Es ist Hochsaison für Kirschen – der Obstbauer vom Saumhof erhielt für seine Früchte eine Goldmedaille
Fünfzehn Kirschproduzenten machten beim Aargauer Kirschqualitätswettbewerb mit. Andreas Seeholzer erzählt, warum er mitmacht und was ihm dieser Preis ...
Es ist Hochsaison für Kirschen – der Obstbauer vom Saumhof erhielt für seine Früchte eine Goldmedaille
Fünfzehn Kirschproduzenten machten beim Aargauer Kirschqualitätswettbewerb mit. Andreas Seeholzer erzählt, warum er mitmacht und was ihm dieser Preis bedeutet.
Vergangene Woche wurden seine Kirschen vergoldet. Vom Aargauer Obstverband erhielt Andreas Seeholzer vom Saumhof eine Goldmedaille für seine Tafelkirschen. Diesem Preis will der Obstbauer nicht allzuviel Gewicht beimessen. «Dazu gehört auch Glück», lacht er.
Seeholzer ist einer von fünfzehn Teilnehmenden, die sich am Wettbewerb der Aargauer Kirschproduzenten beteiligten. Kurz vor Erntebeginn erhielten sie Besuch von den Fachexperten Othmar Eicher, pensionierter, langjähriger Obstbauberater am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg in Gränichen, und André Ziegler aus Brunnenthal im Kanton Solothurn. Bewertet wurden gemäss Mitteilung des Obstverbands die «Kirschkulturen und die hängende Ernte». Gewonnen hat die Betriebszweiggemeinschaft Reto Erne und Urs Zeder in Schlatt, Leuggern. Dicht gefolgt allerdings von den Saumhof-Kirschen von Andreas und Marietta Seeholzer und weiteren Teilnehmern auf Platz drei. Seeholzer ist froh über die Bewertung, weil sie ihn in seiner Arbeit bestätigt. «Wir sind Einzelkämpfer», meint er. «Es freut uns, wenn jemand anerkennt, dass wir unsere Obstbäume korrekt pflegen.»
Sie sind sehr zufrieden mit der Ernte
Aktuell stellen die hohen Temperaturen der vergangenen Woche, die an diesem Tag eine kurze Pause einlegen, eine Herausforderung für die Baum-Pflege dar. Temperaturen um 36 Grad seien für die Bäume «tödlich», sagt der Obstbauer. Bewässern helfe kaum. Der Baum stoppe in der Gluthitze das Wachstum. Im schlimmsten Fall können die Kirschen sogar verbrennen. Das sei ihm nicht passiert, wehrt Seeholzer ab. Im Gegenteil, der Fruchtbehang sei dieses Jahr extrem hoch, auch wenn manche Kirschen etwas kleiner ausfallen. Beim Gang durch die Kulturen zeigt er auf dicht behangene Äste, degustiert eine Kirsche. Er testet Reifegrad und Aroma: «Das macht schon Freude.»
Als Direktvermarkter sind Andreas und Marietta Seeholzer mit der Ernte sehr zufrieden. Sie ziehen gegen fünfzehn verschiedene Kirschsorten, die nach und nach reif werden und eine lange Ernte versprechen. Die meisten Kirschen verkaufen sie im eigenen, gut sortierten Hoflädeli. Sie beliefern zudem die Landi und mehrere Volg-Läden in der Region. So würden sie einen anständigen Preis erzielen, für welchen sich Arbeit und Aufwand lohnten. «Für Produzenten, die mit Detaillisten verhandeln, lohnt sich die Arbeit heute allerdings kaum noch.»
Sorgen wegen der Kirschessigfliege
Grosse Sorgen bereitet Andreas Seeholzer indes die Kirschessigfliege: «Diesem Insekt fehlt der natürliche Feind.» Seeholzer legt Netze über seine Kulturen, erntet sauber ab und lässt keine Früchte am Boden liegen. Mit diesen Massnahmen gelinge es, die Kirschessigfliege einigermassen in Schach zu halten, erklärt er. Die Ernte bestreitet er rund sechs Wochen lang mit sechs bis sieben Pflückenden. Auch wenn danach alle Kirschen geerntet sind, ruhiger wirds im Saumhof nicht. Schon jetzt sind die Aprikosen reif, bald folgt die Zwetschgenund auch die Apfelernte – als Folge des Klimawandels alles etwas früher.
Heidi Hess
Mehr unter: aargauer-obst.ch