Zum Leserbrief von Karin Müller, Ausgabe vom 5. August.
Frau Müller beschreibt in ihrem Beitrag eindrücklich, wie konfliktreich es im Birrfeld zugehen kann – zwischen Hundehaltenden, Landwirten, Spaziergängern und freiwillig Engagierten. Ihre Perspektive ist ...
Zum Leserbrief von Karin Müller, Ausgabe vom 5. August.
Frau Müller beschreibt in ihrem Beitrag eindrücklich, wie konfliktreich es im Birrfeld zugehen kann – zwischen Hundehaltenden, Landwirten, Spaziergängern und freiwillig Engagierten. Ihre Perspektive ist wichtig und nachvollziehbar. Dennoch möchte ich einige Punkte ergänzen, die in der Debatte nicht verloren gehen sollten.
Die Vögel, um die es geht – die stark gefährdete Art Feldlerche – brüten nicht irgendwo, sondern genau hier. Das Birrfeld bietet ihnen einen der letzten geeigneten Lebensräume für Bodenbrüter im Mittelland. Andere Flächen mit ähnlichen Voraussetzungen sind schlicht nicht mehr vorhanden.
Die ansässigen Landwirtinnen und Landwirte leisten einen zentralen Beitrag für den Schutz dieser Arten, verzichten auf Bewirtschaftung, markieren Brutplätze und erhalten dafür Entschädigungen. Dass nun während weniger Wochen im Jahr Hunde angeleint werden müssen oder Spaziergänge in andere Gebiete verlegt werden sollen, ist kein Affront – sondern ein Beitrag zum Erhalt unserer Natur. Und den leisten viele Freiwillige mit viel Geduld und Herzblut. Wer im Frühling ein paar Mal woanders spazieren geht, hilft mit, dass Jungvögel überhaupt eine Chance haben. Das sollte uns allen einen kleinen Umweg wert sein.
Anita Koch, Vorstand Pro Natura Aargau, Aarau