Manuel Steigmeier holt mit seinem Team vom Restaurant Fahr zum dritten Mal in Folge 17 Punkte
Das Restaurant Fahr in Sulz ist auch mit GPS nicht einfach zu finden. Dennoch erhält es immer wieder Besuch von Gastrokritikern. Diese haben Manuel Steigmeiers Kochkunst im Gastroführer ...
Manuel Steigmeier holt mit seinem Team vom Restaurant Fahr zum dritten Mal in Folge 17 Punkte
Das Restaurant Fahr in Sulz ist auch mit GPS nicht einfach zu finden. Dennoch erhält es immer wieder Besuch von Gastrokritikern. Diese haben Manuel Steigmeiers Kochkunst im Gastroführer Gault Millau erneut sehr hoch bewertet.
Sie kommen unangemeldet, testen diskret Speisen und Service und schreiben später einen Bericht. «Meistens sind es zwei Personen», sagt der Inhaber und Küchenchef des Restaurants Fahr, Manuel Steigmeier. Das zumindest weiss er. Er kann aber nur raten, wer Gastrokritiker sein könnte. Und betont: «Wir behandeln alle Gäste gleich. Wir hoffen natürlich immer, dass unsere Leistung konstant ist und wir brillieren können.»
Dieses Ziel ist mehr als erfüllt: Im erschienenen Gastroführer Gault Millau 2026 hat das Restaurant Fahr zum dritten Mal in Folge 17 Punkte erhalten. Nur zwei Restaurants im Kanton Aargau sind so hoch bewertet. 17 Punkte stehen für «beste Qualität und hohe Konstanz». «Ich bin definitiv zufrieden», sagt Manuel Steigmeier bei unserem Besuch und strahlt. Mit 30 Jahren hat er erreicht, wovon viele Köche ihr Leben lang träumen. «Das ist definitiv eine Teamleistung von Küche und Service», hält er bescheiden fest. Wie hält man sich so lange an der Spitze? «Man muss eine gewisse Konstanz und Perfektion an den Tag legen und so gut wie fehlerfrei arbeiten. Es mag nur gute Rohprodukte verleiden», sagt er. Dann sei es auch eine Frage der guten Sensorik, des Abschmeckens, und es brauche einen gewissen Ehrgeiz, die Punkte zu verteidigen.
Dem Gastroführer angetan hat es diesmal «eine faszinierende Snackparade», die auch Teil des Mittagsmenüs sei. «Die vegetarische Essenz mit Mandarine hat uns umgehauen», heisst es in der Gastrokritik. Steigmeier beschreibt seine Küche selber als «ehrlich». «Man soll immer erkennen, was man isst.» Die Produkte bezieht das Restaurant möglichst in der Region und richtet sich nach der Saison. Lieferanten sind beispielsweise Jehle Gastro in Mellingen (Obst und Gemüse), die Metzgerei Köferli in Döttingen und Bianchi in Zufikon. Besonders angetan hat es Steigmeier als stolzer Aargauer das Rüebli. «Ich baue es auf die verschiedensten Arten in Gerichte ein, frittiert, pulverisiert, als Glace», erzählt er. Mittags isst man im Restaurant Fahr à la carte oder aber ein mehrgängiges Menü wie abends. Momentan gibt es als Hauptgerichte Luma-Rindsburger, ein Rehschnitzel mit klassischen Beilagen, einen Alpenlachs mit Ricottagnocchi, Spitzkabis und Senf Beurre blanc – oder aber die hausgemachten Tagliarini mit Trüffel. Abends bietet Steigmeier vier- bis sechsgängige Menüs an. Dazu gibts auf Wunsch eine Weinbegleitung, die Karte hat rund 800 Positionen ausschliesslich aus Europa. Die Hälfte der Gäste kommt aus der ganzen Schweiz nach Sulz. Auch wenn das Restaurant völlig in der Pampa liegt, um es höflich auszudrücken. Steigmeier: «Ich bin selbst jeweils überrascht, wie schwierig die Lage ist.» Aber es funktioniert. Sein Restaurant ist bereits im achten Jahr offen, funktioniert eigenwirtschaftlich und hat keinen Mäzen im Hintergrund.
Wer denkt, dass in Sulz nur eine «Schickimicki-Gesellschaft» einkehrt, täuscht sich. In diesem Jahr hat das «Fahr» das erste Mal einen Foodtruck neben der Gartenwirtschaft betrieben.
Besuch von Böötlern in Badehosen
«Weil wir am Wochenende oft ausgebucht sind, wollten wir auch Spaziergängern, Velofahrern, Leuten mit Hunden und Badegästen etwas bieten. Ein solches Angebot fehlte an der Reuss», sagt Steigmeier. So erhielt das Restaurant auch Besuch von Böötlern aus der Reuss in der Badehose. Angeboten wurden Burger in gewohnt guter Qualität. Im Frühjahr 2026 soll der Foodtruck erneut eröffnet werden. Manuel Steigmeier ist in Villigen aufgewachsen und hat seine Kochausbildung beim legendären Wirt und Koch Harry Pfändler im «Bären» in Birmenstorf genossen. Mit 22 Jahren eröffnete Steigemeier bereits sein eigenes Restaurant in Sulz. Der Spitzenkoch wohnt in Mellingen.
Marc Benedetti