «Like» gab. Hier wurden rund 218 000 Franken weniger ausgegeben. Einen «Daumen» nach unten gab es dagegen für den Posten «Gesundheit» wegen Mehrausgaben von rund 531 000 Franken. Die Pflegekosten liessen sich ebenfalls schwer prognostizieren, so Füglistaller. Das gelte auf der Ertragsseite auch für die Gewinn- und Kapitalsteuern, die sich mit rund 944 000 Franken gegenüber Budget beinahe verdoppelten. Auch die Quellensteuern fielen wesentlich besser aus als erwartet. Bei all den guten Nachrichten war es keine Überraschung, dass der Souverän der Rechnung selbst einen Daumen nach oben gab und diese einstimmig genehmigte.
Das galt auch für die Kreditabrechnung für das im letzten Jahr angeschaffte Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr, das mit 293 833 Franken rund 6200 Franken günstiger war als erwartet. Der Verpflichtungskredit für die Überdachung der Klärbecken der ARA Rehmatten, inklusive PV-Anlage in Höhe von 281 000 Franken wurde ebenfalls ohne Gegenstimmen erteilt. Die Gemeinde hatte darüber bereits an der Infoveranstaltung Mitte Mai (der «Reussbote» berichtete) informiert.
Michael Lux