Die Stoos Architekten gewinnen den Wettbewerb für das neue Gemeindehaus und setzen ihren Neubau auf die Peterhans-Wiese
Sechs Architekturbüros reichten Ende 2024 ihre Projekte für ein neues Gemeindehaus ein. Zwei unter ihnen schafften es in die engere Auswahl. Inzwischen ...
Die Stoos Architekten gewinnen den Wettbewerb für das neue Gemeindehaus und setzen ihren Neubau auf die Peterhans-Wiese
Sechs Architekturbüros reichten Ende 2024 ihre Projekte für ein neues Gemeindehaus ein. Zwei unter ihnen schafften es in die engere Auswahl. Inzwischen steht der Sieger fest.
Heute können wir ihnen das Siegerprojekt vorstellen», sagte Gemeindeammann Norbert Ender vor rund 140 Interessierten vergangene Woche in der Niederwiler Mehrzweckhalle. Von sechs eingereichten Projekten im November 2024, hätten es zwei in die engere Auswahl geschafft. Den 1. Preis holten schliesslich die Brugger Stoos Architekten.
Im Vorfeld hatte die Jury, zusammengesetzt aus Behördenvertretern, Nutzerinnen und Nutzern gemeinsam mit Fachexperten, die Frage geklärt: «Was wollen wir bauen und warum?» Sie kamen zum Schluss, die Gemeindeverwaltung soll flexibel nutzbare Büroräume erhalten und alles soll barrierefrei zugänglich sein. Für die zahlreichen Niederwiler Vereine – von Musik über Theater bis zu den Seniorinnen – braucht es einen Kultursaal mit Bühne und Foyer. Die Bibliothek, die seit Jahren konstant von allen Altersgruppen genutzt wird, soll in der Nähe des Schulhauses bleiben. Und schliesslich soll der Aussenraum ein Treffpunkt für die Bevölkerung bleiben und alle Generationen ansprechen.
Zwei bleiben in der engen Auswahl
Der Perimeter, auf welchem gebaut wird, ist gegeben: Es handelt sich um das Gelände zwischen Kantonsstrasse und Schulstrasse, wo bereits heute neben der Kirche das alte Gemeindehaus steht. Ebenfalls zum Bauperimeter gehört die für rund eine Million Franken zugekaufte Peterhans-Wiese an der Schulstrasse.
Alle Architekturbüros seien mit der Platzierung des künftigen Gemeindehauses gefordert gewesen, erklärte Architekt Daniel Zehnder, der die Jury fachlich begleitet. «Wohin gehört das neue Gemeindehaus?» – Soll es nahe an die Schulstrasse oder nahe an die Kantonsstrasse gebaut werden? Sechs Projekte wurden eingereicht, sechs unterschiedliche Antworten hätten sie erhalten, so Zehnder. Mehrere Büros wählten die Form einer langen Scheune, in Anlehnung an die übrigen Häuser im Dorf. Bis auf eines, erklärt Zehnder, hätten auch alle Büros das neue Gemeindehaus am Standort des bisherigen platziert.
Wegen zu hoher Kosten und zu grossem Volumen schieden vier Projekte aus. Einig war sich die Jury hingegen bei den Projekten des Zürcher Büros Bernhard Maurer und des Brugger Büros Stoos Architekten: «Sie könnten gelingen.» Beide Projekte wurden überarbeitet.
Sieger nutzt die Peterhans-Wiese
Als einzige hatten die Stoos Architekten ihr Projekt auf der Peterhans-Wiese an der Schulstrasse, gegenüber der Mehrzweckhalle angesiedelt. Architekt Jann Stoos sollte später sagen, auch sie hätten ihren Neubau zunächst am bisherigen Standort belassen, um dann doch zu schieben und auszuprobieren, bis das neue Haus auf der Peterhans-Wiese endete.
Aus der Sicht der Jury ein «Riesenvorteil». Zwischen Schulstrasse und Kantonsstrasse wird viel Platz gewonnen: Nur ein Drittel der Fläche wird überbaut. Während der Bauphase kann die Gemeindeverwaltung im alten Haus bleiben – ein Provisorium erübrigt sich. Die Stoos Architekten planen die Bibliothek im Erdgeschoss. Sie legen die Gemeindeverwaltung in den ersten Stock und den Kultursaal unter das Dach. Als Option wäre unter dem Neubau auch eine Tiefgarage denkbar. Präsentation und Pläne des Architekturwettbewerbs finden sich online auf der Gemeinde-Website unter Information, Aktuelles und Projekte.
In der anschliessenden Fragerunde ging es in der Mehrzweckhalle um Nachhaltigkeit und Energie-Effizienz (geplant sind Minergie und Photovoltaik), um das Fassungsvermögen des Kultursaals (110 Personen).
An der kommenden Gemeindeversammlung vom 24. Juni befindet der Souverän zuerst über den Projektierungskredit von 600 000 Franken. Die Gesamtkosten des neuen Gemeindehauses belaufen sich auf rund 7,3 Millionen Franken.
Heidi Hess