Wasserspringen: Michelle Heimberg ist wieder da. Und wie: Am Wochenende wurde sie vom 3- und vom 1-Meter-Brett Schweizermeisterin
Am Wochenende sprang die Schweizer Diving-Elite in Oerlikon um die Titel der Schweizermeister. Michelle Heimberg meldete sich eindrücklich ...
Wasserspringen: Michelle Heimberg ist wieder da. Und wie: Am Wochenende wurde sie vom 3- und vom 1-Meter-Brett Schweizermeisterin
Am Wochenende sprang die Schweizer Diving-Elite in Oerlikon um die Titel der Schweizermeister. Michelle Heimberg meldete sich eindrücklich zurück.
Schon vor dem ersten Sprung im Hallenbad Oerlikon war klar: An diesen Meisterschaften würden alle Augen auf Michelle Heimberg gerichtet sein, wenn sie nach längerer Pause wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen würde.
Nach ihrer knapp verpassten Olympia-Qualifikaton hatte die beste Wasserspringerin der Schweiz, Europa-Wasserspringerin des Jahres 2023 und Olympia-Finalistin 2020 in Tokio eine Pause eingelegt. Nicht, dass sie auf der faulen Haut gelegen hätte – das ist für eine Sportlerin vom Kaliber Heimbergs wohl gar nicht möglich. Doch ums Hallenbad hatte sie einige Monate lang einen Bogen gemacht. Als sie wieder zu trainieren begann, realisierte sie zwei wichtige Dinge: Sie hatte nichts verlernt, und es machte nach wie vor Spass.
Die Auszeit hat gut getan
Am Samstag stand der 3-Meter-Brett-Wettkampf auf dem Programm. Im Final der besten sechs zeigte sich Michelle Heimberg hoch konzentriert und vor allem – unglaublich souverän. Mit klarem Abstand gewann sie den Final. Es war quasi ein Start-Ziel-Sieg, da sie bei jeder der fünf Runden Bestplatzierte war. Herausragend war die zweite Runde, bei der ihr ein gehechteter Dreieinhalbsalto vorwärts total 69.75 Punkten einbrachte.
«Ich hatte mich wirklich sehr auf diesen Wettkampf gefreut», sagte Michelle Heimberg nach dem klaren Sieg. «Dass es so gut gelaufen ist, macht es natürlich umso schöner.» Sie habe von aussen kaum Erwartungshaltungen verspürt: «Der einzige Druck, den ich gespürt habe, war der, den ich mir selber gemacht habe.» Dieser Sieg, so Heimberg, sei für sie auch eine Bestätigung dafür, dass die Auszeit die richtige Entscheidung gewesen sei.
Am Sonntag folgte dann der 1-Meter-Wettkampf. 2023 war Heimberg vom 1-Meter-Brett Europameisterin geworden. Auch jetzt lief in Oerlikon alles nach Plan. In der 1-Meter-Konkurrenz, einem Zehnerfeld, lag sie ebenfalls nach den Vorrunden so weit vorn, dass alles andere als ein Sieg eine grosse Enttäuschung gewesen wäre: 267.85 Punkte hatte Heimberg nach den Preliminaries auf dem Konto – Lara El Batt im zweiten Rang kam auf 185.70 Punkte. In den 1-Meter-Wettkampf gestartet war Heimberg mit einem gehechteten anderthalbfachen Delfinsalto.
Souveräne Siege
Im Final, dieses Mal einem Achter-Feld, blieb die Fislisbacherin voll konzentriert und siegte mit 271.55 Punkten vor Sophie Fürst (196.9 Punkte) und Lara El Batt (170.40 Punkte). Vor allem der vierte Sprung, ein gehechteter anderthalbfacher Auerbach, zeigte die Klasse von Heimberg: Der Sprung brachte ihr vier Achter und einen Achteinhalber ein. In der Schweiz, so viel ist sicher, kann ihr im Moment niemand auch nur annähernd gefährlich werden.
Im April geht die Wettkampfsaison im kanadischen Windsor mit dem ersten Stop der Weltcup-Serie weiter. Michelle Heimberg ist wieder da. Und sie hat ein nächstes grosses Ziel vor Augen: die Olympischen Spiele 2028.
Susanne Loacker