Das «Doktorhaus» im Dorfkern wird um drei Zimmer erweitert
Die Gemeinschaftspraxis im «Doktorhaus» baut ihre Räumlichkeiten aus. Im Sommer bleibt die Praxis einige Wochen geschlossen.
Es ist eine umfassende Erweiterung: Von Mai bis November wird das ...
Das «Doktorhaus» im Dorfkern wird um drei Zimmer erweitert
Die Gemeinschaftspraxis im «Doktorhaus» baut ihre Räumlichkeiten aus. Im Sommer bleibt die Praxis einige Wochen geschlossen.
Es ist eine umfassende Erweiterung: Von Mai bis November wird das «Doktorhaus» an der Schönbühlstrasse umgebaut, in einem Anbau sollen drei neue Behandlungszimmer entstehen. Im Sommer, voraussichtlich während vier bis sechs Wochen ab Mitte Juni, wird die Praxis geschlossen bleiben. Die Ärztinnen und Ärzte werden den Patienten dann einen Notfallbetrieb im katholischen Pfarrheim anbieten.
Ausserdem wird sich die Parkplatzregelung im Lauf des Umbaus ändern. «Vor der Praxis wird es in Zukunft nur noch zwei Parkplätze geben, die ausschliesslich für gehbehinderte Personen freigegeben sind», sagt die Ärztin Sabrina Pohle. «Die anderen Patienten werden gebeten, künftig die Parkplätze im Parkhaus Gugger zu benutzen.»
Assistenzärzte brauchen Platz
Im Moment hat die Praxis im «Doktorhaus» fünf Sprechzimmer und ein sogenanntes Funktionszimmer – zum Beispiel für EKG oder Sehtests. «Der Hauptgrund für den Ausbau um drei Sprechzimmer sind unsere Assistenzärzte, die während ihrer Facharztausbildung im Rahmen eines kantonalen Programms zur Förderung der Hausarztmedizin jeweils ein halbes Jahr in der Praxis tätig sind», erklärt Pohle. «Sie brauchen mehr Platz. Ausserdem wollen wir unsere Abläufe effizienter gestalten. Auch dafür brauchen wir Platz.»
Die Praxis war in den 80er Jahren noch eine Einzelpraxis, als Gemeinschaftspraxis in der heutigen Form entstand das «Doktorhaus» vor rund 15 Jahren. 2012 stiess Pohle dazu. Heute sind vier Ärztinnen und ein Arzt in der Praxis tätig – allesamt Internisten, also Hausärztinnen und Hausärzte.
Vom Säugling bis zum Greis
«Wir sind eine typische Hausarztpraxis, wobei wir alle unsere verschiedenen Spezialgebiete und Interessen haben», sagt Pohle. «Patricia Herzog bietet zum Beispiel gynäkologische Untersuchungen und Schwangerschaftsbegleitung an, Thomas Buchmann und Franziska Friend machen viel Ultraschall, Eva Schibli und ich viele Kinderuntersuchungen. Jeder hat seine Nebenfelder. Und zu uns können wirklich alle kommen – vom Säugling bis zum Greis.»
«Wir sind voll ausgelastet»
Die Schweiz leidet unter einem chronischen Hausärztemangel. Namentlich in ländlicheren Gebieten sind Hausärzte rar. Entsprechend gut besucht ist das «Doktorhaus» in Fislisbach. «Wir haben einen Kundenstamm von 5000 bis 10 000 Patienten und sind voll ausgelastet, sagt Pohle. Neue Patienten aus Fislisbach oder den Nachbardörfern, die keinen Hausarzt haben, würde die Praxis dennoch aufnehmen. Man müsse aber im Hausarztmodell versichert sein, so Pohle.
Marko Lehtinen